„Lohnt sich die Arbeitsaufnahme“…

…Mark Schieritz kommentiert eine jüngst erschienene Studie des ifo-Instituts. Einer der Verfasser kommentiert den Kommentar wiederum, um Missverständnisse auszuräumen:

Hier die Antwort zu Schieritz‘ Kommentar von Andreas Peichl:

„Lohnt sich die Arbeitsaufnahme“… weiterlesen

Nochmals Bildungsforschung: hier differenzierte Anmerkungen zur Studie des ifo-Instituts…

…aber gleichwohl nur standardisierte Daten, die über Bildungsprozesse in ihrer Konkretion keine Auskunft geben. Um zu verstehen, was im Unterricht bzw. in der Lehre an einer Hochschule vor sich geht, braucht es Unterrichts- und Lehrforschung, in der Interaktionen untersucht werden müssen. Das gilt nicht nur hierfür, sondern auch für Fragen rund um das Bedingungslose Grundeinkommen. Bedauerlicherweise wird auf nicht-standardisierte Forschung viel zu wenig zurückgegriffen.

Sascha Liebermann

„Flüchtlingskrise — welche Flüchtlingskrise?“ – Über den selektiven Umgang mit Paneldaten…

schreibt Gerald Wagner der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und macht damit deutlich, dass es gerade keine einfache Sache ist, aus vorliegenden Datensätzen auch haltbare Schlussfolgerungen zu ziehen.

Worüber er nicht weiter schreibt, es aber erwähnt, ist, dass es sich bei diesen Daten eben nur um standardisierte Befragungen handelt, die Selbsteinschätzungen der Befragten erheben. Zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlicher Lage kann allerdings eine erhebliche Kluft liegen. Abgesehen davon erfährt man auf diesem Wege über die konkreten handlungsleitenden Überzeugungen einer Person nichts, weil es sich dabei um tiefliegende Strukturen handelt, die Befragten nur selten überhaupt bewusst werden. Für die Erfassung dieser Strukturen bedarf es anderer methodischer Instrumente, wie sie die Tradition der fallrekonstruktiven hermeneutischen Sozialforschung über Jahrzehnte entwickelt hat (siehe z. B. hier).

Sascha Liebermann

„Deutsche unterstützen Maßnahmen gegen Ungleichheit in der Bildung“ oder doch nicht?

Die Befunde des jüngsten Ifo Bildungsbarometers 2019 zeigen in ihrer Widersprüchlichkeit, aber auch in ihrer Oberflächlichkeit, wie wenig aussagekräftig solche Auswertungen standardisiert erhobener Daten sind (auf S. 2 der Studie wird die Methodik erläutert, es handelt sich um eine Online-Befragung). Stefan Sell berichtet in seinem Blog über die Studie und versucht sich an der Deutung der Ergebnisse. Die wirkliche Arbeit beginnt soziologisch eben erst, wenn solche Daten gedeutet werden müssen und dazu bieten sie auf der Basis von Skalenwerten wenig Material. Es muss viel herumspekuliert werden, dazu werden entsprechende standardisierte Instrumente genutzt. Dass die Studie „Was die Deutschen über Bildungsungleichheit denken“ übertitelt ist, ohne dass man über das Denken tatsächlich etwas erfährt, ist sinnbildlich für die Oberflächlickeit. Wollte man über das Denken etwas erfahren, müsste anders vorgegangen werden: nicht-standardisiert und rekonstruktiv. Das wäre auch in der Forschung zu BGE-Fragen hilfreich.

Sascha Liebermann