…darum geht es in einem Interview mit Remo Largo in der Neuen Zürcher Zeitung. Largo war vor seiner Pensionierung u.a. für die Zürcher Longitudinalstudien verantwortlich, die am Zürcher Kinderspital durchgeführt wurden. Auf seiner Website finden sich etliche Veröffentlichungen dazu frei zugänglich. In seinem jüngsten Buch „Das passende Leben“ führt er seine über die Jahre gewonnenen Erkenntnisse zur kindlichen Entwicklung nochmals zusammen und kommt auf ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu sprechen (siehe hier und hier). Seine Einsichten sind interessant, weisen auf ganz drängende Fragen dahingehend hin, wie viel Zeit und Raum Familie heute noch hat und wie sehr Kinder in ihrer Entwicklung durch die Vorstellungen der Erwachsenenwelt bedrängt werden.
Im Interview gleich zu Beginn geht es, wie der Titel schon sagt, darum, dass junge Erwachsene viel zu lange zu Hause lebten und Largo vorschlägt, Wohngemeinschaften für junge Menschen zu ermöglichen, damit die Ablösung von den Eltern früher vollzogen wird. Nun stellt sich die Frage nach den Gründen für die späte Ablösung und zugleich, wie eine frühere unterstützt werden könnte. Hier kommt ein BGE ins Spiel, nicht alleine wegen des gesichert verfügbaren Geldes, um das Leben in einer WG zu finanzieren, das wäre ebenso ein Effekt. Gewichtiger noch ist, dass ein BGE mit dem Erreichen der Volljährigkeit die volle Verfügbarkeit über das BGE selbstverständlich werden ließe. In eine WG zu ziehen und es sich von den Eltern finanzieren zu lassen, ist etwas anderes, als es alleine tragen zu können, weil die Gemeinschaft es einem ermöglicht.
Siehe unsere früheren Beiträge über Remo Largo.
Sascha Liebermann