…darüber hat sich der Politikwissenschaftler Sven Jochem im Südkurier ausgelassen. Anlaß für den Beitrag ist der Bildungsbericht 2018 (siehe auch hier), der Jochem zu einer Kritik an der deutschen Bildungspolitik führt:
„Warum wird das erste Studium nicht, wie in Nordeuropa, unabhängig von den Möglichkeiten der Familie für alle finanziell gefördert? Warum zerbrechen wir uns die Köpfe über ein widersinniges Grundeinkommen und fordern nicht vielmehr von der Arbeitsagentur finanzierte Bildungsauszeiten für alle?“
Über Bildung nachzudenken, über die Voraussetzung, die gegeben sein müssen, damit sie gelingen kann, das ist unstrittig. Aber würde ein BGE nicht gerade eine solche Förderung ermöglichen, ohne allerdings davon abhängig zu sein, das BGE dazu zu nutzen? Jochem plädiert, ohne es auszusprechen, für eine Fortführung einer Bildungspolitik, die sich am Arbeitsmarkt orientiert, dessen zukünftige Erfordernisse wir nicht kennen. Wäre es nicht gerade hilfreich, Bildung wieder weniger am Arbeitsmarkt zu orientieren, damit sie grundsätzlicher werden kann?
Sascha Liebermann