…eine Dokumentation, die im Rahmen der Sendung Die Story, am 29. Juli in der ARD gezeigt wird.
Autor: Sascha Liebermann
„Deutschland, Du armes Land der Reichen“…
…die Beobachtungen und Erfahrungen, die Karl-Markus Gauß in seinem Beitrag in der Süddeutschen Zeitung schildert, lassen sich – auch wenn er sich nur auf Bahnfahrten stützt – auf anderes ebenso übertragen. Er schließt mit diesen Worten:
„Ich bin wahrlich nicht der Erste, der das sagt, aber habe es erst jetzt als staunender Besucher aus der Nachbarschaft in all seiner Drastik wahrgenommen: Dass es nämlich nicht nur Menschen gibt, die über ihre Verhältnisse leben, sondern auch Staaten, die unter ihren Verhältnissen wirtschaften. Der deutsche Verkehrsminister und der Vorsitzende der Bahn haben angekündigt, dass diese bis 2030 die Zahl der beförderten Fahrgäste verdoppeln werde. Nach Lage der Dinge ist das eine gefährliche Drohung.“
So ist es. Wenn auch gerne genörgelt wird, nicht selten über die Maßen, folgt daraus praktisch doch nichts, wenn es nicht zu beharrlichem Protest und der Einforderung von Veränderungen führt. Nörgeln ist das Gegenteil von Verändern, es hält einen eher sogar davon ab.
Sascha Liebermann
Mutig voran oder zurück? SPD Schleswig-Holstein zum solidarischen Grundeinkommen
"Hartz4 abschaffen", ist das erklärte Ziel von Berlins SPD-Bürgermeister Michael Müller. Sein Vorschlag: Das Solidarische Grundeinkommen.
Das wollen wir auch für Schleswig-Holstein: https://t.co/uRp2373hUf pic.twitter.com/uwqLxV7TCm— SPD Schleswig-Holstein ❤ (@SPDSH) July 4, 2019
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (siehe auch hier) eben, die zwar unterschiedlich aussehen können, jedoch das gleiche Ziel verfolgen.
Siehe unseren jüngsten Kommentar hier, weitere hier.
Die entscheidende Frage bleibt stets: was soll damit erreicht werden, kann es erreicht werden, welche alternativen Wege gäbe es, die weitreichender sind – wie z. B. ein Bedingungsloses Grundeinkommen?
Sascha Liebermann
„Der Grundgedanke des Projektes ist die Freiwilligkeit“ – inwiefern ist das beim „solidarischen Grundeinkommen“ der Fall…
…diese Frage wirft ein Interview mit Jürgen Schupp vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf, dass anlässlich des Projektstarts auf Zeit Online veröffentlicht wurde. Schupp stellt differenziert das Vorhaben in Berlin dar und weist auf Eigenheiten im Unterschied zu früher eingerichteten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder 1-Euro-Jobs hin. An einer Stelle irritiert, dass er die Frewilligkeit der Teilnahme am Projekt heraushebt:
Mein Grundeinkommen legt Jahresbericht 2018 vor – erstaunlich…
…wir haben schon öfter darüber berichtet, wie erstaunlich es ist, welchen Umfang an Einnahmen Mein Grundeinkommen jedes Jahr durch Spenden erzielt (Angaben sind geschätzt, da der Jahresabschluss noch nicht vorliegt). Seit Juni liegt der Jahresbericht 2018 vor.
„Wir müssen die Menschen mit dem Sozialsystem nicht erziehen!“ – So ist es, weshalb aber so zaghaft?
https://twitter.com/ManuelHonisch/status/1144986707835654146
Eine wichtige Einsicht, der Vorschlag einer Garantiesicherung wäre immerhin ein Schritt weg von der existierenden „aktivierenden Sozialpolitik“. Weshalb aber nicht gleich ein Bedingungsloses Grundeinkommen anstreben, wie es Wolfgang Strengmann-Kuhn auch vertritt? Apropos Erziehungswünsche – sie findet man überall. Und: war da nicht was mit der Einführung von „Hartz IV“ und den Grünen (siehe auch hier und hier)?
Sascha Liebermann
Albert Wenger „Universal Basic Income: An Introduction“…
…auf Basis dieses Textes hielt Albert Wenger eine Rede bei der 72nd Annual NYU Labor Conference. Siehe auch frühere Beiträge von uns zu Albert Wenger hier.
„Elternschule“ – irreführender Titel, eindrückliche Einsichten, wichtige Fragen
Hier geht es zur Dokumentation, die nur bis zum 10.7. in der Mediathek der ARD verfügbar ist. Sie gibt Einblick in die Herausforderungen und Überforderungen von Elternschaft, die nicht so gerne thematisiert werden, weil sie immer auch die Frage beinhaltet, was Eltern anders machen können, welche „Macken“ sie selbst mitbringen. Das hört man nicht gerne, es hilft aber nichts, sie zu leugnen. Die polarisierende Diskussion zur Dokumentation im letzten Jahr zeigt, dass es sich um ein „heißes Eisen“ handelt. Siehe auch die Besprechung von Michael Hanfeld in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob nicht ein Bedingungsloses Grundeinkommen die Situation von Eltern, auch derer in der Doku, entspannen könnte, so dass sie sich diesen Herausforderungen auf einfachere Weise zu stellen in der Lage wären.
Sascha Liebermann
Diskussion: Ulrike Herrmann (taz) und Sascha Liebermann über Bedingungsloses Grundeinkommen…
…,am 7. Juli, 15 Uhr, im Deutschen Historischen Museum zu Berlin. Weitere Informationen finden Sie hier.
„Bergab geht’s immer nur bei den anderen“ – Missgunst in Deutschland…
…darüber schrieb Gerald Wagner in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und bezieht sich die Befragung im Rahmen der zweiten Welle der „Vermächtnis“-Studie, die das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt hat. Wagner kritisiert die Deutungen der Befragungsergebnisse durch Jutta Allmendinger und meint, Klärung könnte hierzu nur die Sozialstatistik bieten. Sie kann aber allenfalls darüber aufklären, ob zutrifft, wie Befragte die gesellschaftliche Lage deuten (also Einkommensverhältnisse, prekäre Arbeitsverhältnisse usw.), nicht aber, weshalb Befragte diese Verhältnisse so deuten, wie sie es tun, und wie dann eine Diskrepanz zwischen realen Verhältnissen und Deutung zu erklären sei. Da hilft die Statistik nicht weiter, hierzu bedarf es „qualitativer“ Studien im Sinne z. B. der fallrekonstruktiven Forschung (siehe z. B. hier). Befragungsdaten sind ohnehin denkbar oberflächlich, weil sie nur abfragen, was der Befragte auch bewusst angeben kann.
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