„Staatsgeld vom ersten Lebenstag an?“ – BGE als Einheitslohn?

Der Beitrag von Uli Fricker im Südkurier beschäftigt sich mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen und stellt schon im Untertitel seines Beitrags heraus, dass es den Praxistest noch nicht überstanden habe.

Erstaunlich, womit der Autor das BGE vergleicht, mit einem Einheitslohn, den es einst in Kuba für eine gewisse Zeit gegeben haben soll. Einheitslohn? BGE? Wie kommt der Autor auf die Idee, das BGE könne ein Einheitslohn sein? Die Behauptung hat eher mit einer mangelenden Auseinandersetzung zu tun, aber das haben schon andere gezeigt, die ein BGE als Bürgerlohn bezeichneten.

Sascha Liebermann

Bildungsauszeiten für alle statt widersinniges Grundeinkommen…

…darüber hat sich der Politikwissenschaftler Sven Jochem im Südkurier ausgelassen. Anlaß für den Beitrag ist der Bildungsbericht 2018 (siehe auch hier), der Jochem zu einer Kritik an der deutschen Bildungspolitik führt:

„Warum wird das erste Studium nicht, wie in Nordeuropa, unabhängig von den Möglichkeiten der Familie für alle finanziell gefördert? Warum zerbrechen wir uns die Köpfe über ein widersinniges Grundeinkommen und fordern nicht vielmehr von der Arbeitsagentur finanzierte Bildungsauszeiten für alle?“

Über Bildung nachzudenken, über die Voraussetzung, die gegeben sein müssen, damit sie gelingen kann, das ist unstrittig. Aber würde ein BGE nicht gerade eine solche Förderung ermöglichen, ohne allerdings davon abhängig zu sein, das BGE dazu zu nutzen? Jochem plädiert, ohne es auszusprechen, für eine Fortführung einer Bildungspolitik, die sich am Arbeitsmarkt orientiert, dessen zukünftige Erfordernisse wir nicht kennen. Wäre es nicht gerade hilfreich, Bildung wieder weniger am Arbeitsmarkt zu orientieren, damit sie grundsätzlicher werden kann?

Sascha Liebermann