Wer muss für die Absicherung sorgen?

Der Hinweis von Teresa Bücker macht ein Dilemma deutlich, das mit bislang genutzten Mitteln nicht gelöst werden kann. Nachvollziehbar ist auch, das Schwangere sich die Frage stellen, ob es „fair“ ist, sich um eine Stelle zu bewerben, wenn die Folgen der Arbeitgeber zu tragen hat, wie es der Gesetzgeber bislang vorsieht. Der Verzicht auf die Bewerbung lässt allerdings, sofern nicht Eigenmittel vorhanden sind, den Gang zum Sozialamt notwendig werden. Wie aus diesem Dilemma hinausgelangen? Möglich ist das erst, wenn es eine entsprechende Absicherung gibt, die Entscheidungsfreiräume schafft, ohne eine bestimmte Entscheidung nahezulegen. Das geht aber nur, wenn der erwerbszentrierte Sozialstaat aufgegeben bzw. umgestaltet wird – also mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen.

Sascha Liebermann

„Haben Menschen von Natur aus ein Gefühl für Fairness?“…

…darüber berichtete ein Beitrag auf Telepolis, bei dem es sich um den Auszug aus einem Buch von Andreas von Westphalen handelt. Ohne nun geprüft zu haben, ob die Studienbefunde in dem Artikel angemessen wiedergegeben werden, ist eines doch etwas überraschend, hängt aber womöglich mit dem naturwissenschaftlich geprägten Design der Studien (häufig mit Bezug auf die Spieltheorie) zusammen, auf die der Autor sich bezieht. Wenn man, wie in manchen Studien (siehe unten von Kiley Hamlin und Kollegen), allzuschnell zu dem Schluss gelangt, dass Kinder „von Natur“ aus mit einem starken Gerechtigkeitsempfinden oder hier „einem Gefühl für Fairness“ ausgestattet seien, wird doch etwas Bedeutendes übersehen, das für eine andere Deutung spricht:

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