…des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Hier geht es zum Zwischenbericht, in dem mehrfach das Bedingungslose Grundeinkommen erwähnt wird, auch im Zusammenhang mit einem Expertenworkshop (S. 74):
„Bei einem Fachworkshop zum Thema ‚Bedingungsloses Grundeinkommen‘ wurde dieses Konzept jedoch von vielen WissenschaftlerInnen kritisch beurteilt“.
Zwar wird weder ein Datum benannt, wann er durchgeführt wurde, noch wird erwähnt, wer die Wissenschaftler waren. Dass ein Ministerium sich Expertise beschafft und sich daraus ein Urteil bildet, ist sinnvoll. Doch, wenn davon gesprochen wird, dass viele der Experten das BGE kritisch beurteilt haben und kein Einblick in die Expertise gegeben wird, würde man gerne wissen, wer diese Experten waren. Erst so könnte beurteilt werden, wie die Expertise zu gewichten ist, war es z. B. eine ausgewogene Runde oder wurden überwiegend Personen eingeladen, die sich ohnehin ablehnend geäußert hatten? Das wäre z. B. einseitig. Gab es auch Fürsprecher mit abwägenden Argumenten? Solange Stellungnahmen nicht mit Personen verbunden werden können, bei denen eine Nachfrage möglich ist oder die detaillierter Stellung bezogen haben, die nachgelesen werden kann, erscheint ein Hinweis auf Experten wie eine Berufung auf Autoritäten.
Sascha Liebermann