…sagt der Schriftsteller Thomas Meyer in einem Interview mit Tsüri. Hier ein Auszug:
„Arbeitest du auch des Geldes wegen?
Schau, wenn du mir die Frage stellst «Wofür arbeitest du?», dann würde ich sagen: «Ich arbeite für meine Freude.» Und wenn du mich fragst: «Wofür arbeitest du wirklich?», dann sage ich: «Es besteht wohl der Verdacht, dass ich für meine Wertschätzung arbeite – und dabei erlebe ich viel Freude.» Aber Geld als Motivator? Nein. Auch wenn kein Geld zu haben, eine Menge Stress bedeutet. Ich habe in verschiedenen Phasen in meinem Leben wenig bis kein Geld gehabt und das als äusserst unangenehm empfunden.
Wenn du merkst, dass du nicht mehr in der Lage bist, deinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, dann werden aus Auslagen Forderungen. Und aus den Forderungen werden potenziell unangenehme Konsequenzen. Es macht mich sehr betroffen, dass im Kanton Zürich rund 100’000 Menschen unter dem Existenzminimum leben müssen.“
Und hier:
„Das ist auch eine der Hoffnungen, die beim bedingungslosen Grundeinkommen mitschwingen: dass die Arbeitslosen ihr Stigma loswerden. Apropos: Was hältst du vom bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)?
Für mich ist das BGE die einzig vernünftige Antwort auf all die Herausforderungen, die auf uns zukommen. Und ich glaube, dass es finanzierbar ist. Aktuell fliessen von jedem aufgewendeten Sozialfranken via Arbeitslosenversicherung, Sozialversicherung und Invalidenversicherung 80 Rappen in die Verwaltungskosten, weil jeder Fall seinen Betreuer benötigt. Mit dem BGE würde ein Grossteil dieser Aufwände wegfallen. Und zweitens: Das Leben kann doch nicht nur darin bestehen, sich den Arsch aufzureissen. Viele Leute sind frustriert, weil die Arbeit einen derart hohen Stellenwert hat, und daneben alles zu kurz kommt: Freunde, die Familie, persönliche Interessen.“