Rückblick zum Lunchtime Meeting im DIW – Grundeinkommensexperiment in Finnland

Detaillierte Angaben zum Feldexperiment und der politischen Debatte in Finnland finden sich in der Präsentation von Olli Kangas. Differenziert die Anmerkungen von Michael C. Burda, wenn auch mit dem erwartbaren ökonomischen Verständnis davon, warum Menschen „arbeiten“.

Unsere Beiträge zum finnischen Experiment finden Sie hier.

„Dieses Wirtschaftssystem funktioniert vor allem für wohlhabende Männer“ – der Oxfam-Bericht und die Datenlage…

…darüber berichtet ein Beitrag in Die Welt, der auch Bezug nimmt auf die Kritik am letzten Bericht und dessen Datenbasis. Ein Aspekt des aktuellen Berichts ist der Umfang unbezahlter Arbeit und seine Umrechnung in Wertschöpfung, die wir kürzlich kommentiert haben.

Leiharbeit einmal anders betrachtet und die Voraussetzungen dazu

In seinem Beitrag „Aus der mal nicht eindeutigen Welt der Leiharbeit. In der Pflege. Oder: Wenn ausnahmsweise Arbeitgeber vor Leiharbeitern geschützt werden sollen“ schreibt Stefan Sell in seinem Blog Aktuelle Sozialpolitik über einen anderen Blick auf Leiharbeit und macht auf ein interessantes Phänomen aufmerksam. Die viel gescholtene Leiharbeit hat auch andere Seiten, Leiharbeit ist nicht Leiharbeit. Hier exemplarisch eine Passage:

„Offensichtlich gibt es einige interessante Besonderheiten der Inanspruchnahme von Leiharbeit in der Pflege. Und die bestehen nicht nur darin, dass es anscheinend für einige Pflegekräfte attraktiver ist, statt einer Festanstellung beispielsweise in einem Pflegeheim eine Tätigkeit in der Leiharbeit vorzuziehen. Letztendlich können die Leiharbeitskräfte in der Pflege – anders als in anderen, „klassischen“ Einsatzbereichen der Arbeitnehmerüberlassung, wo sie als hoch flexible Randbelegschaft, die man jederzeit entsorgen kann -, von einem besonders ausgeprägten Ungleichgewicht zuungunsten der Arbeitgeber profitieren, denn der eklatante Personalmangel führt dazu, dass man hier auf die Leiharbeitskräfte zur Aufrechterhaltung des Normalbetriebs angewiesen ist, weil man keine oder zu wenige Arbeitskräfte für die „normale“ Beschäftigung findet, aber aufgrund der Personalvorgaben gezwungen ist, beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Pflegefachkräften vorzuhalten. Dazu bereits der Beitrag „Gute Leiharbeit“? Zur medialen und tatsächlichen Bedeutung der Leiharbeit in der Kranken- und Altenpflege vom 23. September 2019.“

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„Lessons from the Finnish basic income trial“…

…eine Veranstaltung am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), am 28. Januar. Teilnehmen werden Olli Kangas (University of Turku, Finnland, Leiter des Forschungsteams zum damaligen Experiment), Michael C. Burda (Professor, Wirtschaftswissenschaften, Humboldt Universität Berlin) und Jürgen Schupp (DIW, FU Berlin).

Die Berichterstattung zum damaligen Experiment war nicht gerade von Nüchternheit geprägt, daran ließ sich gut ablesen, worum es beim Grundeinkommen geht, um’s Ganze.

Unsere Beiträge zu Feldexperimenten finden Sie hier.

Sascha Liebermann

„Unbezahlte Arbeit“ messen – ohne das Beziehungsgefüge zu erfassen

Jüngst wurde in den Medien, hier z. B. in der Tagesschau, über die Oxfam-Studie zu sozialer Ungleichheit weltweit berichtet. Darin ging es auch um den Umfang „unbezahlter Arbeit“, der täglich geleistet werde, laut Studie habe er ein Volumen von 12 Mrd. Stunden pro Tag weltweit. Geleistet werden sie überwiegend von Frauen und Mädchen. Das ist nicht überraschend, denn wer die Zeitverwendungsstudien des Statistischen Bundesamtes kennt, ist über die Lage für Deutschland gut informiert. Nach den letzten Erhebungen 2013 (hier ausführlicher) ist der Umfang unbezahlter Arbeit ein Viertel höher als der bezahlter. In der Studie von 2002 war der Unterschied noch etwas stärker.

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„It’s wrong to tell someone without boots that they pull themselves up by their bootstraps“