Schweiz: Volksinitiative für „finanzierbares, bedingungsloses Grundeinkommen“ gestartet, unterstützt aus Wissenschaft, Kultur, Politik, Wirtschaft. Dazu ein tolles Video: Warum ein Grundeinkommen dringend notwendig ist. #EBIBGE, #BGE, #Grundeinkommen, https://t.co/ywTA6KXcSn
— NW Grundeinkommen (@NetzwerkBGE) September 29, 2021
„Wer pflegt uns morgen“ – auch in der Schweiz ist die Lage offenbar nicht anders…
…als in Deutschland, wenn es um Arbeitsbedingungen von Pflegefachkräften geht. Diese Dokumentation aus dem Schweizer Fernsehen ist eindrucksvoll in dieser Hinsicht und es geht gar nicht um die Bezahlung, sondern um die Arbeitsbedingungen. Der Kontrast zur Dokumentation über den Umgang mit Demenzerkrankungen ist deutlich.
Man kann also lange von Systemrelevanz sprechen, wenn die Arbeitsbedingungen dazu führen, dass qualifiziertes Personal sich nach Alternativen umschaut, und zwar nicht, weil es mit dem Beruf unzufrieden sind, sondern weil es ihn gerne ausübt – aber nicht um jeden Preis. Wertschätzung drückt sich in Arbeitsbedingungen aus, nicht vor allem in der Bezahlung und in schon gar nicht in Sonntagsreden.
Sascha Liebermann
„Verteilungskampf: Arm gegen Arm“…
…eine Dokumentation in der Sendung „makro“ auf 3sat, in der das Bedingungslose Grundeinkommen zumindest gegen Ende Erwähnung findet.
Eine Frage der Mentalität – Umgang mit Demenz, weit über diese Frage hinaus von Relevanz,…
Ein Pflegeheim in Dänemark geht neue Wege: Trotz #Demenz bleiben die Bewohner*innen bis zum letzten Tag selbstbestimmt. Ein Dokumentarfilm gewährt Einblick in das außergewöhnliche Pflegekonzept. https://t.co/iwyqhm5tbm
— Kirche im NDR (@KircheimNDR) September 24, 2021
…denn, wie in dem Dokumentarfilm, der nun in die Kinos kommt, deutlich zu werden scheint, ist die Frage, wie Pflegereinrichtungen gestaltet sind, eine Frage der Haltung – im Filmausschnitt ist von „Mentalität“ die Rede – zur Würde des Menschen. Damit weist der Dokumentarfilm darüber weit über diese Frage hinaus. Zwar ist es in öffentlichen Diskussionen ein Gemeinplatz, dass die Würde des Menschen – nicht des Erwerbstätigen – geachtet werden müsse, aber welchen Stellenwert hat Selbstbestimmung darin? Eine Frage, die auch in der Diskussion um ein Bedingungsloses Grundeinkommen im Zentrum steht.
Sascha Liebermann
„Nicht ohne meinen Strohhalm!“ – Raul Krauthausen weitet den Blick…
…und zeigt, wie schnell in Diskussionen die Bedarfe von Menschen übersehen werden können, weil man sie nicht im Blick hat, hier im Falle von Menschen mit Behinderung. Hier geht es zum Beitrag auf Spiegel Online.
Was Krauthausen hier schreibt, trifft auf die Folgen von Hartz IV im allgemeinen ebenso zu und die Lebensgeschichten, die sich dahinter verbergen.
Zwangsräumung, Demütigungen, Hartz IV – Helena Steinhaus zum Beitrag von Jörg Wimalasena
Manuela wurde zwangsgeräumt&hat viele Demütigungen durch #HartzIV https://t.co/RdZs9Ds8yu @sanktionsfrei laufen seit Jahren Verfahren für sie gegen das Jobcenter.Ihr Schicksal ist Antrieb für meine Arbeit. @JoergWimalasena hat sie besucht. https://t.co/olg79cyZPg
— Helena Steinhaus (@SteinhausHelena) September 28, 2021
Siehe unseren gestrigen Kommentar dazu hier.
„…warum so viele junge Menschen FDP gewählt haben…“ – nachgefragt von Bent Freiwald…
Im Moment spekulieren viele alte Menschen darüber, warum so viele junge Menschen FDP gewählt haben.
Ich habe die jungen Menschen gefragt. Ihre Antworten im Thread (inkl. einer eventuell wichtigen Erkenntnis zur Regierungsbildung) #btw21 #erstwaehler
— Bent Freiwald (@BentFreiwald) September 27, 2021
…mit interessanten Eindrücken. Ohne zu wissen, wie die Antworten in voller Länge aussehen und wie die Gespräche geführt wurden, zeigen die Ausschnitte, welch starkes Gewicht „Eigenverantwortung“ darin zu haben scheint. Das lässt sich in zwei Richtungen auslegen:
1) Die Befragten haben ein starkes Autonomieverständnis und sehen sich zuerst als mündige Personen. Das würde mit dem starken Autonomieverständnis der Demokratie übereinstimmen, die stets eine Verantwortungszumutung mit sich bringt. Hier könnten die Auskünfte darauf hindeuten, dass das Bewusstsein über die Grundlagen der Demokratie deutlicher ausgeprägt ist als früher. Von dort aus ließe sich manche Kritik an Bevormundung verstehen, die zutreffend wäre.
2) Das Autonomieverständnis wird nicht umfassend im Sinne der Demokratie gedeutet, sondern bezogen auf Interessenwahrnehmung bezüglich Ausbildung und Arbeitsmarktteilnahme sowie Eigentum.
„…warum so viele junge Menschen FDP gewählt haben…“ – nachgefragt von Bent Freiwald… weiterlesen
„Von denen, die nicht wählen gehen“…
…ein Beitrag von Mirijam Günter in der Freitag.
„Hartz IV Beziehende und die Wahl : ‚Wir werden nicht gesehen'“ – und am Ende ein Plädoyer für ein Bedingungsloses Grundeinkommen…
…ein Beitrag von Jörg Wimalasena in der taz.
Deutlich wird in dem Beitrag, welch stigmatisierende Auswirkungen die Konstruktion des gegenwärtigen Sozialstaats für Leistungsbezieher hat. Die im Interview porträtierte Dame gibt Einblick in ihre Erfahrungen mit dem Jobcenter. So heißt es an einer Stelle:
„Der Kindergrundsicherung der Grünen könne sie durchaus etwas abgewinnen, sagt sie und erzählt von den Entbehrungen ihres Sohns, der als Jugendlicher nicht einmal mit auf die Konfirmationsfahrt fahren konnte. Die 80 Euro Teilnahmegebühr hatte Ammler damals nicht. Teilüberweisungen habe die Kirche nicht zugelassen. „Man muss eben Prioritäten setzen“, habe man ihr gesagt. Dass die Grünen ihre Vorschläge durchsetzen werden, glaubt sie aber nicht. ‚Die haben das Ganze doch mitinitiiert.‘ Und jetzt wolle jeder irgendwie Hartz IV verbessern, doch Priorität habe das Thema nicht.“
Die Erfahrung der Herablassung, die sie hier schildert, erklärt sich allerdings nicht alleine aus der Erwerbszentriertheit des Leistungsgefüges, es ist ein herablassender Blick auf diejenigen, die aus welchen Gründen auch immer bestimmten Erwartungen nicht entsprechend, ganz wie es z. B. auch Anna Mayr in ihren Interviews schildert (die daraus allerdings überraschende Schlüsse zieht, siehe dazu hier).
Wichtig ist hier auch das Glaubwürdigkeitsproblem, mit dem die Grünen zu ringen haben, einst hatten sie Hartz IV gemeinsam mit der SPD eingeführt und lange hat es gedauert, bis sie eingeräumt haben, dass diese Form der Sozialpolitik problematisch ist. Wie weit ihre Abkehr davon aber tatsächlich gehen wird, wenn sie Regierungsverantwortung haben, muss sich erst zeigen. Da keine der Parteien, die in den letzten Bundesregierungen waren, eine solche Abkehr ernsthaft erwogen haben, ist die im Beitrag porträtierte Frau Ammler zurecht skeptisch.
Basic Income March Berlin
Der diesjährige BIM war ein großer Spaß und durch die vielen, sehr guten Redebeiträge wirklich inspirierend, klar
Sendet gerne Fotos & Videos zur freien Verwendung an:
basicincomemarchberlin@gmail.com pic.twitter.com/NhERiA5MjA
— Basic Income March Berlin (@BasicMarch) September 26, 2021