…das schreibt Geoff Crocker unter anderem in seiner Rezension des neuen Buches von Daron Acemoglu und Simon Johnson. Ohne das Buch zu kennen scheint es in ihm ähnlich oberflächlich zuzugehen wie in früheren Äußerungen Acemoglus zum Universal Basic Income, siehe unsere Kommentare dazu hier und hier.
In dem ersten hier verlinkten Kommentar von uns wird folgende Passage von Acemoglu aus dem Jahr 2019 zitiert:
„Genauso wichtig ist, dass diese Lösungen eine demokratische Politik nutzen. Dasselbe kann man vom bedingungslosen Grundeinkommen nicht sagen, denn dies kommt von oben, als Methode zur Ruhigstellung der unzufriedenen Massen. Es stärkt weder die Menschen, denen es helfen soll, noch fragt es sie auch nur nach ihrer Meinung. (Wollen Arbeitnehmer, die ihre Mittelschichtarbeitsplätze verloren haben, staatliche Transferleistungen oder eine Chance auf einen neuen Arbeitsplatz?) Insofern erinnern Vorschläge eines bedingungslosen Grundeinkommens stark an „Brot und Spiele“, wie sie im Römischen und im Byzantinischen Reich zum Einsatz kamen – Almosen, um die Unzufriedenheit zu entschärfen und die Massen zu besänftigen, statt ihnen wirtschaftliche Chancen und die Möglichkeit zur politischen Teilhabe zu bieten.“
Dieser Vergleich zwischen dem alten Rom und Demokratien in der Gegenwart lässt ob der historischen Einordnung doch tief blicken und bezeugt einen beträchtlichen Sozialpaternalismus.
Sascha Liebermann