…, über die Sophia Lotter in der Frankfurter Rundschau schreibt, denn sie gibt einen Hinweis darauf, wo die Untergrenze eines BGE liegen müsste, wobei sich die Lage für Alleinlebende anders darstellte als für Mehrpersonenhaushalte.
Das Lohnabstandsgebot, das Lohnabstandsgebot – wie wichtig ist das tatsächlich?
Wenn auch meist als Selbstverständlichkeit betrachtet, so stellt sich die Frage, ob denn das vielbeschworene Lohnabstandsgebot tatsächlich die Bedeutung hat, die ihm zugeschrieben wird. Sein Geschwister ist die sogenannte Armuts- bzw. Arbeitslosigkeitsfalle, auch sie wird für ein großes Problem gehalten, wie diese Passage aus einem Interview mit Peter Weiß (Sozialpolitiker der CDU) im Deutschlandfunk erkennen lässt:
„Das haben wir jetzt gerade zum 1. Januar neu gemacht und wenn wir uns daran nicht halten, glaube ich, würden wir für eine große Verunsicherung sorgen, zumal dieses System ja aus Steuern finanziert werden muss. Das heißt, ich muss auch immer gucken, dass ich einen gewissen Lohnabstand halte zu denjenigen, die arbeiten gehen können und mit ihrem Geld die Steuern bezahlen, aus denen das System bezahlt wird. Einfach so mal über den Daumen gepeilt kann man nicht die Regelsätze erhöhen.“
Es gibt eine hohe Transferentzugsrate im Leistungsgefüge, das ist richtig. Sie wird meist damit kritisiert, dass sich Arbeit „lohnen“ müsse, sonst sei sie nicht attraktiv.
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„SPD-Linke wollen 600 Euro Regelsatz“ – sicher eine Erleichterung, aber kein Abschied von Hartz IV
Alina Leimbach schreibt in der taz über das Bündnis, das eine Erhöhung des Regelsatzes in der Grundsicherung fordert sowie den Druck, den diese Forderung auf die SPD ausübe. Zweifelsohne wäre eine solche Erhöhung eine Verbesserung der Einkommensseite derer, die Grundsicherung beziehen. Der Geist von Hartz IV hängt jedoch nicht alleine und gar nicht vor allem an der Höhe des Regelsatzes, sondern am Ziel der Grundsicherung und den zu seiner Erreichung bereitgestellten Instrumenten. Eine Erhöhung des Regelsatzes wie eine Einschränkung der Sanktionsmöglichkeiten wäre nur eine Verbesserung innerhalb des Hartz IV-Geistes, nicht aber ein Abschied davon.
Sascha Liebermann
Netto-Grundeinkommen – der Vorschlag liegt auf dem Tisch
#NGE: Der an jede Person ausgezahlte Geldbetrag von 550 € ist der Netto-Anteil des #KrisenGrundeinkommens. Hinzu kommen die Einsparungen durch das #Aussetzen von Miete, Pacht & Kapitaldienst. Beide Elemente ergeben zusammen eine Gesamthöhe von ca.1200 €. https://t.co/x7hdfXRsx3
— Mensch in Germany (@InMensch) February 1, 2021
„Jobgarantie I Grundeinkommen I Sozialismus“ – wenig ergiebig und hinter der Differenziertheit zurückbleibend…
„Arbeitslosigkeit ist kein Zeichen von Armut, sondern ein Ausdruck der Produktivität und des Vermögens unseres Landes“…
Thomas Straubhaar: „Bisher war Arbeitslosigkeit Zeichen eines mikroökonomischen Misserfolgs. In der Zukunft wird Arbeitslosigkeit Zeichen eines makroökonomischen Erfolgs sein“. Welch ein Satz! Geht nur mit partieller Trennung von Arbeit und Einkommen. #BGE #Grundeinkommen #spd
— Arfst Wagner (@Arfst_Wagner) January 31, 2021
…, so, und damit ziemlich ähnlich zu dem Zitat, lautete der Schlusspassus unserer dritten These, mit der wir im Winter 2003 anfingen, für ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu werben.
Als Erfolg kann sie allerdings nur dann zur Geltung kommen, wenn die Frage der Einkommenssicherung beantwortet wird (siehe hier).
„Anreizeffekte“ – ein doch recht begrenztes Verständnis von Bildungsprozessen…
„Von einer Versetzungsgarantie riet Wößmann ab. Für die Motivation der Kinder sei es wichtig, dass Test- und Prüfungsverfahren auch im Distanzunterricht weitergeführt würden.“ Ihr arbeitet doch auch besonders gut, wenn die Kündigung droht, oder? https://t.co/ECK8OsZl37
— Ninia LaGrande (@NiniaLaGrande) January 29, 2021
…siehe frühere Kommentare von unserer Seite zu dem offenbar auch im ifo-Institut verbreiteten Verständnis von Bildungsprozessen hier, hier und hier.
Sascha Liebermann
„Mit staatlicher Jobgarantie aus der Arbeitslosigkeit und in den GreenNew Deal?“…
…ein Beitrag von Friederike Spiecker zur Diskussion um eine Jobgarantie.
Zum Bedingungslosen Grundeinkommen hat sich die Autorin in der Vergangenheit auch schon geäußert, siehe hier. Unsere Kommentare zur Jobgarantie finden Sie hier.
Berechtigte Anmerkung, aber auch: Welche Rolle spielt der politische Konsens für einen defensiven Umgang…
“Do robots destroy jobs and cause mass unemployment? No, they don’t!“
You likewise say the opposite: The income streams go from the “non-robotised” to the “superstar firms”. Never forget Schumpeter, never forget competition: the “destruction” that comes with “creation”. https://t.co/GRQIpP7ZXL— Ulrich Thielemann (@UThielemann) January 27, 2021
…mit Automatisierungsmöglichkeiten? Denn diese Frage wird in der Studie nicht untersucht und die Daten würden sich dafür nicht eignen, handelt es sich um standardisierte Daten, die es nicht erlauben, Entscheidungsprozesse bzw. die ihnen unterliegenden handlungsleitenden Überzeugungen zu untersuchen. Ich habe mich dieser Frage vor vielen Jahren einmal intensiver gewidmet (siehe hier und hier).
Blinde Flecken der Jobgarantie – Was erhalten diejenigen, die nicht erwerbstätig sein wollen?
Da in jüngerer Zeit der Vorschlag einer Jobgarantie wieder mehr Aufmerksamkeit erhält und über Unterschiede zwischen Bedingungslosem Grundeinkommen und Jobgarantie deswegen auch diskutiert wird, ist es wichtig die Frage zu beantworten, wie es denn nun um diejenigen steht, die eine Jobgarantie nicht in Anspruch nehmen. Was erfährt man dazu? In bisherigen Veröffentlichungen war nicht viel zu erfahren außer einer Sympathie für die Abschaffung von Sanktionen oder gar einer bedingungslosen Grundsicherung. In neues deutschland äußerte sich jüngst Maurice Höfgen zur Jobgarantie. Was findet sich darin zur hier interessierenden Frage:
„Der gezahlte Lohn [der Jobgarantie-Angebote, SL] würde zum effektiven Mindestlohn werden. »Effektiv« ist er deshalb, weil der derzeitige Mindestlohn nur für Beschäftigte gilt. Wer Arbeit sucht und Arbeitslosengeld erhält, landet häufig darunter. Dazu wird das Kräfteungleichgewicht zwischen Kapital und Arbeit zugunsten der Arbeit korrigiert. Die Arbeitsbedingungen in der Jobgarantie werden zur Untergrenze an akzeptablen Arbeitsbedingungen und üben so Druck auf den Privatsektor aus. Die Jobgarantie ist ein universelles Angebot und keine Verpflichtung. Idealerweise sollte sie mit der Abkehr des Hartz-IV-Regimes kombiniert werden. Dazu ist sie kein Ersatz für vernünftige Lohn-, Industrie-, und Fiskalpolitik oder eine Regulierung des Arbeitsmarktes.“
Was heißt „Abkehr“ vom „Hartz-IV-Regime“?