Leif Erik Wollenweber hat sein Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht, wie das „Grundeinkommen“ pervertiert werden könne. Aufgegangen ist ihm das angesichts eines Interviews mit einem Gewinner von Mein Grundeinkommen. Doch das Erstaunen müsste sich auf den Autor selbst richten, hat er offenbar keine Ahnung von der Diskussion, wie diese Passage deutlich macht:
„Das bedingungslose Grundeinkommen ist gedacht für Menschen mit schwieriger Integration in den Arbeitsmarkt oder für Kreative, Gründer oder soziale Menschen. Dachte ich. Aber mit Sicherheit doch nicht als Zückerle oben auf für gedankenverlorene Hedonisten in „Make America great again-Manier“ mit Come visiting New York-shopping spree.“
Das BGE ist keine Erziehungs- oder Belohungsmaßnahme. Wie es genutzt wird, ist den Beziehern überlassen – auch wenn etwas dabei herauskommt, was einem nicht gefällt. Das hätte der Autor aber wissen können. Doch, schon die Bezugnahme auf Sahra Wagenknecht, die ja nun gegen ein BGE ist, lässt erkennen, dass hier eine gewisse Verwirrung vorliegen muss.
Sascha Liebermann