Ugo Colombino über ein Bedingungsloses Grundeinkommen und Fragen an seine Einschätzung

Zum vollständigen Artikel auf Englisch geht es hier. Die benannten Kontras neben den Pros zum BGE sind folgende:

„Die Umsetzung eines bedingungslosen Grundeinkommens dürfte Steuererhöhungen oder Einsparungen bei anderen öffentlichen Leistungen erfordern.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte Arbeitsmoral, Motivation und Autonomie untergraben.

Das Einkommen würde auch denen zuteil, die es nicht „verdient“ haben.“

Fragen, die sich zu den Kontras ergeben und vielleicht im vollständigen Artikel beantwortet werden:

1) Weshalb ist das erste Kontra ein Kontra? Was ist genau gemeint? Wenn bestehende existenzsichernde Leistungen in der Höhe eines BGE ersetzt werden, können diese Leistungen wegfallen, die der Betragshöhe entsprechen. Steuererhöhungen sind immer eine Frage der Willensbildung. Wo kein Wille ist, ist also auch kein Weg. Das Kriterium ist ein politisches, kein wissenschaftliches.

Ugo Colombino über ein Bedingungsloses Grundeinkommen und Fragen an seine Einschätzung weiterlesen

Kuno Rinke mit zwei Übersichtsartikeln zum Bedingungslosen Grundeinkommen…

…den zweiten finden Sie hier. Darin wird auch Sascha Liebermann mit der Bemerkung zitiert, Aussagen über Substituierungseffekte auf dem Arbeitsmarkt durch Technologie seien „Kaffeesatzleserei“, siehe dazu hier. Entscheidend ist, dass der Vorschlag eines BGEs und die Entwicklung am Arbeitsmarkt vollkommen unabhängig voneinander sind.

„We need a fairer and more equal society. People are beginning to realise a #UBI makes that possible“

Basic Income Earth Network Congress – Registration is open and free

Bedingungsloses Grundeinkommen unbezahlbar, zur Studie des BMF – wer steckt u.a. dahinter?

Wer das wissen möchte, muss die Website des Bundesministeriums der Finanzen besuchen und versuchen herauszufinden, was die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats bislang zum BGE geäußert haben. Drei Beispiele seien herausgegriffen. Wolfram F. Richter, Professor i. R. für VWL an der TU Dortmund, äußerte sich in einem Kurzinterview im Jahr 2006 zum BGE, siehe hier. Es wird nicht überraschen, dass er mit dem Menschenbild argumentiert, das gegen ein BGE spreche. Ganz ähnlich übrigens Clemens Fuest, Professor für VWL an der LMU München. Seine Äußerungen habe ich wiederholt kommentiert, siehe hier und hier. Andreas Peichl, Professor für VWL an der LMU München, ebenfalls ifo-Institut wie Fuest auch. Seine Äußerungen habe ich hier und hier kommentiert.

Es ist nicht vermessen, die Annahmen zum Menschenbild, die den Aussagen innewohnen, als ziemlich einseitig zu bezeichnen. Wenn diese also die Grundlage für Mikrosimulationen waren und von den anderen Mitgliedern geteilt werden, dann ist das eine Art self-fulfilling prophecy.

Sascha Liebermann