So könnte eine Veranstaltung, organisiert von der CDU Wiesloch, am 7. April, zusammengefasst werden, wenn man nur die Diskussion auf dem Podium vor Augen hat. Da ich dort teilnahm, habe ich am eigenen Leib erlebt, wie schwer es noch sein kann, über ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu diskutieren (dieser Bericht spiegelt das nur ungenügend wider). Entweder waren diejenigen, die Vorbehalte gegenüber dem BGE hatten, mit der Diskussion nicht vertraut oder wollten sich mit ihr nicht vertraut machen. Das war nicht so leicht zu erkennen.
So wurden viele Beschwörungsformeln geäußert wie z. B. dass mit Bildung auf den Wandel der Arbeitswelt reagiert werden müsse, ohne zu fragen, welche Voraussetzungen denn Bildung benötigt, damit sie gelingen kann. Nicht von ungefähr dominierte die Perspektive, es müsse nur gut geplant, vorbereitet und genügend investiert werden, das sei entscheidend. Dass Bildung ein Individuum erfordet, das sich bilden will und alles Gelingen genau davon abhängt, ob es die entsprechenden Freiräume dazu und Unterstützung hat, spielte keine Rolle. Es war wieder das Trichtermodell von Bildung, das hier dominierte und nicht der andere Blick, der die Initiativeseite des Individuums ins Zentrum stellt. Dabei lebt doch sogar der unternehmerische Impuls heute schon davon – so weit weg ist also der Gedanke nicht und dennoch scheint er enorm weit weg zu sein.
Sascha Liebermann