…sagt Hasso Plattner, SAP-Gründer, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (paywall) und äußert sich deutlich zum „Grundeinkommen“. Von Bedingungslosigkeit ist zwar keine Rede, was er sagt, lässt aber erahnen, dass er in diese Richtung denkt. Jeder solle ein „ordentliches Einkommen“, eine Wohnung und Gesundheitsversorgung erhalten. Die Digitalisierung führe dazu, dass sich womöglich „30 Prozent“ der Bevölkerung nicht mehr am Wertschöpfungsprozess beteiligen werden. Er sehe „keine Alternative“ zum Grundeinkommen, Umschulungen und Weiterbildungsmaßnahmen werden daran an der Entwicklung nichts ändern. Die Interviewer der FAZaS wenden ein, man könne doch nicht zu 30 Prozent sagen, sie seien nicht fähig, Arbeit zu verrichten, die sie mit Sinn erfüllen könne. Ein hilfloser Einwand, der erkennen lässt, dass der Unterschied zwischen Wertschöpfung und Arbeitsplätzen nicht klar zu sein schein. Plattner hält dem entgegen, dass man doch das Problem nicht ignorieren dürfe.
Plattner ist erfahren, kennt sich in der Technologie aus und dennoch sind es nur Einschätzungen, von denen wir nicht sagen können, was davon eintrifft. Das Grundeinkommen bleibt eine defensive Antwort, wenn es an die etwaigen Folgen der Digitalisierung gebunden wird. Es reicht jedoch viel weiter.
Siehe frühere Beiträge zu dieser Thematik von uns hier und zur Digitalisierung hier.
Sascha Liebermann