In einem Interview für das Handelsblatt anlässlich des Erscheinens seines neuen Buches, „Machine, Platform, Crowd“ das er gemeinsam mit Erik Brynjolfsson verfasst hat, äußert sich Andrew McAfee an einer Stelle über das Bedingungslose Grundeinkommen (siehe auch hier):
„Handelsblatt: Kann ein bedingungsloses Grundeinkommens die negativen Effekte der Automatisierung auffangen, wie inzwischen sogar das neoliberale, leistungsorientierte Silicon Valley argumentiert?
McAfee: Die Tech-Manager, die ich kenne, nehmen die Probleme der Arbeitswelt und der überforderten verletzlichen Menschen, die sich an alle Regeln halten und dennoch ihren Lebensunterhalt nicht verdienen können, sehr ernst. Ich streite mich jedoch mit ihnen über die richtige Lösung. Ich glaube eher an Lohnzuschüsse als an das bedingungslose Grundeinkommen, das den Leuten keinen Antrieb gibt, etwas zu tun.“
Eine doch erstaunliche Aussage für jemanden, der sich über die Zukunft der Arbeitswelt und die Folgen der Digitalisierung Gedanken macht. Würder McAfee etwa behaupten wollen, dass die Innovationen der vergangenen Jahrzehnte zustande gekommen sind, weil den „Leuten“ ein „Antrieb“ gegeben wurde – oder nicht etwa, weil sie längst einen hatten, der sich im Beruf entfalten konnte?
Sascha Liebermann