Wollen die Leute einen sicheren Job oder feste, garantierte monatliche Einnahmen? Und die Wahl der eigenen Tätigkeit, ist dann nochmal ein anderes Thema.
Bedingungsloses #Grundeinkommen #DirekteDemokratie pic.twitter.com/S7HoSH0c3M
— Thomas Oberhäuser (@ThoOb) February 2, 2023
Kategorie: Wertschöpfung
Beschäftigung statt Leistung und Wertschöpfung…
Thinking forward :
Using Chat GPT to write the report you want, little editing and done.
Thinking backwards:
Having a full employment mantra so you hire 10 people with Underwood typewriters because that’s more labor.Let’s get out of our own way.#UBI #BasicIncome pic.twitter.com/xapOLZ3VAS
— Tom the BIVicBC guy 🔭🍁🇺🇦🧢🔰 (@BasicBc) January 18, 2023
…siehe dazu unsere Beiträge hier.
Ob nun Chat GPT die Folgen hat, die hier benannt werden, werden wir sehen. Ein BGE begründet das alleine nicht und schon gar nicht vor allem.
Sascha Liebermann
Treffend,…
#annewill „In Arbeit bringen“: was für eine Formulierung! Leute, die nicht selbst zur Arbeit kommen, würde ich gar nicht erst einstellen. #bGE @katjakipping
— arfst_wagner (@ArfstW) November 13, 2022
…wenn das so zu verstehen ist, dass ein Wollen die Voraussetzung für jedes Gelingen ist. Wer der Auffassung ist, mittels der sanktionsbewehrten Verpflichtung zu Erwerbstätigkeit würde auf lange Sicht irgend etwas gewonnen aus „Beschäftigung“, geht letztlich davon aus, dass im Zweifelsfall nur Druck zum gewünschten Ergebnis führt. Wie ist das noch einmal mit den Grundfesten unserer Demokratie und der Mündigkeit?
Sascha Liebermann
Unternehmen sind was noch einmal? Ach ja, Erziehungsanstalten…
„Handwerker, Gastronomen, kleine und große Firmen – sie alle suchen händeringend nach Arbeitskräften. Und ausgerechnet jetzt, wo es mehr denn je darum gehen müsste, Menschen in Arbeit zu bringen, wird ein solches Gesetz verabschiedet“, so @_FriedrichMerz #Bürgergeld.
— CDU/CSU (@cducsubt) November 13, 2022
…oder besteht ihre Aufgabe nicht doch in der Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen mit leistungsbereiten Mitarbeitern? Das scheint tatsächlich nicht so klar zu sein, wie sonst könnte Merz auf die Idee kommen, dass Sanktionen dazu führen könnten, leistungsbereite Arbeitgeber und ebensolche Mitarbeiter zusammenzubringen.
Siehe auch frühere Kommentare dazu hier und hier.
Sascha Liebermann
Eine legitime Antwort…
„Weil ich meine Rechnungen zahlen muss und bei euch eine Stelle frei ist“ sollte eine legitime Antwort auf die Frage sein, warum man sich gerade auf diese Stelle beworben hat. Absurd wie jeder Arbeitgeber erwartet, dass seine ausgeschriebene Stelle der absolute Traumjob ist.
— Fabian (@bininbern) March 24, 2022
…und zugleich muss ein Unternehmen dennoch darauf wertlegen, dass ein Mitarbeiter zu den Aufgaben und dem Kollegialverständnis passt. Mit einem BGE könnte das erheblich einfacher sein, weil eine Bewerbung nicht mehr in demselben Maße nötig wäre, um „Rechnungen [zu] zahlen“. Das wäre eine entscheidende Voraussetzung dafür, Bewerbungsgespräche für beide Seiten zu erleichtern und alle Karten auf den Tisch zu legen – ganz im Dienste des Zweckes, Güter- und Dienstleistungen bereitzustellen und das unter den bestmöglichen Bedingungen zu tun, statt Lebenszeit ineffektiv und ineffizient zu vernutzen.
Sascha Liebermann
„Arbeitskräftemangel bekämpft man nicht mit einem bedingungslosen Grundeinkommen“ – Unternehmen als Erziehungsanstalt?
Diese Frage stellt sich, wenn man eine Pressemitteilung der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände e. V. liest (auf deren Internetseite konnte ich sie nicht finden). Es heißt dort:
„Wir brauchen jede und jeden im Arbeitsmarkt. Arbeitskräftemangel bekämpft man nicht mit einem bedingungslosen Grundeinkommen. Das Aussetzen der Sanktionen bei gleichzeitigen sehr großzügigen Regelungen zum Vermögensschutz durch den sog. vereinfachten Zugang zur Grundsicherung bis Jahresende wäre faktisch ein bedingungsloses Grundeinkommen.“
Da es nur um eine vorübergehende Aussetzung von Sanktionen geht bislang (bis Jahresende) und selbst das vorgeschlagene Bürgergeld eine Mitwirkungsverpflichtung kennt, ist der Schritt zum BGE doch noch ziemlich weit, denn wo es Mitwirkungspflichten geben soll, muss es Sanktionsinstrumente geben. Außerdem muss ALG II immer noch beantragt werden, auch das unterscheidet es vom BGE. Die Furcht des BDA vor einem BGE muss erheblich sein, wenn er sie hier vorbringt, dabei vergisst er nicht nur genau hinzuschauen, sondern er verliert auch das Verhältnis von Arbeitskrafteinsatz und Wertschöpfung aus den Augen. Man braucht eben nicht „jede und jeden im Arbeitsmarkt“, sondern diejenigen, die eine entsprechende Leistungsbereitschaft haben und in vielerlei Hinsicht Aufgaben verlässlich übernehmen können und wollen. Keinem Bäcker ist damit geholfen, wenn er Mitarbeiter stetig beaufsichtigen muss, was dennoch manche nicht davon abhält, schärfere Sanktionen zu fordern (siehe hier und hier). Außerdem stellt sich die Frage, wo in welchem Umfang Arbeitsgänge auf Automaten übertragbar sind und inwiefern hier noch vieles möglich ist, das nicht genutzt wird – auch das diente der Wertschöpfung und der Rückgewinnung von Lebenszeit. Dort, wo eine Automatisierung nicht möglich ist, wäre über Arbeitsbedingungen zu reden, und wer es damit ernst meint, muss ein BGE nicht fürchten, denn an Leistungsbereitschaft mangelt es nicht, wie die Pressemitteilung selbst erkennen lässt:
Was ist die Aufgabe des Wirtschaftens, die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen oder „Beschäftigung“?…
Soziale Spaltung: Auf die Frage von @TiloJung äußert sich #Wirtschaftsweise @WielandVolker zur #Vermögens-Ungleichheit in DE. Höhere #VermögensSteuern lehnt er ab, fordert aber eine Reform der #ErbschaftsSteuer mit niedrigen Sätzen und weniger Ausnahmen. pic.twitter.com/S7HKi7umkk
— phoenix (@phoenix_de) November 10, 2021
…diese Frage stellt sich, wenn man den Ausführungen Volker Wielands folgt, der in der Pressekonferenz zur Vorstellung des Jahresgutachten des Sachverständigenrats sich zur Auswirkungen einer Vermögenssteuer äußerte. Er sei dagegen, denn sie werde sich auf Arbeitsplätze auswirken, auf
„Arbeitsplätze, die geschaffen werden, die wir ja brauchen, um die Menschen in Beschäftigung zu bekommen und zu halten“
Brauchen wir Arbeitsplätze einfach so oder brauchen wir sie dann, wenn sie zur Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen notwendig sind?
Bereitstellung von Problemlösungen, keine Beschäftigungsmaßnahme – Wertschöpfung statt Erwerbsarbeitsplatzssicherung
Bitte benutzt keine Geldautomaten und vermeidet auch Onlinebanking, denn dann gäbe es wieder mehr Bankangestellte, die am Schalter jeder Bankfiliale stehen dürfen. ;-p#BGE #Grundeinkommen pic.twitter.com/PbGKzwvpR5
— Grundeinkommen Köln (@BGEKoeln) April 8, 2021
Frühere Beiträge zu dieser Thematik von unserer Seite finden Sie hier, hier und hier.
Automatisierung ist unter anderem dann unproblematisch, wenn die Existenz abgesichert ist…
Nicht die “Jobvernichtung” an sich ist das Problem, sondern Existenzkrisen, in die Entlassene fallengelassen werden… es gibt viele überflüssige “Jobs”, die NUR “der Wirtschaft” DIENEN…
Wirklich essentiell und überfällig ist ein BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen für ALLE…#BGE https://t.co/2Jg6Bi5KGU
— Tülay Kersken (@tusk1960) April 8, 2021
…denn die Bereitstellung von standardisierten Gütern und Dienstleistungen ist entscheidend, nicht ob dies durch menschliche Arbeitskraft oder durch Maschinen geschieht. Heute hingegen hängen an den Arbeitsplätzen nicht nur die Einkommen, es hängt an ihnen auch die Anerkennung dafür, wie das Einkommen erzielt wurde. Erwerbstätigkeit gilt als ethisch geboten, es hat einen normativen Status, daher auch die Stigmatisierung derer, die ihr nicht folgen.
Sascha Liebermann
„…eine Gruppe von Mitbürgern einfach mit bedingungslosem Grundeinkommen auszugliedern“ – Unternehmerblick oder Sozialpaternalismus?
Diese Frage stellt sich anlässlich des Interviews mit Reinhold von Eben-Worlée, Präsident von Die Familienunternehmer, in der Neuen Zürcher Zeitung, der folgendes darin ausführt:
„[NZZ] Zuletzt hat aber auch der grüne Vorstand Vorschläge gemacht für eine sogenannte «Garantiesicherung» ohne Arbeitszwang, die ein bedingungsloses Grundeinkommen über die Hintertür einführen würde.
[Eben-Worlée] Die Schröderschen Hartz-IV-Reformen haben ja gerade deswegen so gut gewirkt, weil es kein bedingungsloses Grundeinkommen gab. Wir haben darüber hinaus ein erhebliches demografisches Problem in Deutschland und können es uns gar nicht leisten, eine Gruppe von Mitbürgern einfach mit bedingungslosem Grundeinkommen auszugliedern. Wir werden diese Leute brauchen, um unser Bruttosozialprodukt für alle aufrechtzuerhalten.“
Gut gewirkt inwiefern? Und: um welchen Preis? Wenn es einem Unternehmer nicht gleichgültig sein kann, aus welchem Antrieb heraus ein Mitarbeiter sich bei ihm bewirbt und sich zu engagieren bereit ist, dann ist Hartz IV das denkbar abwegigste Instrument dafür. Wenn der Präsident des Bundesverbandes der Familienunternehmen spricht, müsste es ihm doch um Wertschöpfung gehen, dann würde die Leistungsbereitschaft zählen, die sich am besten erkennen lässt, wenn jemand sich nicht um des Einkommens willen bewerben muss. Wenn es das Ziel ist, eine Aufgabe möglichst gut zu erledigen, spielt die Motivation der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle – nicht aber offenbar für die Familienunternehmer.