Wow, was für eine Kulisse! Wir haben gestern #Grundeinkommen in #Dresden vor der Frauenkirche verlost, mit euch diskutiert und Losnummern verteilt. Das war toll Wir haben direkt Lust auf die nächste Tour . Nur wohin? Schreib uns gerne deinen Vorschlag in die Kommentare⤵️ pic.twitter.com/3DSXcLzrIA
— Mein Grundeinkommen (@meinbge) May 26, 2022
Soziokulturelles Existenzminimum, Mitwirkungspflichten und Boni-Systeme
Ergänzend zu dem Beitrag @IngeHannemann @jacobinmag_de ⬇️https://t.co/BvxAYsqJoi ein paar grundsätzliche Überlegungen zu den #HartzIV–#Sanktionen. 1/10
cc #EconTwitter @oxi_blog @econ4future_DE @StephanKaufman1 @PluralEcon @MakronomMagazin @popp5201
— SeTh (@EconomicEthics) May 25, 2022
Sebastian Thieme hat in diesem Twitter-Thread bedenkenswerte Anmerkungen zu Sanktionen im Sozialgesetzbuch und dem diesbezüglich ambivalenten Urteil des Bundesverfassungsgerichts gemacht. An manchen Stellen scheinen mir Ergänzungen oder auch Nachfragen dazu angebracht.
Dass es eine Widersinnigkeit sei, das soziokulturelle Existenzminimum kürzen zu dürfen, dem sei hier nicht widersprochen, schließlich wird der Grundfreibetrag in der Einkommensteuer, der sich aus derselben Begründung legitimiert, auch nicht bei abweichendem Verhalten gekürzt. Darin kommt nun wieder die Ungleichbehandlung zwischen Erwerbstätigen und Nicht-Erwerbstätigen zum Ausdruck.
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Erwerbsbeteiligung von Frauen, Zeit für Familie für Männer – zugleich Festhalten an Erwerbsgebot
Wenn #Hausarbeit und Kinderbetreuung = aufgeteilt sind, fördert das d Erwerbsbeteiligung v Frauen. Gleichzeitig arbeiten d #Männer in geringerem Umfang als zuvor u haben so mehr Zeit für die Familie. Das wünschen sich heute viele Väter. #soepdata #Vatertag https://t.co/zRfgfsP5KE
— Stefan Liebig (@Liebig_SOEP) May 25, 2022
Bezug genommen wird in diesem Tweet auf den DIW Wochenbericht 9 / 2022, S. 139-147. Dort finden sich auch Erläuterungen zur Methodik der Studie, es handelt sich um eine Wiederholungsbefragung (siehe dazu auch hier). Eine der Schlussfolgerungen aus der Studie lautet:
„Ausbau der Ganztagsbetreuung, Reform des Elterngeldes und Subventionierung von haushaltsnahen Dienstleistungen können egalitäre Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit fördern.“
Und weiter heißt es am Ende des Studientextes:
Kein Kommentar
Das #BGE ist auch keine These, dass etwas bedingungslos ist.
Es ist die Forderung, das Sockeleinkommen ohne Bedarfsprüfung und den Nachweis der Erwerbsbereitschaft zu gewähren. #Grundeinkommen https://t.co/MTP8KZ5X8U
— BGE Eisenach (@bge_esa) May 25, 2022
Ausweg oder Sackgasse? Der Ganztagsbetreuungsplatz in der Grundschule als emanzipatorisches Projekt…
…oder vielleicht doch eher als Ausdruck der Erwerbszentriertheit deutscher Sozialpolitik? Wer den jüngsten Beitrag von Uta Meier-Gräwe im Handelsblatt liest, in dem sie mangelnde Geschlechtergerechtigkeit in der Finanzpolitik kritisiert, stößt am Ende auf folgende Passage:
„Es war möglich, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Rüstungsgüter in wenigen Tagen zu beschließen, aber der Anspruch auf einen ganztägigen Betreuungsplatz wird für Grundschulkinder in Deutschland erst ab August 2029 gewährt. Man(n) setzt weiter auf die Ausbeutung der vermeintlich unerschöpflichen Care-Ressourcen von Frauen.“
Kostenlose Rechtsberatung in einigen Fällen für Hartz-IV-Empfänger
Hartz-IV-Empfänger müssen in einigen Fällen kostenlose Rechtsberatung bekommen – das hat das #Bundesverfassungsgericht entschieden. Das Gericht gab damit einem Mann recht, der sich gegen einen Bescheid des Jobcenters wehrte: https://t.co/b6dz12jeVQ
— Stefan Sell (@stefansell) May 24, 2022
Eine andere Auslegung von Subsidiarität
Dr. Markus Schlagnitweit (ksoe):
„Ich glaube…, dass das #Grundeinkommen ein Versuch ist einer gesellschaftspolitischen Umsetzung der Grundbotschaft des Evangeliums: Dass jeder Mensch von Gott bedingungslos geliebt ist…ohne dass er es verdient“ #BGE
— BGE Eisenach (@bge_esa) May 24, 2022
In diesem Sinne haben wir ebenfalls bislang das häufig gegen das BGE bemühte Subsidiaritätsgebot gegen den (Erwerbs-)Strich gebürstet, siehe hier.
Sascha Liebermann
Fortgeschriebene Märchen,…
…so zumindest liest sich die Begründung der Caritas-Präsidenten Eva Maria Welskop-Deffaa, mit der sie auf evangelisch.de gegen ein Bedingungsloses Grundeinkommen zitiert wird. Vielleicht hat sie zu viel Christoph Butterwegge gelesen oder schlicht dieselben Vorbehalte:
„Rufe nach einem bedingungslosen Grundeinkommen sieht die Caritas-Chefin kritisch. Dessen Einführung würde ‚mit dem Ende unseres differenzierten Hilfesystems erkauft, das auf konkrete Bedarfe mit passgenauen Leistungen reagiert‘, warnte sie. ‚Dann bliebe statt Wohngeld und Kindergeld und Eingliederungshilfe nur die Pauschale, die letztlich Kosten spart.'“
Wer sich ein wenig ernsthaft mit dem Vorschlag beschäftigt hat, kann so etwas nicht schreiben, es sei denn, dieses Märchen passt eben zu den eigenen Vorbehalten.
Sascha Liebermann
„Investition in brachliegende Kompetenzen“…
#BGE: „Diese universalistische Grundsicherung ist dann eben nicht das Brachialergebnis, nicht das widerwillig gespendete Almosen für demütige Empfänger, sondern‘ Negativbesteuerung‘ als Investition in brachliegende Kompetenzen, Kräfte, kreatives Kapital.“ https://t.co/m8JWXk5me3
— Mensch in Germany (@InMensch) May 24, 2022
…klingt gut, trifft auch einen Aspekt, ist aber zugleich eine Verkürzung, denn Investitionen erwarten in der Regel einen Erfolg, ein BGE erwartet einen solchen nicht, der Erfolg ist schon gegeben: die Bürger. Sie abzusichern ist der Grund für ein BGE, eines weiteren bedarf es nicht.
Dass Bodo Hombach, Vordenker des Schröder-Blair-Papiers, das Buch von Schupp und Heinze positiv bespricht, kann einen ebenso überraschen wie die Mitautorschaft Rolf Heinzes, der zumindest zeitweise den Geist der Agenda 2010 befürwortete. Davon scheint er sich abgewandt zu haben.
Sascha Liebermann
„Sanktionen im SGB II: (U)nzulässige Kürzung des Existenzminimums?
Sanktionen im SGB II: (Un)zulässige Kürzung des Existenzminimums? https://t.co/lXaekqx5Ez @iaq_due pic.twitter.com/2uJszmF4U4
— Stefan Sell (@stefansell) May 3, 2022