This year, Los Angeles will launch the largest Guaranteed Basic Income pilot of any city in America: providing $1,000 a month to 2,000 households for an entire year, no questions asked, wherever poverty lives in our city. #SOTC2021 pic.twitter.com/pNJuOovn0M
— MayorOfLA (@MayorOfLA) April 20, 2021
Autor: Sascha Liebermann
Frage beantwortet? Fabio de Masi nochmals zu Jobgarantie, Grundsicherung und unbezahlte Arbeit
Fabio de Masi hat auf Eric Manneschmidts Rückfrage geantwortet. Ohne nun einordnen zu wollen, ob diese Antwort darauf bezogen zutreffend ist, enthält sie dennoch Ansatzpunkte, die für die Diskussion um eine Jobgarantie wichtig sind. De Masi schreibt:
„Die Jobgarantie ist ein zusätzliches Angebot und soll Menschen, die arbeiten können und wollen, eine sinnvolle Tätigkeit verschaffen. Sie ersetzt selbstverständlich keine soziale Sicherung bei Arbeitslosigkeit. Darauf habe ich hingewiesen. Wenn Sie gerne persönlich keiner Erwerbsarbeit nachgehen wollen, verschafft Ihnen das nicht das Recht, anderen die Möglichkeit einer sinnvollen Tätigkeit zu verwehren.“
Welcher Art wäre denn diese Absicherung? Wäre sie wie heute konstruiert, also nur unter Bedingungen der Erwerbsbereitschaft zugänglich? Wäre sie auch ohne zugänglich, bliebe allerdings immer noch bestehen, dass sie nur als Noteinkommen im Fall wegfallenden Erwerbseinkommens greifen würde. Möglich ist das, aber das wäre ein Bruch mit dem bestehenden Gefüge, in dem Sanktionen dazu dienen, Leistungsbezieher „aktiv“ zu halten. Weshalb folgt daraus, nicht erwerbstätig sein zu können, dass Herr Manneschmidt anderen den Zugang zu „einer sinnvollen Tätigkeit verwehren“ will? Will er nicht gerade mittels BGE die Möglichkeit dafür schaffen, was sinnvoll ist, frei davon entscheiden zu können, ob es entlohnt wird?
Weiter schreibt de Masi:
„Und selbstverständlich haben Sie keinen unbegrenzten Anspruch darauf, dass andere Menschen für Sie arbeiten. Würde niemand mehr einer Erwerbstätigkeit nachgehen, wäre ja übrigens auch das von Ihnen gewünschte bedingungslose Grundeinkommen nicht finanzierbar. Ein Recht kann aber nur bestehen, sofern es für jeden existiert. Dies ist ein Widerspruch, den Sie beantworten müssen, nicht ich.“
„An independent Scotland could establish a basic income“
An independent Scotland could establish a basic income.
Just take a moment to take that in.
Eradicate poverty, build a platform to grow from and a safety net for hard times. Security and dignity for all. #BothVotesSNP
— Ronnie Cowan MP (@ronniecowan) April 15, 2021
Governor Ronald Reagan on „Guaranteed Annual Income“
Historical Findings:
Governor Ronald Reagan on the idea of a “Guaranteed Annual Income” at Luther Burbank High School, May 22, 1973.Time Index: 31:20https://t.co/boRzAd6aWU
— Dr. Manuel Franzmann (@franzose13) April 18, 2021
Vielleicht eine gewagte These, aber dennoch erinnernswert: „Vorrang für die Anständigen“…
Was die Frage angeht, warum die unteren Schichten heute seltener SPD wählen, ist vielleicht auch relevant, dass Erwerbslose in einer Broschüre des mit der Umsetzung der Hartz-Reformen befassten SPD-Superministeriums 2005 als „Parasiten“ bezeichnet wurden. https://t.co/Big4WMJ1G8
— The Great Regression (@tgrdebate) April 18, 2021
…denn ich halte es für unwahrscheinlich, dass jenseits bestimmter Debattierzirkel diese Broschüre zur Kenntnis genommen wurde, wie viele Broschüren nicht weiter beachtet werden. Dennoch bringt das damalige Papier unter Clements Namen etwas zum Ausdruck, was in allen Schichten anzutreffen ist, Vorbehalte gegenüber denjenigen, die vom eigenen Lebensentwurf abweichen und „auf Kosten anderer“ leben. Clement benutzte den Begriff in Anführungszeichen in dem hier benannten Papier, es braucht den Begriff aber nicht, um dasselbe zum Ausdruck zu bringen. Das ist die tatsächliche Hürde für eine andere, zeitgemäßere Sozialpolitik.
Sascha Liebermann
„2500 Franken – für alle“ – schreibt die Basler Zeitung…
…und berichtet (Bezahlschranke) über das Vorhaben, eine weitere Volksiniative für ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu lancieren in der Schweiz. Daran beteiligt sind der Oswald Sigg, ehemaliger Sprecher des Bundesrates, und die Regisseurin Rebecca Panian, die zuletzt sich für ein Grundeinkommensprojekt in Rheinau eingesetzt hatte. Laut Bericht sehen die Befüworter der neuen Initiative in der Darlegung der Finanzierung eines Grundeinkommens einen wichtigen Punkt, um Einwände zu entkräften, womit zugleich die Kritik an der ersten Initiative formuliert ist, der es in dieser Hinsicht an Klarheit gemangelt habe, sie sei zu „philosophisch“ gewesen. Im Beitrag werden Daniel Häni und Philip Kovce erwähnt, die die neue Initiative genau aus diesem Grund kritisiert haben sollen, der Fokussierung auf die Finanzierung wegen und der Missverständnisse, die damit verbunden seien – es gehe eben beim BGE nicht um „mehr Geld“. Vorgesehen scheint das Grundeinkommen der neuen Initiative nur für Personen über 18 Jahre, womit die Frage sich stellt, was Kinder erhalten sollen und weshalb sie ausgenommen sind. Dazu wird es vermutlich weitere Ausführungen geben, wenn die Initiative gestartet ist, was im Juni geschehen soll. Im Beitrag wird behauptet, in der ersten Initiative sei ein Betrag von 2500 Franken als Grundeinkommen gefordert worden, das ist jedoch nicht richtig. Dieser Betrag wurde lediglich in Diskussionen genannt, im Initiativtext spielte er keine Rolle. Dass im Beitrag nun die „Realisten“ (Sigg, Panian) den „Puristen“ (Häni, Kovce) gegenübergestellt werden, ist schon ein gelungenes Manöver der Kritiker. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Diskussion nicht in solch simplifizierenden Bahnen bewegt.
Sascha Liebermann
Was ein Bedingungsloses Grundeinkommen nicht ist, welche Fallstricke lauern – Hinweis auf einen Vortrag, der das thematisierte
#BGE ist keine Reparaturmaßnahme gegen Arbeitsmarktentwicklung.
BGE nur global für möglich halten ist Selbstbehinderung.
Entideologisierung des BGE.
BGE kann man nicht nach Vorne rechnen.
Autonomiegebot statt Erwerbsgebot.
Prof. Dr. Sascha Liebermannhttps://t.co/tgAnjyluk4— Orskuhi (@orskuhi) April 17, 2021
Wozu Lebensmittelgutscheine führen können
Freedom lovers really need to get behind unconditional basic income. The state should not be able to tell you what you can and can’t eat by utilizing a food voucher to „help“ you from making „bad“ decisions like eating a hot sandwich. Cash is king. Cash is trust. Cash is freedom. https://t.co/B1IpD7oV9s
— Scott Santens ♂️ (@scottsantens) April 15, 2021
Detlef Scheele (Bundesagentur für Arbeit) über Hartz IV – insofern nichts Neues von dieser Seite
„Wer sorgenlos leben möchte, der muss sich berappeln und möglichst gut entlohnte Arbeit finden“
– sagt der Chef der @Bundesagentur für Arbeit.
Wie grotesk ist diese Aussage bitte angesichts von Corona? Und eines viel zu niedrigen Mindestlohns? Und vieler Armuts-Rentner*innen?! pic.twitter.com/c3dOZDA58T
— Sven Lehmann MdB (@svenlehmann) April 14, 2021
Im Unterschied zu manch beschönigenden Äußerungen ist Detlef Scheele sonst sehr klar darin, zu benennen, wozu Sanktionen dienen sollen, siehe hier.
Sascha Liebermann
Und immer wieder der Kostgängereinwand, die einen lebten auf Kosten der anderen – gut pariert
Wie vermittelt man Ihnen die Tatsache, dass sich in einer Gesellschaft der Fremdversorgung niemand selbst versorgt? Wie vermittelt man Ihnen die Tatsache, dass man mit dem Erbringen des Löwenanteils der Arbeitsstunden kein „Geld erarbeitet“? #BGE #Grundeinkommen (MS)
— BGE Eisenach (@bge_esa) April 15, 2021
