Das ist jenseitig absurd. Eine Konzept, das absichtlich nahezu von jedem sozialen Unterschied absieht, sei das patriarchalischte überhaupt. #BGE Michael Sienhold
— BGE Eisenach (@bge_esa) August 21, 2020
Autor: Sascha Liebermann
„Wie würdest du die Corona-Krise erleben, wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe?“…
…ein Video der AG Bedingungsloses Grundeinkommen von Bündnis 90/ Die Grünen, Kreisverband Dortmund. Weitere Infos zur AG finden Sie hier.
Das ist ein Wort
https://t.co/msUD1GoeAC@EskenSaskia:
„Das #BGE hat viel mehr Facetten als nur eine Stillhalteprämie für Erwerbslose zu sein. Das ist…die Denunzierung, die oft darüber gemacht wird. Ich finde, die SPD sollte sich bereit dazu machen, darüber zu diskutieren.“ #Grundeinkommen— BGE Eisenach (@bge_esa) October 13, 2019
Unsere Beiträge zur „Stillhalteprämie“ finden Sie hier.
„Wumms! Anstieg Regelsatzerhöhung“
Wumms! Anstieg Regelsatzerhöhung Lebensmittelbedarf #HartzIV #Grundsicherung einer alleinstehenden Person 2020 ➡️ 2021:
2020: 150,60€/30 Tage= 5,02€
2021: 152,35€/30 Tage= 5,07€ 0,05 Cent! Wumms! Quelle: https://t.co/1aCrNeVdZy— Inge Hannemann (@IngeHannemann) August 20, 2020
Einfache Kriterien oder doch eher voraussetzungsvoll?
Auf der Website des Pilotprojekts von Mein Grundeinkommen werden gleich zu Beginn Kriterien angeben, die erfüllt sein müssen, damit ein BGE machbar ist:
„Ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle ist nur machbar, wenn es:
- individuell und kollektiv positive Wirkungen entfaltet,
- finanzierbar ist und
- den Anreiz zu bezahlter Erwerbsarbeit nicht zu stark senkt.“
Was einfach klingt, ist gar nicht so einfach, denn was sind „individuell und kollektiv positive Wirkungen“, nach welchen Kriterien würden die Wirkungen hier eingeordnet werden können? Wie gelangt man zu den Kriterien, wer entscheidet darüber?
Was heißt genau, dass ein BGE „finanzierbar ist“, nach welchen Kriterien? Ist das grundsätzlich gemeint, dann bedarf es nur eines Blicks auf das Bruttoinlandsprodukts bzw. des Volkseinkommens. Es stellt sich dann eher die Frage, mit welchen Steuerarten und welchen Steuersätzen soll das geschehen? Wobei die entscheidende Frage noch ist, wird das denn gewollt, was wiederum keine wissenschaftliche Frage ist.
Wann wäre ein Sinken des „Anreizes“ zu „bezahlter Erwerbsarbeit“ „zu stark“? Senkt ein BGE den „Anreiz“ überhaupt? Wird hier nicht etwas vorausgesetzt, dass erst zu untersuchen wäre? Von „Anreizen“ zu sprechen setzt schon eine bestimmte Erklärung von Handeln voraus, obwohl dieser Begriff eine black box für die verschiedensten Dinge ist.
Sascha Liebermann
Angus Deaton über „Randomized control Trials“ und damit verbundene ethische Probleme,…
Randomized control trials (RCT) have no special standing among econometric methods. They do not simplify inference, nor can an RCT establish causality. They often carry serious and inadequately addressed ethical issues, from Angus Deatonhttps://t.co/Qn57DMTdGT pic.twitter.com/XmDbor9EG3
— NBER (@nberpubs) August 4, 2020
…allerdings sieht er diese vor allem in Entwicklungshilfeprojekten und wenn es um arme Menschen geht. Deaton schreibt gegen Ende des Beitrags: „Social plumbing should be left to social plumbers, not outside experimental economists who have no special knowledge, and no legitimacy“. Damit formuliert er eine Kritik an sozialingenieurialer Einflussnahme von Wissenschaftlern, wo politische Veränderungen gefordert wären, die aber nicht Aufgabe von Wissenschaft sind. Und zuvor hat er einen weiteren Zusammenhang der Hoffnung auf die Evidenzen, die RCTs herbeibringen könnten, hergestellt:
Angus Deaton über „Randomized control Trials“ und damit verbundene ethische Probleme,… weiterlesen
Was ist die Prämisse des Vergleichs? Dass ein BGE bestimmte Dinge nicht fördern soll?
Spräche es gegen das #BGE, wenn diejenigen mit #Grundeinkommen mehr Geld für Alkohol & Zigaretten ausgegeben hätten als die Kontrollgruppe ohne BGE?
Und ist es bloße Meinung oder Ideologie, wenn man die Frage vor jedem Experiment verneint?
— BGE Eisenach (@bge_esa) August 20, 2020
Die berechtigte Frage hier ist die nach den Voraussetzungen, die für das „Gelingen“ oder den „Erfolg“ eines BGE gesetzt werden. Weshalb soll es bestimmte Verhaltensänderungen bewirken, die mit BGE als solchem nichts zu tun haben? Es gibt Fragen und Probleme, deren Lösung woanders liegt als im BGE oder allenfalls mittelbar davon berührt wird.
Sascha Liebermann
Manchmal erstaunen die Fragen, die ein BGE aufwirft…
Mal angenommen wir hätten ein BGE und mal angenommen die Menschen würden nicht mehr bzw. nur noch in bestimmten Branchen arbeiten, fängt dann der Staat an, den Menschen Arbeitsplätze zuzuweisen?
— Thore (@thore_snje) August 19, 2020
…als gäbe es im Grundgesetz eine Erwerbsobliegenheit oder die Option, Zwangsarbeit einzuführen. Beides ist bislang ausgeschlossen, die freie Berufswahl sogar geschützt, genau deswegen. Auf dem Boden also dieser politischen Verfasstheit, sind die Fragen damit beantwortet. Fängt denn der „Staat“ heute an, Arbeitsplätze zuzuweisen? Nein, das maximale Mittel, das er hat, um Druck auszuüben, sind Sanktionen und deren Sinn steht ja gerade in Frage, wenn Unternehmen (siehe auch hier) nicht zu Erziehungsanstalten werden, sondern zur Wertschöpfung beitragen sollen. Sollte der Fall eintreten, dass die Bereitschaft zur Beteiligung – und zwar in der Breite, da ist nicht nur Erwerbstätigkeit entscheidend – stark abnehmen, dann hat das Gemeinwesen ein Existenzproblem, der Staat wäre geschwächt. Da müssten ganz andere Diskussionen geführt werden, ein anderes Instrument bleibt einer Demokratie nicht.
Sascha Liebermann
Die Sorgen eines „Leistungsträgers“
Mit „bedingungslosem #Grundeinkommen” würde Erwerbsarbeit zum Hobby der Ehrgeizigen, derweil die anderen Schwimmbad oder Shisha-Bar besuchen. Wieso findet sich keine Kraft, die die Mitte stärkt? Wer das fragt, ist nicht neoliberal, nur vernünftig.https://t.co/RNobnbmuGv
— Gabor Steingart (@gaborsteingart) August 19, 2020
Berechtigte Frage…
Lieber @jpschupp
Eine Methodenfrage zu #WirWollenEsWissen: wie werden Sie mit dem Bias umgehen, dass Studienteilnehmer wissen, dass sie das bedingungslose Grundeinkommen nur für 3 Jahre und nicht das ganze Leben erhalten?Danke!
— SophiaKochalski (@SophiaKochalski) August 18, 2020
…denn das ist für das Handeln entscheidend und die Schlüsse, die daraus gezogen werden können. Über intensive Gespräche und eine detaillierte Auswertung (Fallrekonstruktive Verfahren) könnte dies allerdings herausgefunden werden.
Sascha Liebermann