„Fangen wir mit etwas Einfachem an, dem bedingungslosen Grundeinkommen!“…

…so die Antwort von Jan Josef Liefers auf die Frage der BILD-Zeitung, wie das Leben in Deutschland gerechter zugehen könnte. Hier die komplette Passage.:

„Liefers: „Fangen wir mit etwas Einfachem an, dem bedingungslosen Grundeinkommen! Das ist ein einfacher und überdies wirtschaftlich sinnvoller Weg aus der ewigen Lohnabhängigkeit. Davon kann man seine Grundbedürfnisse wie Wohnen und Essen bezahlen und frei überlegen, was man mit seinem Leben und seinen Interessen und Fähigkeiten anfängt. Erstens sehe ich das schöne Bild einer befreiten Gesellschaft, und zweitens ist es eine gute Antwort auf das, was uns bevorsteht, wenn erst durch Technologiesierung und künstliche Intelligenz eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen wegfällt. Und zwar weit mehr, als sie schaffen. Außerdem kommt man aus der Stigmatisierung heraus, Hartz-IV-Empfänger zu sein, von Sozialhilfe zu leben. Das Grundeinkommen stärkt die Würde des Menschen. Es würde uns in vieler Hinsicht befreien und Potenziale freisetzen, die wir derzeit nur erahnen können.“

Liefers ist nicht der einzige bekannte Schauspieler der sich positiv dazu geäußert hat, im Bundesverband der deutschen Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) gibt es ebenfalls Befürworter.

Sascha Liebermann

„Hartz IV ohne Sanktionen – das wäre bedingungsloses Grundeinkommen“…

…da hat die BILD-Zeitung recht, wer Sanktionen aus dem Gefüge der Sozialgesetzbücher entfernen will, verlässt einen Sozialstaat, der erwerbszentriert ist. Das scheint denjenigen noch nicht aufgefallen zu sein, die gegen ein BGE sind, aber eine repressionsfreie Grundsicherung befürworten. Oder es soll eine Strategie sein, das BGE unter anderer Flagge einzuführen.

…“viel Ideologie, wenig Fakten“ – BILD berichtet über Grundeinkommen…

…und kommt dann zu diesem Fazit:

„Fazit: viel Ideologie, wenig Fakten

Bei der Diskussion ums Grundeinkommen gibt es viele ideologische Argumente von Freiheit und Eigenverantwortung für eine bedingungslose Grundsicherung. Aber es gibt nur wenig belastbare Fakten über soziale Absicherung und die Aufgaben des Sozialstaats.“

Man wüsste gerne, was Franziska Zimmerer unter „Ideologie“ versteht. Ist denn unser Grundgesetz eine Ideologie? Ist die Stellung des Volkes darin als Souverän Ideologie? Sind denn die heutigen Systeme sozialer Sicherung Ideologie? Vielleicht verwechselt die Autorin Argumente mit Ideologie. Jeder Gestaltungsvorschlag, der in die Zukunft weist, kann nur Fakten aus der Vergangenheit vorweisen, um von ihnen ausgehend etwas zu entwerfen. Ob das dann alles ausgeht, wie es ausgedacht wurde, ist offen. Aber gilt das nicht immer im Leben?

Sascha Liebermann