„Wer arbeitet, ist doch blöd“…

…so ist ein Beitrag von Barbara Dribbusch über den verstorbenen Arno Dübel in der taz übertitelt. Dübel wurde durch die Medien gereicht, vorgeführt und als Inbegriff des Arbeitsverweigerers inszeniert. Er sollte als Inbegriff dessen dienen, was drohe, wenn zu wenig Zucht und Ordnung herrsche. Es war die Hochzeit der Verschärfung der Sozialgesetzgebung um die Jahrtausendwende. Dübel fand offenbar Gefallen an der Rolle (siehe meinen Kommentar), wusste zu provozieren und genau auf der Klaviatur zu spielen, die gewünscht war. Allerdings zeigten all seine Auftritte stets auch den mit dem Leben ringenden Menschen, doch darüber erfuhr man wenig, nur hier und da wurde das deutlich. So untätig, wie er sich gab, war er wohl gar nicht, manchmal war zu lesen, dass er seine Mutter gepflegt und sich ehrenamtlich engagiert habe. Aber das passte nicht so recht ins Klischee und schon gar nicht in die Talkshows.

Sascha Liebermann

Das Bedingungslose Grundeinkommen und Arno Dübel – wie gehört das zusammen?

Kolumnistin Zhang Danhong hat für die Deutsche Welle von einer Erfahrung berichtet, die sie im Urlaub gemacht hat. Der Titel des Beitrags mag zuerst irritieren. Worum geht es? Arno Dübel wurde in einer Maischberger-Sendung (etwa 2008) vorgestellt als „glücklicher Arbeitsloser“, der sein dreißigjähriges Jubiläum feierte. Zu dem Zeitpunkt war Arno Dübel schon als Vorzeigearbeitsverweigerer durch die Medien gereicht und vorgeführt worden. Dass er an den Fernsehauftritten und der demonstrativen Erwerbsverweigerung Gefallen fand, ist ihm anzusehen in manchem Mitschnitt, der kursiert. Fast adoleszent trotzig wirkt er da. Man wüsste gerne mehr über seine Lebensgeschichte. Ich meine mich zu erinnern, dass in einer dieser Sendung er auf die Frage, was er denn so mache, erzählte, dass er seine Mutter gepflegt und sich noch anderweitig engagiert hat, nicht aber erwerbsförmig. Es ist also keineswegs so, dass er gar nichts gemacht hätte, nur zählte das nicht als Arbeit, es war eben keine Erwerbsarbeit.

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