Kleine Ergänzung dazu. Was in der ZEIT-Polemik gg die BGE-Ideen zu kurz kommt: Warum stoßen
denn die BGE-Idee überhaupt auf Interesse? Mag das ggf an Sozialsystemen liegen, die auf negativen Menschenbildern basieren & ihre ‚Kund:innen‘ durch Existenzbedrohung ‚aktivieren‘? 2/3— SeTh (@EconomicEthics) August 11, 2021
…und es ist zu kurz gegriffen, sie mit der schlechten Arbeitsmarktpolitik der letzten zwanzig Jahre zu erklären. Es geht in der BGE-Diskussion entscheidend darum, sich von der Erwerbsfixierung abzuwenden und all die Folgen, die die Fixierung mit sich bringt, nicht mehr haben zu wollen: die Degradierung und Entwertung „unbezahlter Arbeit“, die Vorherrschaft von „employability“, die Verhöhnung von Arbeitslosengeldbeziehern zu Kunden (als hätten sie eine Wahl) usw. Der erwerbszentrierte Sozialstaat unterläuft Autonomie und Vielfalt der Lebensentwürfe – so erklärt sich das Interesse am BGE, das diesbezüglich Freiräume eröffnet und Umwertungen vollzieht.
Sascha Liebermann