…ein Beitrag von Ronald Blaschke zu den Einlassungen von Markus Schlagnitweit, Direktor der Katholischen Sozialakademie Österreichs, zum Verhältnis von Katholischer Soziallehre, christlichem Menschenbild und Bedingungslosem Grundeinkommen. Gegen Ende der Ausführungen Schlagnitweits heißt es:
„Wer also das Menschenbild eines BGE als unrealistisch, naiv und irregeleitet abtut, muss sich seitens der christlichen Theologie vorhalten lassen, mit dieser Haltung Gott selbst den Vorwurf eines falschen, unrealistischen Menschenbildes zu machen, wenn Er dem Menschen das Geschenk seiner Liebe zumutet – und zwar bedingungslos: ohne Vorleistung, ohne Gegenleistung, ohne sonstiges Verdienst und einzig im Vertrauen darauf, dass der Mensch auf diese bedingungslose Vorleistung Gottes eine adäquate Antwort zu finden vermag. Vor diesem Hintergrund könnte das Konzept eines BGE also sogar als Versuch einer direkten gesellschaftspolitischen Umsetzung der biblischen Grundkategorie der Bedingungslosigkeit betrachtet werden […].“
Das ist in der Tat weitreichend und auch von anderer Seite ähnlich ausgeführt worden, so von Bischof Hans Christian Knuth oder auch hier. Dorothee Schulta-Basta hatte einst dazu ihre Magisterarbeit verfasst, die leider online nicht zugänglich ist. Zum Subsidiaritätsgedanken habe ich mich wiederholt geäußert.
Dass es aus theologischen Kreisen auch Gegenstimmen gibt, soll nicht unterschlagen werden, siehe hier, man denke nur an die Ausführungen Kardinal Marx‘.
Sascha Liebermann