…und heraus kommt ein jährlicher Zuwanderungsbedarf von mehr als einer Viertelmillion“.
Auf den Nachdenkseiten schreibt Jens Berger differenziert über „drei Denkfehler“, die jüngst wieder in einer Studie der Bertelsmann Stiftung gemacht wurden und beschäftigt sich mit Prognosen zu 1) Digitalisierung, 2) Fachkräftemangel und 3) Demographie.
Dass Prognosen mit Vorsicht zu genießen sind, ist richtig, sie sind keine Wirklichkeitsaussagen, sondern Szenarien. Für die Forschung sind sie als Datum bedeutungslos, spekulativ im schlechten Sinne. Das gilt nicht nur für übertreibende oder verharmlosende Prognosen. Letztlich lässt sich heute nicht sagen, was die Digitalisierung langfristig bringt, welche Entscheidungen getroffen werden, welche nicht und wie sie getroffen werden. Davon aber hängen die Folgen der Entscheidungen ab. Das ändert sich auch nicht, wenn differenziert modelliert wird, allenfalls hilft das dazu, mögliche Handlungsfolgen auszumachen.
Es lässt sich offenbar aber auch nicht entscheiden, ob es nun technologische Arbeitslosigkeit gibt oder nicht, siehe dazu „Geht der Gesellschaft die Arbeit aus?“. Siehe auch die „Panik der Babyboomer…“.
Rifkins Buch, auf das sich Berger bei Punkt 1) bezieht, trägt den vollen Titel „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft“, Rifkin geht es also nicht um ein Ende, sondern um eine Veränderung der Arbeit. Die These von einem Ende der Arbeit ist ohnehin unsinnig, weil es Arbeit solange gibt, wie es den Menschen gibt. Gemeint ist in dieser Debatte ja meist, auch bei Richard David Precht, eine bestimmte Form der Arbeit.
Sascha Liebermann