„Der mühsame Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit“…

…ein Bericht im Deutschlandfunk über das Teilhabechancen-Gesetz und seine Eigenheiten, z. B. die Voraussetzung, mehr als fünf Jahre arbeitslos zu sein. Ein solches Gesetz setzt wiederum auf den Primat des Arbeitsmarktes gegenüber dem Ziel der Existenzsicherung. Wenn es eine solche gäbe und sie nicht die stigmatisierenden Folgen hätte, die sie heute hat (sie rühren vom normativen Vorrang von Erwerbstätigkeit), was würde das wohl für das Leben der Betroffenen bedeuten? Es wäre der Unterschied zwischen einer Anerkennung um der Person selbst willen, weil sie zum Gemeinwesen gehört, einfach so, und der Anerkennung einer Person um ihres Erwerbsbeitrags willen – zwei völlig unterschiedliche Dinge. Siehe dazu auch hier und hier.

In dem Beitrag wird auch der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zitiert:

„Arbeit ist für die meisten Menschen in Deutschland nach wie vor mehr als Broterwerb. Es geht nicht nur darum, Geld zu verdienen. Es geht darum, teilzuhaben am gesellschaftlichen Leben. Es geht darum, Kolleginnen und Kollegen zu haben. Es geht darum, seine eigene Leistung zu spüren und dafür einen ordentlichen Lohn zu bekommen.“

Würde durch Arbeit oder Würde als solche? Und was hat das mit Leistung (siehe auch hier) zu tun?

Sascha Liebermann

„A Critical Analysis of Basic Income Experiments for Researchers, Policymakers, and Citizens“…

…eine Veröffentlichung von Karl Widerquist, der sich immer wieder auch kritisch zu Experimenten und der Diskussion darüber geäußert hat, siehe hier.

Hier ein Abstract des Verlags:

„Introduction

At least six different Universal Basic Income (UBI) experiments are underway or planned right now in the United States, Canada, the United Kingdom, Finland, and Kenya. Several more countries are considering conducting experiments. Yet, there seems to be more interest simply in having UBI experiments than in exactly what we want to learn from them. Although experiments can produce a lot of relevant data about UBI, they are crucially limited in their ability to enlighten our understanding of the big questions that bear on the discussion of whether to implement UBI as a national or regional policy. And, past experience shows that results of UBI experiments are particularly vulnerable misunderstanding, sensationalism, and spin. This book examines the difficulties of conducting a UBI experiment and reporting the results in ways that successfully improve public understanding of the probable effects of a national UBI. The book makes recommendations how researchers, reporters, citizens, and policymakers can avoid these problems and get the most out of UBI experiments.“

Siehe unsere Beiträge zu Feldexperimenten hier.