Es ist einfach wunderbar, wie Menschen im Mittelpunkt stehen, wenn die Jobsuche im Mittelpunkt steht. #BGE #Grundeinkommen https://t.co/2P6LccZpXX
— BGE Eisenach (@bge_esa) January 27, 2023
Eine Verwechslung,…
„Arbeit ist DIE Integrationskraft in die Gesellschaft. Das sollten die Befürworter eines #BGE nochmal überdenken. … Eine demokratische Politik der Arbeit sollte primär Arbeitslosigkeit verhindern.“ Axel Honneth im Gespräch bei @boeckler_de, moderiert von @jcmkropf. 👍🏾 pic.twitter.com/jaWK1I7xWn
— Amir Andreas Botsch (@andreasbotsch) January 25, 2023
… denn nirgendwo ist der Einzelne so austauschbar wie in der Erwerbsarbeit. Im Gemeinwesen hingegen ist er es als Bürger nicht. Die einzige Integration, die in Erwerbstätigkeit möglich ist, ist die in ein Leistungsethos, das aber aufgabenbezogen und nicht an die Person gebunden ist. Das zu verwechseln eröffnet eine weitreichende Einsicht in Honneths Demokratieverständnis. Siehe auch hier.
Sascha Liebermann
„Arbeitender Souverän“ – alles beim Alten…
„Arbeitender Souverän“?
Wie kann man der Erwerbsideologie nur so auf den Leim gehen?
Entweder behandeln wir uns als Souverän oder wir zwingen uns zur Lohnarbeit. Beides geht nicht.#BGE #Grundeinkommen https://t.co/0SRSUXJ4Ch
— BGE Eisenach (@bge_esa) January 25, 2023
…, so scheint es bei Axel Honneth. Siehe unsere früheren Auführungen dazu hier.
Sascha Liebermann
Erfahrungsbildung oder Stoffvermittlung?
Diese alte Frage stellt sich nun wieder, wenn Erfahrungsbildung heißt, einen Erfahrungsprozess zu durchlaufen, in dem sich die Fähigkeiten einer Person herausbilden, Neues zu erzeugen, wozu in Schule und Studium auch gehört, Argumentationszusammenhänge herzustellen und das Problem, auf das hin sie eine Antwort geben, zu bestimmen. Stoffvermittlung beinhaltet hingegen lediglich, Bekanntes, Routinisiertes, zu reproduzieren oder aufzubereiten (siehe auch hier).
Die Diskussion um ChatGPT macht etwas deutlich, wie sehr die Entstehung von Neuem im Zentrum von Bildungsprozessen stehen muss und nicht die Reproduktion des Routinisierten. Die vergangenen Jahrzehnten waren aber durch letzteres dominiert, wie die Bologna-Reformen in den Hochschulen besonders deutlich werden ließen: Lehre wurde zu Unterricht, die Offenheit des Bildungsprozesses bei relativ geringen Pflichtanteilen (in den alten Magisterstudiengängen) zur relativen Dominanz von Pflichtanteilen und Verworkloadisierung des Studiums. Dass sich in den „Bologna“-Reformen auch der Geist von Misstrauen, Kontrolle und Beaufsichtigung zum Ausdruck gebracht hat, sollte nicht übersehen werden.
„Bedingungsloses Grundeinkommen Die Initiative ist gescheitert“…
…darüber schreibt der Schweizer Blick.
Beschäftigung statt Leistung und Wertschöpfung…
Thinking forward :
Using Chat GPT to write the report you want, little editing and done.
Thinking backwards:
Having a full employment mantra so you hire 10 people with Underwood typewriters because that’s more labor.Let’s get out of our own way.#UBI #BasicIncome pic.twitter.com/xapOLZ3VAS
— Tom the BIVicBC guy 🔭🍁🇺🇦🧢🔰 (@BasicBc) January 18, 2023
…siehe dazu unsere Beiträge hier.
Ob nun Chat GPT die Folgen hat, die hier benannt werden, werden wir sehen. Ein BGE begründet das alleine nicht und schon gar nicht vor allem.
Sascha Liebermann
„Eidgenössische Volksinitiative ‚Leben in Würde – Für ein finanzierbares bedingungsloses Grundeinkommen'“…
…geht davon aus, dass ihr Vorhaben scheitert, bis Ende Februar die notwendigen 100000 Unterschriften zusammen zu bekommen. Weitere Infos finden Sie hier.
Vermögen und Leistung
30% der gesamten Vermögen sind geerbt, aber statistische Unschärfen bei hohen und sehr hohen Vermögen https://t.co/o9w9hSGqqB, Tabelle 3https://t.co/hb3saoNckS
— Stefan Bach (@SBachTax) January 14, 2023
KI, Digitalisierung und Bedingungsloses Grundeinkommen haben nur mittelbar miteinander zu tun,…
Gar nicht mal so gewagte Vorhersage: Wegen der KIs führen wir bald wieder Debatten über das Grundeinkommen #BGE
— Rico Grimm @grimm@norden.social (@gri_mm) January 15, 2023
…auch wenn ihre etwaigen Folgen für die Arbeitswelt immer wieder als vermeintlich gute Begründung für die Einführung eines BGE genannt, geradezu als Notwendigkeit beschworen werden. Es handelt sich aber um eine Verkürzung und sogar Verkehrung, denn es mag zwar so kommen können, dass ein BGE die probate Antwort ist, es ist aber nicht von der Entwicklung des Arbeitsmarktes abhängig, es ist davon unabhängig, obwohl nun gerade angesichts der demographischen Entwicklung wieder seine Abwegigkeit in den Raum gestellt wird (siehe hier und hier). Ein BGE bedarf nur einer Bezugnahme, der auf die bestehende demokratische Ordnung.
Sascha Liebermann
Voraussetzungen und Selbstabschaffung
Die Richtigkeit vom #BGE ist unabhängig von Anthropologie. Binden wir’s daran, konterkarieren wir es. Denn es widerspricht der Anerkennung des Menschen um seiner selbst willen, wenn man die Richtigkeit der Anerkennung an ihre Folgen (z. B.: wird faul vs. wird nicht faul) knüpft.
— BGE Eisenach (@bge_esa) January 14, 2023
Eine treffende Anmerkung, die aber voraussetzt, dass der Mensch in seiner Individualität um seiner selbst willen auch als Bezugspunkt anerkannt wird. Für die westlich-liberale Demokratie ist das unstrittig, es ist ihr Fundament und Legitimationsquelle ihrer politischen Verfasstheit – getragen durch die Staatsbürger eines Gemeinwesens. Wo auch immer das der Fall ist, auch in anderen Formen der Demokratie, greift das Argument also, wobei selbst hier sich die Frage stellt, ob das dort so vorbehaltlos gilt, wo noch die Todesstrafe praktiziert wird, man denke nur an die USA. Für andere politische Ordnungen ist es keine Voraussetzung, in ihnen ist das Individuum nicht geschützt.
Nur vor diesem Hintergrund, also der westlich-liberalen Demokratie, ist die „anthropologische“ Frage unbedeutend bzw. unterläuft sie gerade die Voraussetzungen, die diese Demokratie sich selbst gibt: auf die Mündigkeit der Bürger zu setzen. Insofern ist eine Widerlegung einer wie auch immer gearteten Faulheits- oder Egoismusbehauptung irrelevant für die Frage, ob ein BGE zur Demokratie passt oder nicht und würde, wie Michael Sienhold zurecht schreibt, dazu führen, seine „Richtigkeit“ vom Status der Faulheitsbehauptung abhängig zu machen. Denn träfe sie zu, müsste dann die bestehende Demokratie abgeschafft werden. Diese Form der Selbstentmündigung ist allerdings nicht selten.
Sascha Liebermann