Wer muss für die Absicherung sorgen?

Der Hinweis von Teresa Bücker macht ein Dilemma deutlich, das mit bislang genutzten Mitteln nicht gelöst werden kann. Nachvollziehbar ist auch, das Schwangere sich die Frage stellen, ob es „fair“ ist, sich um eine Stelle zu bewerben, wenn die Folgen der Arbeitgeber zu tragen hat, wie es der Gesetzgeber bislang vorsieht. Der Verzicht auf die Bewerbung lässt allerdings, sofern nicht Eigenmittel vorhanden sind, den Gang zum Sozialamt notwendig werden. Wie aus diesem Dilemma hinausgelangen? Möglich ist das erst, wenn es eine entsprechende Absicherung gibt, die Entscheidungsfreiräume schafft, ohne eine bestimmte Entscheidung nahezulegen. Das geht aber nur, wenn der erwerbszentrierte Sozialstaat aufgegeben bzw. umgestaltet wird – also mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen.

Sascha Liebermann

„Keine Sozialhilfe für EU-Ausländer ohne Aufenthaltsrecht“ – auch für die Grundeinkommensdiskussion…

…ein interessanter Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, über den die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Er zeigt, wo die Sozialpolitik in der Europäischen Union steht, sie ist den Nationalstaaten überlassen. Solange es hier keine gemeinsame Lösung gibt, muss innerhalb der EU klar abgegrenzt werden, wer denn leistungsberechtigt ist und wer nicht – ganz konsequent. Selbst aber wenn es eine europäische Lösung gäbe, verschöbe das diese Anforderung nur, dann müsste die EU eine Abgrenzung zu Nicht-EU-Bürgern vollziehen. Abgrenzungen sind also immer nötig.

Sascha Liebermann

„Unbezahlte Arbeit“ – die Frage ist nur, wie einem anderen Verhältnis dazu der Boden bereitet werden könnte…

…gemeinhin wird das durch die Erhöhung der Erwerbsquote angestrebt, nicht durch die Relativierung von Erwerbstätigkeit. Das würde dazu führen, dass gleich wenig „unbezahlte Arbeit“ übernommen wird. Hinaus führt daraus nur ein Bedingungsloses Grundeinkommen.

Sascha Liebermann

„Grundeinkommen – die psychologische Sichtweise“ – Veranstaltung der Diakonie Deutschland am 24. April

Weitere Informationen finden Sie im Faltblatt.

Siehe auch den Ankündigungstext mit Verlinkungen beim Archiv Grundeinkommen:

„Fachtag, 24. April 2020 // 10.00 bis 15.30 Uhr // Berlin
Die Diakonie Deutschland diskutiert auf einer Reihe von Fachtagen das Thema Grundeinkommens. Im vergangenen Jahr analysierte die Diakonie verschiedene Grundeinkommensmodelle, die sie auf ihre sozialpolitischen Auswirkungen hin prüfte. Auf diesem Fachtag steht die psychologische Sichtweise im Vordergrund:
· Was würde es für die Menschen bedeuten, wenn es ein Grundeinkommen gäbe?
· Verändert sich die Arbeitsgesellschaft so, dass ein Grundeinkommen nötig ist?
· Was sagen die Menschen zur Perspektive eines Grundeinkommens?
· Was bewirkt ein Grundeinkommen für das Miteinander?

Lioba Gierke studierte Psychologie an der HU Berlin. Sie hat in ihrer Masterarbeit die Akzeptanz eines Grundeinkommens aus psychologischer Perspektive empirisch erforscht. In ihrer Forschung hat sie mit „Mein Grundeinkommen“ zusammengearbeitet und ihre Kenntnisse in die Projektgruppe „Grundeinkommen“ der Diakonie Deutschland eingebracht. Diese Veranstaltung gibt Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Arbeit kennenzulernen und zu diskutieren.
archiv-grundeinkommen.de: Flyer (pdf, 3 Seiten)
eveeno.com: Anmeldung
researchgate.net: Bedingungsloses Grundeinkommen – Überblick und Plädoyer für eine psychologische Sichtweise

„Über 12000 Menschen haben unterschrieben“ – Expedition Grundeinkommen Volksbegehren Hamburg

Vermeintliche Vorläufer und widersprüchliche Begründungen eines BGE…

…dazu äußert sich Philip Kovce im Interview mit der Triodos-Bank. Anlass dafür war das Erscheinen eines Bandes mit Texten zum BGE bei Suhrkamp. Diese Überlegungen sind nicht neu, dennoch wird das BGE damit noch immer in irreführende Zusammenhänge gestellt. Siehe dazu unsere früheren Anmerkungen hier sowie eine Besprechung des Bandes durch Ronald Blaschke, der selbst sich mit „Vorläufern“ befasst hat.