… das möchte man zum Beitrag von Lenz Jacobsen auf Zeit Online über das Ehrenamt ergänzen. Jacobsen erinnert an die Bedeutung des Ehrenamts und das umfangreiche Engagement, das jedes Jahr erbracht wird. Anlässlich jüngerer Vorschläge, dies in der Rentenversicherung anzuerkennen (Faeser) oder gar durch ein soziales Pflichtjahr zu fördern, sieht er die Gefahr einer Umwertung durch „Belohnungen“ und „Anreize“, die in der Diskussion beschworen werden, um das Engagement zu fördern. Gleichwohl übersieht er eines, dass die Möglichkeit, sich zu engagieren, von verlässlichem Erwerbseinkommen abhängt, denn Engagement muss man sich leisten können. Zugleich führt diese Voraussetzung dazu, dass das Ehrenamt hinter dem Erwerbsengagement rangiert, es als nachrangig gilt, obwohl, so ein Beispiel Jacobsens, auf die freiwillige Feuerwehr gar nicht verzichtet werden könne.
So wichtig das Ehrenamt ist, so wenig sollte dabei übersehen werden, dass es nur einen kleinen Ausschnitt „unbezahlter Arbeit“ ausmacht (siehe z. B. hier), der ungleich größere sind Aufgaben im Haushalt und noch größer die Bedeutung für das Familienleben, wenn man noch die methodischen Probleme der Erfassung „unbezahlter Arbeit“ berücksichtigt (siehe hier und hier).
In einem Beitrag auf Deutschlandfunk Nova ab Minute 23 war das Ehrenamt ebenfalls Thema am 10. August. Dort wurde auf die erwähnte Voraussetzung, es sich leisten zu können, hingewiesen, und ich hatte Gelegenheit etwas zum Ehrenamt zu sagen und Möglichkeiten dafür durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu erwähnen. Das wäre eben auch keine Bezahlung, sondern eine Ermöglichungspauschale.
Sascha Liebermann