„‚Solchen Wissenschaftlern würde ich gerne Kamera oder Mikrofon entziehen’…

… – Gesundheitsstatistiker Gerd Bosbach zur Corona-Debatte“. Das Interview ist hilfreich, um manche Verwirrung im Hantieren mit statistischen Daten zu verstehen. Manche Experten verweisen immer wieder darauf, dass nur vorläufige Daten zur Ausbreitung des Virus vorliegen und Einschätzungen deswegen schwierig sind. Zugleich müssen aber Entscheidungen getroffen werden – daran zeigen sich die Grenzen von Wissenschaft – und die von Statistik – und die Eigenheiten politischen Handelns.

Siehe auch frühere Beiträge hier und hier.

Sascha Liebermann

„Der national-soziale Anstrich der AfD“…

…ein Interview mit Gerd Bosbach (siehe frühere Beiträge von uns hier) zu den Rentenplänen Björn Höckes. Bosbach führt darin vor, wie wohlklingende Rhetorik und das Aufgreifen zutreffender Problemanalysen zu sehr speziellen Schlussfolgerungen geführt werden.

An manchen Stellen lassen sich Parallelen zur Grundeinkommensdiskussion erkennen, wenn z. B. eine „Staatsbürgerrente“ vorgesehen ist, aber offen bleibt, wie mit Nicht-Staatsbürgern umgegangen wird. Außerdem erhält sie nur, wer 35 Jahre Basisleistung vorzuweisen hat, auch hier bleibt also eine Erwerbszentrierung bestehen. Erziehungs- und Pflegezeiten sollen anerkannt werden, das ist aber schon heute der Fall, die Frage kann also nur sein, in welchem Umfang.

Bosbach wendet an einer Stelle ein, dass die Aufhebung des Renteneintrittsalters faktisch zu einer Rentenkürzung führt – versicherungsimmanent ist das richtig. Die Frage wäre, welche anderen Leistungen gibt es, die das ausgleichen könnten, hier würde ein BGE über die Lebensspanne die Lage sofort verändern – selbstverständlich in Abhängigkeit von der Höhe.

An der Erwerbszentrierung des Sozialstaats zweifelt Bosbach nicht.

Sascha Liebermann

„Fastenkur vom „Rentenpapst“. Wie ein neoliberaler Ökonom die gesetzliche Altersvorsorge auf Diät setzen will“…

…ein Interview mit Gerd Bosbach auf den Nachdenkseiten. Bosbach, der sich mit empirischer Wirtschafts- und Sozialforschung sowie Statistik an der Hochschule Koblenz befasst, hat sich immer wieder kritisch zu Prognosen über lange Zeiträume geäußert, die aus der simulierten demographischen Entwicklung Schlussfolgerungen für die Altersvorsorge und das Rentenversicherungssystem ziehen.

Sascha Liebermann

„Da wird gelogen, was das Zeug hält“ – Statistik, ihre Eigenheiten und ihr Missbrauch

In einem Interview mit junge welt sprich Gerd Bosbach über die Eigenheiten von Statistik und ihrer Verwendung in der politischen und öffentlichen Diskussion. Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, wie schwierig es ist und welch deutliche Grenzen es hat, mit statistischen Daten etwas über Lebenszusammenhänge auszusagen – auch wenn sie nicht täuschend eingesetzt werden. Siehe auch unsere früheren Hinweise hier und hier.

„Warum wir positiv in die Zukunft blicken können“

Unter dieser Überschrift hat Gerd Bosbach, auf dessen Kritk am verbreiteten Gebrauch statistischer Daten zur Inszenierung von Horrorvisionen wir schon wiederholt hingewiesen haben, einen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, welcher Schindluder mit Statistik getrieben wird oder wohlwollend ausgedrückt, wie naiv von ihr Gebrauch gemacht wird. Siehe dazu auch den jüngsten Beitrag von Sascha Liebermann im Dezember.