„Was heute Mainstream ist, war im Januar Verschwörungstheorie und umgekehrt“…

Norbert Häring weist auf einen Beitrag des Bayrischen Rundfunks im Rahmen der Sendung „Quer“ vom Januar hin, in dem diejenigen, die SARS-CoV2 für gefährlicher als die Influenza halten, als „Verschwörungstheoretiker“ eingeordnet werden. Die Sendung soll ja wohl als kritisch gelten, die Macher sollten heute einmal eine Sendung über ihre damalige Sendung machen. Heute sind diejenigen pauschal Verschwörungstheoretiker, die das Gegenteil von damals behaupten.

Die Kategorisierung als „Verschwörungstheorie“ bzw. „-theoretiker“ kann dazu dienen, jede differenzierte Diskussion abzukanzeln und sollte nur gebraucht werden, wenn tatsächlich entsprechende Darlegungen zu erkennen sind. Dass es solche Theorien gibt, würde ich nicht bestreiten, aber gerade am hier vorliegenden Fall sieht man gut, wie die Abkanzelungen die Seite wechseln, je nach Stimmungslage. Journalismus hat die Aufgabe, differenziert zu berichten, statt Stimmung zu machen.

Siehe hierzu eine Rekonstruktion der Fehleinschätzungen bezüglich des Virus auf der Website der tagesschau.

Sascha Liebermann