Kategorie: Armut
„Laumann über Armut: ‚Es gibt ganz schlaue Leute, die kotzen mich an'“…
…mit diesen Worten wird Karl-Josef Laumann im WDR zitiert, und zwar aus einer Rede, die er im Landtag Nordrhein Westfalens zu Armut gehalten hat. Dort sagte er unter anderem dies:
„Und dann gibt es ganz schlaue Leute, die kotzen mich an, die sagen: ‚Wenn Du armen Leuten mehr Geld gibst, dann versaufen und verrauchen die das und geben es nicht den Kindern.‘ Er kenne keine einzige Statistik oder Studie, die das belegt.“
Klare Worte, in der Tat, vielleicht müsste noch abgewartet werden, was er in der Rede sonst sagte. Was folgt zumindest aus diesen Worten? Laumann hatte einst, als er noch Arbeitsminister in Nordrhein Westfalen war, einen ganz anderen Ton angeschlagen, zumindest gegenüber erwachsenen Beziehern der Grundsicherung für Arbeitsuchende. So zitierte Stefan Sell damals:
„Laumann über Armut: ‚Es gibt ganz schlaue Leute, die kotzen mich an’“… weiterlesen
„Armut ist über die vergangene Dekade deutliche angestiegen“
#Armut in ist über die vergangene Dekade deutlich angestiegen – eine denkbar schlechte Ausgangsposition für die fortgesetzten sozialen Stresstests durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg & Rekordinflation.
1/⬇️
Der neue @WSIInstitut-Verteilungsbericht: https://t.co/qYpw2JNb78 pic.twitter.com/lbpcKu9UjY— Hans-Böckler-Stiftung (@boeckler_de) November 24, 2022
„Armut unter Rentnern wächst“…
…darüber berichtet die tagesschau. Siehe unsere früheren Beiträge dazu hier.
Zum Begriff der Armut, absolut und relativ
Ich stimme @UlrichSchneider ausdrücklich zu und verweise auf die wissenschaftliche Stellungnahme des AK #Armutsforschung zum Thema #Armutsmessung:https://t.co/6xEdy6ZDMp
Es ist unsäglich, wie immer wieder versucht wird, #Armut in Deutschland zu relativieren. https://t.co/ewOmz7Ylfq— Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (@W_SK) July 15, 2022
Siehe unsere Beiträge dazu z. B. hier.
„Wohlstand, Armut und Reichtum“…
Fazit: Angesichts ihrer Ergebnisse könnten die Aussagen der Armuts- & Reichtumsforschung sowie der „etablierten Sozialbericherstattung“ nicht mehr als „statistische Konstrukte auf Basis willkürlicher Setzungen gedeutet und damit abgetan werden.
15/
— Andreas Hövermann (@AndreasHoev) July 6, 2022
…eine neue Studie zur Sozialberichterstattung von der Hans Böckler Stiftung.
„Reden wir über Vorurteile“
#IchBinArmutsbetroffen Reden wir über Vorurteile. Davon sind wir auch alle betroffen, deshalb haben wir das mal zum Thema gemacht. Findet ihr euch da wieder? Nein? Wir auch nicht! da hilft nur: das Thema muss in die Öffentlichkeit! #EineSorgeWeniger #ArmutAbschaffen #Koeln pic.twitter.com/VWoIkORg9T
— why-not (@Heike_T_) June 26, 2022
Siehe diesen Beitrag über Armut von unserer Seite.
Sascha Liebermann
Viele Einzelforderungen, weshalb aber kein Bedingungsloses Grundeinkommen…
Die Tafeln sind für unsere Politik zum Bestandteil der Daseinsvorsorge geworden. Das ist unverantwortlich, wie man bei #IchBinArmutbetroffen mitlesen kann. Wer Politk dazu bewegen will was gegen Armut zutun unterzeichnet am besten diese Petition:https://t.co/IZFTUx1Qkb https://t.co/BlvTVtDagV
— Jenny Günther (@JennyGnther) June 10, 2022
…zumindest als Ziel?
So wertvoll der Beitrag der Tafeln gegenwärtig ist, da sie für manche die letzte Anlaufstelle ist, so sehr sind sie doch auch Ausdruck eines Problems. Wie aber wäre das zu lösen? Der Offene Brief zur Petition, die eine Abschaffung von Armut anstrebt, enthält viele Forderungen, auch die Aufhebung von Sanktionen (vermutlich alle Sozialgesetzbücher betreffend), weshalb aber kein Bedingungsloses Grundeinkommen? Woran hängt das? Es ginge viel weiter und würde damit manche der Einzelforderungen erledigen und den Vorrang von Erwerbstätigkeit aufheben, der trotz all der Forderungen sonst nämlich bestehen bliebe.
Sascha Liebermann
SoVD.TV: „Wie viel Armut können wir uns noch leisten?“ – Erwerbszentrierung…
…ohne Ende, viel Bekanntes, in der Analyse doch teils erheblich zu kurz gegriffen: Erhöhung der Regelsätze, Mindestlöhne, kein Blick darüber hinaus. Von Stigmatisierung (siehe auch hier) durch Erwerbszentriertheit keine Rede, die ein Grund für verdeckte Armut ist. Es wird nur von der Armut gesprochen, die in bloßem Einkommensmangel besteht, nicht aber von derjenigen, die ihren Grund in einer traumatisierten Lebensgeschichte hat. Sicher muss es Maßnahmen geben, die jetzt greifen, doch ohne die grundlegenden Zusammenhänge anzusprechen, ist auf lange Sicht kein Fortkommen zu erreichen.
Siehe auch:
Sascha Liebermann: „Souveränität gewinnen“, „Bittsteller oder Bürger“, „Bedingungsloses Grundeinkommen: Entlastung, Herausforderung, Zumutung“, „Kinder- und Jugendhilfe – und das BGE“
Ute Fischer: „Eingliederung in was?“
Sascha Liebermann
„#IchbinArmutsbetroffen“ – Einkommensmangel überwiegt,…
(Viraler) Aufstand der Armen? Unter dem Hashtag #IchbinArmutsbetroffen schildern Menschen mit finanziellen Problemen ihr Leben – und stellen gängige Klischees infrage. Politische Antworten aber bleiben aus, meint @JoergWimalasena: https://t.co/rHPJhsC374
— Stefan Sell (@stefansell) May 19, 2022
…wer ökonomisch „schwach“ ist, ist eben nicht sozial schwach, doch häufig wird genau das behauptet.
Sascha Liebermann