Wie heißt nochmal das „Bürgergeld“ heute in voller Länge, ach ja „Bürgergeld, Grundsicherung für Arbeitsuchende“ (https://t.co/Iy0nmzx3rg). Diesbezüglich also Sprachkosmetik https://t.co/dHTYB1b5WB
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) April 12, 2025
Kategorie: Bürgergeld
„Keine Totalverweigerer“
Darüber schreibt Timo Steppat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der sich den Arbeitsalltag in einem Jugendjobcenter angesehen und Gespräche geführt hat. Es geht darin also um Bürgergeldbezieher unter 30 Jahren, die Mär der angeblichen „Totalverweigerer“ und meist gute Gründe derjenigen, die einen Termin nicht wahrnehmen. Die Problemlagen sind komplex, teils biographische Traumata, teils fehlende Betreuungsmöglichkeiten für Kinder Alleinerziehender, die deswegen ein Arbeitsangebot nicht annehmen könnten, teils fehlende Sprachkenntnisse.
„Die Bereichsleiterin Monika Aglogo, die das Jugendjobcenter führt, sagt: ‚Ich kenne keine Totalverweigerer. Ich kenne nur junge Menschen, die nicht zu uns kommen.‘ Manche seien von zu Hause geflohen oder psychisch krank. Ihnen die Sozialleistungen zu entziehen, führe dazu, dass sie weiter in Armut und Obdachlosigkeit rutschten.“
Weshalb manche der Mitarbeiter die Verschärfung der Sanktionen bei Erwachsenen befürworten, die sie gegenüber Jugendlichen und jungen Erwachsenen für das falsche Mittel halten, bleibt unklar.
Angesichts der vielen hämischen Einlassungen über Bürgergeldbezieher ist jeder Artikel wichtig, der über den Alltag differenziert berichtet. Siehe auch Argumente für Erziehungscamps – Einwände gegen ein Bedingungsloses Grundeinkommen.
Sascha Liebermann
„Wir sollten uns auf das Experiment ‚Bedingungsloses Grundeinkommen‘ einlassen“
Angesichts der festgefahrenen Debatten um das Bürgergeld, die so oder so nicht weiterführen, wäre das die Alternative: „Wir sollten uns auf das Experiment ‚Bedingungsloses Grundeinkommen‘ einlassen“ https://t.co/ASXmtiCvKs via @Tagesspiegel
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) April 6, 2025
Treffend, aber alles nicht neu
Treffend, aber: alles nicht neu, ewig dieselben Vorurteile gegen Leistungsbezieher. https://t.co/KtRlXfc7an
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) March 28, 2025
Wenn das eine mit dem anderen nichts zu tun hat und die CDU in 20 Jahren nicht weitergekommen ist
Wann das ist, was die CDU zu bieten hat, ist die Partei in 25 Jahren nicht weitergekommen. Allerdings: wo sind die Alternativen, wenn dort ähnlich argumentiert wird. Und die Grünen?
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) March 25, 2025
Erfahrungsberichte aus zweiter Hand und Vorurteile
…wie auch die Leistungsbezieher Vorurteile gegenüber anderen Leistungsbeziehern haben, die sich nicht genügend anstrengen. Die Statistik der Arbeitsagentur ist zuerst einmal hilfreich, wird aber von Definitionen des Gesetzgebers bestimmt…
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) March 25, 2025
Treffend: Wer das eine nicht will (Verwaltungsaufwand),…
Aber Sie selbst sind doch sicher sowohl für die Bedürftigkeitsgeprüftheit als auch die Direktive in die Erwerbsarbeit (Dokumentieren von Erwerbsbereitschaft prüfen)? Ist beides nicht von Haus aus verwaltungstechnisch sehr teuer?
— BGE Eisenach (@bge_esa) March 23, 2025
…kann am anderen (allgemeine Bedürftigkeitsprüfung) nur widersinnig festhalten. Das scheint Manchen nicht klar zu sein, die nach mehr „Effizienz“ rufen, denn der Verwaltungsaufwand resultiert aus den kleinteiligen Bestimmungen, die einzuhalten sind. Diese könnten sicher anders gestaltet werden, wenn mehr über Pauschalen bereitgestellt würde, das wurde schon damals, als es um eine Reform der Sozialleistungen ging, hervorgehoben. Ganz auf die Bedürftigkeitsprüfung könnte man nur verzichten, wenn ein Bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt würde. Die Bedarfsprüfung wären dann Leistungen vorbehalten, die über das BGE hinausgreifen. Mit der Entscheidung für ein BGE, würden indes auch bedarfsgeprüfte Leistungen auf eine andere Grundlage gestellt. Während sie heute durch den Vorrang von Erwerbstätigkeit normativ stigmatisiert sind, wären sie das nicht mehr, wenn dieser Vorrang aufgegeben würde. Die normative Basis existenzsichernder Leistungen wäre damit transformiert und viele Möglichkeiten eröffneten sich, die heute so nicht bestehen (siehe dazu „Über Bedarfe und Bedürftigkeit“).
Sascha Liebermann
„Lohnt“ es sich oder nicht?
Das Problem bzgl. 1) ist bei Besserverdienenden gravierender (https://t.co/1SezEuy59h). Dass jemand nur wegen 1) im Bürgergeld bleibt, wäre zu belegen, Georg Vobruba et al. haben vor langer Zeit schon etwas anderes gezeigt (https://t.co/rOjbMbrCgn)
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) March 18, 2025
Wo sind die Belege für diese Behauptungen?
Teils Bedenkenswertes, teils Sprüche. Wo sind Belege (Bürgergeld verhindere Aufnahme einer Erwerbstätigkeit bzw. zementiere Arbeitslosigkeit)?
Forderungen: Reform von Bürgergeld und Elterngeld – „Die Vollkaskomentalität funktioniert nicht mehr“ https://t.co/XyRqGbSBUZ via @welt
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) March 18, 2025
Es ist mehr als erstaunlich, wie renitent diejenigen an ihren Behauptungen festhalten, wofür das Bürgergeld verantwortlich sei, ohne die Belege zu erbringen, die belastbar wären. Teils wird in dem Artikel auf Bedenkenswertes hingewiesen, das früher schon bedenkenswert war – eine Vereinfachung der Leistungen, stärkere Pauschalierung usw. Wo aber sind die Belege dafür, dass das Bürgergeld ein Hindernis für die Aufnahme von Erwerbstätigkeit sei? Über die Folgen der Beaufsichtigung und der Stigmatisierung durch die Art und Weise, wie die Leistung bereitgestellt wird, wird geschwiegen, darin kann ja doch wohl kein Problem liegen.
Sascha Liebermann
Wer trägt die Beweislast, wer soll sie tragen?
Doch dazu müsste man das Vertrauen in sie aufbringen. Obwohl die Statistik bzgl. Bürgergeldbezug für die Bezieher spricht, will die CDU eine Rolle rückwärts machen, back to Hartz IV. Verbesserung ist dadurch nicht in Aussicht. (2/2)
— Sascha Liebermann (@SaschaLieberman) March 18, 2025