„Du wirst Bäcker, weil der Markt das will, basta!“ – Berufsberatung, Ausbildungsplatzstatistik und Fachkräftemangel

Ein älterer Beitrag (2015) eines Berufsberaters auf Gegenblende zeigt auf, welche Veränderungen in der Berufsberatung Jugendlicher seit der Regierung unter Kanzler Gerhard Schröder vollzogen wurden.

Wer es damit ernst meinen würde, dass Leistung wichtig sei und diese ohne Neigung und Affinität zu einem Beruf gar nicht möglich ist, würde nicht auf den Gedanken kommen, eine wie oben gemodelte „Beratung“ könne hilfreich sein. Allerdings entspricht sie ganz dem Motto „Beinahe jeder Arbeitsplatz ist besser als keiner“ – nur hat das mit Leistung nichts zu tun.

Was Eingang in die entsprechende Statistik findet und was nicht, siehe dazu „Fachkräftemangel selbst gemacht: Bankrott einer menschenfeindlichen, marktorientierten Berufsberatung“.

Sascha Liebermann

„Freiheit und Glück jenseits der Arbeit“ – aber wie?

Rudolf Walther beschäftigt sich in einem Beitrag für gegenblende mit dem Vorschlag der IG Metall, die Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden zu reduzieren und ein Recht auf Rückkehr in Vollzeit zu verankern. Der Vorschlag sei zwar nicht so weitgehend wie das Verständnis von Freiheit des Individuums im Gefolge der Aufklärung, aber immer noch besser als die dominierende Vorstellung, an Arbeit hänge alles. Aber welche Freiräume eröffnet der Vorschlag der IG Metall tatsächlich? 28 Stunden Erwerbstätigkeit plus Pendelzeiten (Hin und Rück eine Stunde) und Pausen (eine Stunde) bedeutet grob gerechnet eine 30-Stunden-Woche, also bei einer 5-Tage-Woche einen Arbeitstag von 6 Stunden, bei einer 4-Tage-Woche 7,5 Stunden. Sicher, formell ist das besser als jetzt, je nach Beruf, denn nicht immer lassen sich Arbeitszeiten so formell handhaben. Doch hilft ein solcher Vorschlag Familien insbesondere mit kleinen Kindern? Würde er die Degradierung von Haushaltstätigkeiten oder sogenannter care-work aufheben? Für beides leistet er nicht viel. Vor allem verändert er nicht den Vorrang von Erwerbstätigkeit, der bliebe einfach bestehen, andere Tätigkeiten blieben abgewertet. Warum dann also nicht über ein Bedingungsloses Grundeinkommen nachdenken? Dazu schweigt sich der Autor aus, nicht einmal ein Hinweis darauf findet sich im Beitrag. Dabei wäre das viel näher am zitierten Karl Marx als der Vorschlag der IG Metall.

Sascha Liebermann

Bedingungsloses Grundeinkommen: „Modell mit Tücken“ oder Tücken der Einwände?

…ein Beitrag von Thomas Greven auf Gegenblende.

Welche Tücken sieht der Autor?

Nachdem zu Beginn des Beitrags kurz ausgeführt wird, welche Aspekte die Befürworter eines BGE herausheben, setzt Greven dazu an, die Tücken zu erläutern. Dabei bezieht er sich auf einen Modellvergleich von Ronald Blaschke.

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