Siehe auch meine Anmerkung zu Gorz‘ Haltung zum Bedingungslosen Grundeinkommen.
Nachtrag 13 Uhr: In der Diskussion (ab Min. 58) macht Leggewie den Kosmopolitismus stark, er sei „kompatibel“ mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen und weise angesichts von Problemen planetaren Ausmaßes den Weg, auch wenn er kein Träumer sei. Der Nationalstaat (den er sonderbarerweise mit dem Kommunitarismus in Verbindung bringt) habe uns manches Problem beschert bzw. uns auf die „schiefe Bahn“ geführt. An dieser Bemerkung ist interessant, dass er im Unklaren lässt, wie denn Selbstbestimmung im Sinne von Selbstregierung jenseits des Nationalstaates möglich sein sollte. Betrachtet man die Fliehkräfte in der Europäischen Union und ihr Ringen mit diesen, scheint es wenig realistisch auf eine Instanz jenseits des demokratischen verfassten Nationalstaats zu setzen, die Vereinten Nationen sind schon gar kein Vorbild dafür. Selbst – hypothetisch gesprochen – wenn es so weit kommen würde, wäre es doch nur ein Nationalstaat auf höherer Ebene. An anderer Stelle spricht er dann von „Vergemeinschaftung“, aber woraufhin, was hält sie zusammen, wenn nicht eine konkret gelebte Kultur?
Sascha Liebermann