+++1 MILLION ERREICHT – BEWERBUNGEN WEITER MÖGLICH+++
Wir haben mit einigem gerechnet, nicht aber mit 1 Mio Bewerbungen in weniger als 72 Stunden. Um 7.17 Uhr war es soweit.
Die Bewerbungen bleiben wie geplant bis 10.11. geöffnet. Das macht die Forschung noch stabiler. (1/2) pic.twitter.com/mn35XQEtyO
— Pilotprojekt Grundeinkommen (@BGEpilotprojekt) August 21, 2020
Autor: Sascha Liebermann
„Jede zweite Rente liegt unter 1000 Euro“…
…meldet n-tv mit Bezug auf Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Siehe dazu auch die Angaben im Statistischen Jahrbuch 2019, Kap. 8. Bedenkt man die nicht selten vorgebrachte Kritik gegen ein BGE in Höhe von 1000 Euro, stellt sich dies doch angesichts solcher Beträge etwas anders dar. Das soll natürlich nicht heißen, dass ein BGE nicht höher ausfallen kann, es werden nur die Relationen deutlich.
Sascha Liebermann
Was ist der Grund der Stigmatisierung? Erwerbsnorm, nicht Erwerbslosigkeit ist entscheidend
Nein, Ihre These, die Erwerbslosigkeit als solche sei ein notwendiges Übel, ist falsch. Und die ernsthafte Debatte zum #BGE weist auf die Schwäche Ihrer These hin: Nicht die Erwerbslosigkeit als solche ist das Problem, sondern die Erwerbsnorm. #Grundeinkommen Michael Sienhold
— BGE Eisenach (@bge_esa) August 23, 2020
Siehe dazu auch hier.
Eine klare Option: Armut oder keine Armut, „universal basic income“ oder „conditional programs“
There are only 2 choices: either you want a universal program like Basic Income to eliminate poverty or you want poverty to exist. If you want to address poverty with conditional programs, you want poverty to exist for the people who fail or refuse to meet your conditions.
— Karl Widerquist (@KarlWiderquist) August 22, 2020
Für all die Lebenslagen, in denen nur Einkommensmangel der Grund für Armut ist, trifft Karl Widerquists These zu, für andere Armutsgründe bedarf es anderer Antworten. Allerdings würde auch hier ein BGE etwas verändern, siehe hier und hier.
Sascha Liebermann
„Mehr als ein sperriges Wort – das bedingungslose Grundeinkommen“…
…ein Podcast in HR 2 Der Tag. Darin werden verschiedene Kurzinterviews geführt, u. a. auch mit Marcel Fratzscher, der ja bislang gegen ein BGE war, mit Gerhard Bosch (er hält nichts von einem BGE, siehe auch hier; Bosch macht wieder die Bruttokostenrechnung, „Geld verteilen an Leute, die es gar nicht brauchen“ – erwähnt nicht einmal den Grundfreibetrag in der Einkommensteuer, „Freibier für alle“); Peter Altmaier meint, die Menschen ermuntern zu müssen; Christian Lindner hält ein BGE für eine Stilllegungsprämie; Stefan Sell hat Sympathien für ein BGE, sieht aber auch die Herausforderungen des Umbaus angesichts eines differenzierten Sozialstaats, die alten Systeme könnten nicht von heute auf morgen auf Null gestellt werden, er sieht einen etwaigen „Zuwanderungsdruck“. Bedenkenswerte Einwände, keineswegs neu und dennoch auch in vielerlei Hinsicht keine, die mit einem BGE erst relevant wären, sie sind es schon heute.
Da auch in jüngerer Zeit immer wieder einmal das Attribut bedingungslos missverstanden wird, manche versuchen mit der Unterscheidung bedingungs- vs. voraussetzungslos eine Klärung zu erreichen, das scheint mir auch nicht auszureichen. Deswegen hier und hier zwei Erläuterungen, worauf sich in der deutschen Diskussion von Anbeginn das Attribut bezog.
Sascha Liebermann
Bedingungsloses Grundeinkommen – das „patriarchalischste Politikkonzept überhaupt“ – aha
Das ist jenseitig absurd. Eine Konzept, das absichtlich nahezu von jedem sozialen Unterschied absieht, sei das patriarchalischte überhaupt. #BGE Michael Sienhold
— BGE Eisenach (@bge_esa) August 21, 2020
„Wie würdest du die Corona-Krise erleben, wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe?“…
…ein Video der AG Bedingungsloses Grundeinkommen von Bündnis 90/ Die Grünen, Kreisverband Dortmund. Weitere Infos zur AG finden Sie hier.
Das ist ein Wort
https://t.co/msUD1GoeAC@EskenSaskia:
„Das #BGE hat viel mehr Facetten als nur eine Stillhalteprämie für Erwerbslose zu sein. Das ist…die Denunzierung, die oft darüber gemacht wird. Ich finde, die SPD sollte sich bereit dazu machen, darüber zu diskutieren.“ #Grundeinkommen— BGE Eisenach (@bge_esa) October 13, 2019
Unsere Beiträge zur „Stillhalteprämie“ finden Sie hier.
„Wumms! Anstieg Regelsatzerhöhung“
Wumms! Anstieg Regelsatzerhöhung Lebensmittelbedarf #HartzIV #Grundsicherung einer alleinstehenden Person 2020 ➡️ 2021:
2020: 150,60€/30 Tage= 5,02€
2021: 152,35€/30 Tage= 5,07€ 0,05 Cent! Wumms! Quelle: https://t.co/1aCrNeVdZy— Inge Hannemann (@IngeHannemann) August 20, 2020
Einfache Kriterien oder doch eher voraussetzungsvoll?
Auf der Website des Pilotprojekts von Mein Grundeinkommen werden gleich zu Beginn Kriterien angeben, die erfüllt sein müssen, damit ein BGE machbar ist:
„Ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle ist nur machbar, wenn es:
- individuell und kollektiv positive Wirkungen entfaltet,
- finanzierbar ist und
- den Anreiz zu bezahlter Erwerbsarbeit nicht zu stark senkt.“
Was einfach klingt, ist gar nicht so einfach, denn was sind „individuell und kollektiv positive Wirkungen“, nach welchen Kriterien würden die Wirkungen hier eingeordnet werden können? Wie gelangt man zu den Kriterien, wer entscheidet darüber?
Was heißt genau, dass ein BGE „finanzierbar ist“, nach welchen Kriterien? Ist das grundsätzlich gemeint, dann bedarf es nur eines Blicks auf das Bruttoinlandsprodukts bzw. des Volkseinkommens. Es stellt sich dann eher die Frage, mit welchen Steuerarten und welchen Steuersätzen soll das geschehen? Wobei die entscheidende Frage noch ist, wird das denn gewollt, was wiederum keine wissenschaftliche Frage ist.
Wann wäre ein Sinken des „Anreizes“ zu „bezahlter Erwerbsarbeit“ „zu stark“? Senkt ein BGE den „Anreiz“ überhaupt? Wird hier nicht etwas vorausgesetzt, dass erst zu untersuchen wäre? Von „Anreizen“ zu sprechen setzt schon eine bestimmte Erklärung von Handeln voraus, obwohl dieser Begriff eine black box für die verschiedensten Dinge ist.
Sascha Liebermann
