„Manipulation mit der „Lebenserwartung“ in der Rentendiskussion“…

Jens Berger auf den Nachdenkseiten über den jüngsten Vorschlag der Deutschen Bundesbank zur Erhöhung des Renteneintrittsalters bis zum Jahr 2070. Die Ausführungen Bergers lassen erkennen, welch voraussetzungsvolle, in diesem Falle nicht einmal mit statistischen Daten gedeckte Annahmen in die Berechnungen Eingang gefunden haben. Die Tücken von Statistik werden allzu deutlich, auch wenn nicht selten gerade solche Berechnungen gerne als „Fakten“ betrachtet werden.

Siehe auch den Beitrag von Gerd Bosbach von Anfang dieses Jahres zur gleichen Thematik hier.

Sascha Liebermann

„I am a stay at home mom…“ – would be helpful for dads as well

„Wäre ich Aktivist, wäre ich für kleine Reformen“ – über Arbeitssozialisation, Feldexperimente und „junge Menschen“…

…darüber spricht Georg Vobruba, Professor emeritus an der Universität Leipzig, anlässlich eines Interviews der Stiftung Grundeinkommen mit ihm. Vobruba ist über lange Zeit schon mit dem Thema Grundeinkommen vertraut. Gleich zu Beginn geht es darum, wie er zur öffentlichen Debatte steht:

„[…] Ich bin eigentlich immer bemüht, mich nicht in die Debatte einzumischen und mich mit meinem Dafür oder Dagegen zurückzuhalten, weil es auf mein Votum nicht ankommt. Ich finde es sinnvoller, die Debatte zu beobachten.“

Angedeutet wird ein wichtiger Unterschied, der zu beachten ist: Einmischung vs. Beobachtung. Letzteres steht bei Vobruba wahrscheinlich für sozialwissenschaftliche Analyse, ersteres für intellektuelles Engagement für eine Sache oder anders ausgedrückt: er differenziert zwischen Theorie und Praxis. Obwohl diese Differenzierung selbstverständlich sein sollte, wird sie ja nicht selten eingerissen oder gar bewusst überschritten. So ist es z. B. häufig nicht klar, wo bei Christoph Butterwegge Analyse und wo intellektuelles Engagement stattfindet. Und in der Tat kommt es auf das Votum des Sozialwissenschaftlers nicht an, auf das des Bürgers allerdings schon. Insofern wäre eine Einmischung möglich, ohne die „Beobachtung“ aufzugeben.

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Basic Income March – 26.10.2019 – in Berlin

„Anreize“ differenziert betrachtet samt eines Blickes auf die Haltung von Lehrern und Studenten…

…darum geht es in einem Beitrag von Walter Edelmann, der schon vor etlichen Jahren erschienen ist, und auf prägnante Weise eine differenzierte Darstellung zu intrinsischer und extrinsischer Motivation gibt sowie darin Anreize einordnet. Das ist deswegen hilfreich, weil an Edelmanns Ausführungen deutlich wird, wie oberflächlich, ja, geradezu krude von Anreizen gesprochen wird, ganz gleich, ob man sich Reden von Politikern, sozialwissenschaftliche Studien oder von der Bundesregierung beauftragte Expertenberichte wie den Achten Familienbericht ansieht.

Quelle siehe Edelmann

Bis in die Alltagssprache hinein ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, Anreize für das beinahe alles bewegende Instrument zu halten, wobei der Begriff in den verschiedensten Zusammenhängen und Bedeutungen Verwendung findet. In der Regel geht es darum, dass einer Person eine Karotte vor die Nase gehalten wird, um sie zu etwas zu bewegen. So drückt das kaum jemand aus, genau diese Argumentation ist allerdings in der Verwendung zu erkennen. Die Wirkung wird gemeinhin als mehr oder weniger sicher verbucht.
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Guido van den Berg – ein früher Grundeinkommensbefürworter in der SPD ist verstorben

Wie wir gestern zufällig erfahren haben, ist im Mai dieses Jahres Guido van den Berg (1975-2019), Mitglied der SPD, MdL NRW und in verschiedenen Funktionen der SPD aktiv, verstorben.

Wir haben ihn im Jahr 2006 kennengelernt, in einer frühen Phase der jüngeren Diskussion um ein BGE. Auf seine Einladung hin hielten Thomas Loer und ich Vorträge vor der SPD Rhein Erft (siehe hier und hier). Guido van den Berg zählte zu den wenigen SPD-Mitgliedern, die sich nicht nur für ein BGE interessiert, sondern darüber auch offen diskutiert haben. Seine Rede anlässlich der Podiumsdiskussion (siehe hier) aus dem Jahre 2006 bezeugt dies ebenso wie sein Beitrag gemeinsam mit Bernd Coumanns auf vorwärts.de. Im Jahr 2010 veröffentlichte die SPD Rhein Erft ihr Modell eines BGEs und im selben Jahr fasste der SPD Kreistag einen entsprechenden Beschluss (siehe hier).

Wie weit die SPD Rhein Erft und Guido van den Berg der eigenen Partei voraus war, zeigt sich an den jüngsten Äußerungen der Kandidatin für den Parteivorsitz der SPD, Saskia Esken, die eine Diskussion für ein BGE für äußerst wichtig erachtet.

Frühere Beiträge zur SPD Rhein Erft von uns finden Sie hier.

Weitere Beiträge zum Grundeinkommen auf der Website der SPD Rhein Erft.

Für die Initiative Freiheit statt Vollbeschäftigung
Sascha Liebermann