„Druck beim Bürgergeld bringt gar nichts“…

…sagte der Personalchef der Arbeitsagentur Nord, Markus Biercher, dem NDR in einem Gespräch.

Seit über dreißig Jahren arbeitet Biercher in diesem Bereich und verweist auf die Erfahrung, die mit „Druck und Zwang“ gemacht wurden. Arbeitslosigkeit werde als „Drama“ erlebt in der Regel. Was manches Mal als Unwille erscheine, habe häufig ernsthafte Gründe, von „Arbeitsverweigerung“ kann genau betrachtet nicht die Rede sein. Interessant auch, was er zur Bezahlkarte und zum Bürgergeld sagt. Die mediale Skandalisierung entspreche nicht der Realität.

Überraschend ist diese Einschätzung nicht, wenn man sich die empirischen Zusammenhänge genauer anschaut, aber auch aus Arbeitsagenturen hört man manchmal andere Stimmen als diese.

Sascha Liebermann

„Pro und Contra: Bedingungsloses Grundeinkommen“ – kurz und knackig…

…enthält der Beitrag die grundlegenden Erwägungen in knappester Form.

„Die 25-Stunden-Woche funktioniert!“ – und das bei vollem Gehalt…

…davon berichtete schon Anfang des Jahres Susanne Tappe für den NDR.

Rheingans Digital Enabler heißt das Unternehmen, das seit November 2017 bei vollem Gehalt die Arbeitszeit reduziert hat. Offenbar hat es sich bewährt, denn das Unternehmen praktiziert dies noch immer, siehe hier. Inwiefern sich diese Praxis auf andere Organisationen übertragen lässt, ist eine interessante Frage. Zugleich macht sie darauf aufmerksam, dass nicht die formale Arbeitszeit für  Leistung maßgeblich ist, sondern die Arbeitsorganisation und Mitarbeiter, die zu ihr passen, die also entsprechende Voraussetzungen mitbringen. Formale Arbeitszeit kann sowohl Schutzfunktionen für Arbeitnehmer haben, als auch kontraproduktiv sein, wenn Arbeitszeit durch „face-time“ gefüllt wird, also die Sichtbarkeit am Arbeitsplatz. Je weniger ein Beruf bzw. eine Tätigkeit durch das Abarbeiten an Routinen bestimmt ist, je mehr das Hervorbringen von Problemlösungen im Zentrum steht, desto weniger lässt sich Arbeitszeit formalisieren. Dann ist ein Individuum gefragt, das damit souverän umgehen kann, eine Sachbindung hat und zugleich die anderen Lebensbereiche zur Geltung kommen lässt. Ein BGE würde hier enorm unterstützend wirken.

Sascha Liebermann

„Geld ohne Arbeit – funktioniert das?“…

…so lautet ein Beitrag auf der Website des Norddeutschen Rundfunks, den wir schon im August knapp kommentiert hatten. Er ist nun im Rahmen der ARD-Themenwoche „Gerechtigkeit“ wieder veröffentlicht worden. Der Autor behauptet, dass ein BGE alle sozialstaatlichen Leistungen ersetze, nennt dafür aber keine Quelle, auf die er sich bezieht. Zwar gibt es Befürworter, die das so sehen, in diese Richtung argumentiert Thomas Straubhaar. Etliche andere sehen das aber nicht so, dazu gehört u.a. Götz W. Werner, der im Beitrag erwähnt wird.