Robotic bricklayer builds 3x faster than humans pic.twitter.com/6bVdgurW4i
— HumanVSMachine (@HumanVsMachine) April 26, 2021
Kategorie: Automatisierung
Bereitstellung von Problemlösungen, keine Beschäftigungsmaßnahme – Wertschöpfung statt Erwerbsarbeitsplatzssicherung
Bitte benutzt keine Geldautomaten und vermeidet auch Onlinebanking, denn dann gäbe es wieder mehr Bankangestellte, die am Schalter jeder Bankfiliale stehen dürfen. ;-p#BGE #Grundeinkommen pic.twitter.com/PbGKzwvpR5
— Grundeinkommen Köln (@BGEKoeln) April 8, 2021
Frühere Beiträge zu dieser Thematik von unserer Seite finden Sie hier, hier und hier.
Automatisierung ist unter anderem dann unproblematisch, wenn die Existenz abgesichert ist…
Nicht die “Jobvernichtung” an sich ist das Problem, sondern Existenzkrisen, in die Entlassene fallengelassen werden… es gibt viele überflüssige “Jobs”, die NUR “der Wirtschaft” DIENEN…
Wirklich essentiell und überfällig ist ein BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen für ALLE…#BGE https://t.co/2Jg6Bi5KGU
— Tülay Kersken (@tusk1960) April 8, 2021
…denn die Bereitstellung von standardisierten Gütern und Dienstleistungen ist entscheidend, nicht ob dies durch menschliche Arbeitskraft oder durch Maschinen geschieht. Heute hingegen hängen an den Arbeitsplätzen nicht nur die Einkommen, es hängt an ihnen auch die Anerkennung dafür, wie das Einkommen erzielt wurde. Erwerbstätigkeit gilt als ethisch geboten, es hat einen normativen Status, daher auch die Stigmatisierung derer, die ihr nicht folgen.
Sascha Liebermann
Berechtigte Anmerkung, aber auch: Welche Rolle spielt der politische Konsens für einen defensiven Umgang…
“Do robots destroy jobs and cause mass unemployment? No, they don’t!“
You likewise say the opposite: The income streams go from the “non-robotised” to the “superstar firms”. Never forget Schumpeter, never forget competition: the “destruction” that comes with “creation”. https://t.co/GRQIpP7ZXL— Ulrich Thielemann (@UThielemann) January 27, 2021
…mit Automatisierungsmöglichkeiten? Denn diese Frage wird in der Studie nicht untersucht und die Daten würden sich dafür nicht eignen, handelt es sich um standardisierte Daten, die es nicht erlauben, Entscheidungsprozesse bzw. die ihnen unterliegenden handlungsleitenden Überzeugungen zu untersuchen. Ich habe mich dieser Frage vor vielen Jahren einmal intensiver gewidmet (siehe hier und hier).
Brick-Laying Robot capable of building homes
Coming to #automate a construction site near you- HadrianX Brick-Laying Robot capable of building homes cheaper, faster and more efficiently than conventional means #RobotsAreComing #RobotMondays #AI #Automation pic.twitter.com/PMbtWwb8yP
— Basic Income Earth (@BasicIncomeOrg) January 18, 2021
„Viele werden abgehängt“ und Halbgares zu einem Bedingungslosen Grundeinkommen
Ein sehr ausführliches Gespräch mit Stefan Sell in Deutschlandfunk Kultur über Folgen der Coronakrise, über ein Bedingungsloses Grundeinkommen sowie das Pilotprojekt dazu, ist Anlass hier einige Passagen zu kommentieren. Frühere Kommentare von unserer Seite zu Stefan Sells Ansichten zum BGE finden Sie hier.
„Deutschlandfunk Kultur: Seit langem wird ja auch schon darüber diskutiert: Sollte es Sanktionen geben? Sollte das Existenzminimum gekürzt werden? In diesen Tagen verstärkt sich eine Diskussion, ob man da nicht grundsätzlich umsteuern muss – Stichwort „bedingungsloses Grundeinkommen“, also ein Grundeinkommen für alle ohne Bedingungen, ohne Sanktionen, ohne Einkommensprüfung. – Würden Sie das befürworten, dass das bedingungslose Grundeinkommen nochmal genauer unter die Lupe genommen wird?
Sell: Also, ich würde auch hier eine Kompromissposition versuchen zu formulieren. Es wurde ja schon mal in einem Land, was auch sehr wohlhabend ist, darüber abgestimmt, ob so etwas eingeführt werden soll. Im Juli 2016 gab es eine Volksabstimmung in der Schweiz. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Abend. 23 Prozent, das waren überraschend viele, haben dafür gestimmt, die große Mehrheit dagegen. Und dann wurden Leute befragt nach der Abstimmung, warum sie dagegen gestimmt haben. Da ist mir ein Satz in Erinnerung geblieben. Da hat einer gesagt: „Ja, er hätte da natürlich dagegen gestimmt, weil, die Zeit ist noch nicht reif.“ – Der Man ist pragmatisch gewesen. Der hat erkannt, dass in der jetzigen Situation ein Systemwechsel zum bedingungslosen Grundeinkommen aus vielerlei Hinsicht, nicht nur, was die Finanzierung angeht, sondern auch, was die bestehenden sozialen Sicherungssysteme angeht, schwer bis überhaupt nicht umsetzbar ist.“
Was will Sell hiermit sagen? Selbstverständlich ist etwas politisch nicht umsetzbar, für das es keine Mehrheiten gibt, das ist banal. Dass die Zeit noch nicht reif sei, wie ein Befragter hier zitiert wird, gibt genau das wieder, in seinen(!) Augen ist sie nicht reif. Damit fehlt die entscheidende Basis für eine Einführung. Heißt das aber auch, dass es grundsätzlich nicht möglich wäre, weil, abgesehen von den Mehrheiten, entscheidende Voraussetzungen fehlten? Auch die Einführung der Sozialversicherungen unter Bismarck war nicht möglich, bevor der Wille dazu da war, sie einzuführen. Betrachtet man die Sozialversicherungssysteme und setzt das BGE dazu ins Verhältnis, so könnte es in diese hineinwachsen. Nehmen wir als Bsp. die Rentenansprüche: sie müssen nicht aus der Rentenversicherung alleine bedient werden, wenn der Gesetzgeber das entsprechend definiert. Ein anderes Beispiel sei genannt: Grundfreibeträge in der Einkommensteuer und Grundsicherung leiten sich aus derselben Legitimationsquelle ab, der Verpflichtung zu Existenzsicherung. Weshalb sollte es nicht möglich sein, dieses Existenzminimum einfach auszuzahlen, statt es unter Vorbehalten bereitzustellen? Entsprechend fragt der Journalist zurück:
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„Lasst die Maschinen für uns arbeiten!“…
…so ist der Beitrag von Adrian Lobe im Deutschlandfunk übertitelt, der sich mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz beschäftigt und auf ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu sprechen kommt. Dass BGE und Digitalisierung nicht notwendig zusammen hängen, sei zumindest erwähnt. BGE geht auch genauso ohne.
Sascha Liebermann
Wie war das mit dem Spargelstechen? Ach ja, der Spargel-Panther
Schon mehrfach haben wir anlässlich der ewig wiederkehrenden Diskussion über Erntehelfer und Spargel auf technische Möglichkeiten für die Ernte hingewiesen. Davon hört man in der öffentlichen Aufregung wenig.
Humane VS Machine – Olive Harvesting
Olive Harvesting pic.twitter.com/z2HbfLEYjX
— HumanVSMachine (@HumanVsMachine) March 1, 2020
Mangelnde Phantasie? Joschka Fischer sorgt sich um Folgen der Digitialisierung…
…so wird zumindest in einem Beitrag auf Welt Online ein Gespräch mit Fischer wiedergegeben. Darin heißt es:
„Auch die digitale Revolution und die zunehmende Übernahme der menschlichen Arbeit durch intelligente Maschinen habe das Potenzial, zu einer ‚existenzgefährdenden Bedrohung für die Demokratie‘ zu werden. Er könne sich eine Gesellschaft, in der die Mehrheit unproduktiv sei, nicht vorstellen. Das werde nicht funktionieren, schon gar nicht langfristig – man könne Menschen nicht sagen: ‚Tut uns leid, Maschinen sind produktiver, wir haben keine Arbeit mehr für euch.'“
Weshalb würde diese Entwicklung als solche existenzbedrohend sein? Eine Bedrohung kann daraus nur werden, wenn nicht die angemessenen Schlüsse gezogen werden und an Vorstellungen festgehalten wird, die dann nicht mehr passen. Die Demokratie selbst bietet genügend Anknüpfungspunkte für eine andere Ausrichtung des Sozialstaats, für eine, die sich an den Grundfesten der Demokratie orientiert, den Bürger und nicht den Erwerbstätigen ins Zentrum stellt. Das kann Fischer womöglich nicht sehen. Interessant ist hier auch, dass Fischer eine eventuelle Reduktion der Bedeutung von Erwerbstätigkeit damit gleichsetzt, unproduktiv zu sein, als gäbe es nur diese eine Form produktiven Tätigseins. Und auch der Schlusssatz lässt tief blicken, als müsse „Arbeit“ vergeben bzw. verteilt werden. Wo Menschen sind, ist Arbeit, könnte man gelassen dagegensetzen, die Frage ist nur, ob diese Arbeit dann auch als solche anerkannt und wertgeschätzt wird. Im Passus direkt danach heißt es:
Mangelnde Phantasie? Joschka Fischer sorgt sich um Folgen der Digitialisierung… weiterlesen