Herausgegeben wird dieser Band von Richard K. Caputo und Larry Liu in der Reihe „Exploring the Basic Income Guarantee“ des Verlages Palgrave McMillan. Der Beitrag von Sascha Liebermann gibt einen Überblick über die deutsche Diskussion mit einem sehr kurzen Abriss der Diskussion von 2004-2010, der Schwerpunkt liegt auf den Jahren ab 2011 bis in die Gegenwart. Eine ausführlichere Darstellung der Diskussion vor 2011 findet sich hier. Nach Registrierung bei Academia.edu kann der Beitrag kostenfrei heruntergeladen werden.
„Der Arbeitsmarkt der Zukunft“ – Diskussion mit Ute Fischer und Johannes Vogel (FDP), Moderation: Jan Schnellenbach
Berechtigte Frage angesichts eines blassen Manifests zu „Arbeit – demokratisieren…“
„Eine Arbeitsplatzgarantie würde es den Regierungen ermöglichen, auf lokaler Ebene menschenwürdige Arbeit bereitzustellen“
Werte „über 3000 Wissenschaftler“Innen, habt ihr noch nie vom Bedingungslosen #Grundeinkommen gehört? Arbeit ist da. Einkommen fehlt.https://t.co/WbEl1RSVk4— Susanne Wiest ☔️ (@susannewiest) May 24, 2020
Siehe unseren Kommentar dazu hier.
Wieder einmal eine Befragung, die Zustimmung zum Grundeinkommen vermeldet…
…zur Pressemitteilung geht es hier, dort ist auch der Studienbericht online verfügbar. Siehe frühere Beiträge zu Meinungsumfragen von unserer Seite hier, den letzten:
Wo sind nur all die Unterstützer? https://t.co/HE4rvpFobU
— Netz bGE (@netzbge) May 13, 2020
Das Bekenntnis zu etwas ist nur dann bedeutend, wenn es Handlungsfolgen haben wird, sonst bleibt es bloße Gesinnungspflege. Wenn also in Befragungen Zustimmung zum Bedingungslosen Grundeinkommen geäußert wird, sich dies aber in keinerlei oder kaum merklichem Engagement dafür ausdrückt, ist die Frage, wie ernst es mit der Zustimmung ist. Dabei geht es um eine in der Sozialforschung bekannte Diskrepanz zwischen „Einstellung“ und „Verhalten“, wobei Einstellung im Falle der Befragung lediglich bedeutet, dazu eine Meinung zu haben. Meinungen sind aber wenig beständig und deswegen überhaupt nicht klärend hinsichtlich der Frage, ob denn derjenige tatsächlich ein BGE unterstützen würde, wenn es darauf ankäme. Deswegen sollte man ihnen auch nicht allzuviel Bedeutung beimessen, gerade werden wir ja wieder mit den verschiedensten Ergebnissen standardisierter Befragungen reichlich verorgt. Man könnte auch empfehlen „gar nicht erst ignorieren“.
Sascha Liebermann
Heinz Bude: „…ich persönlich bin ein Gegner des Bedingungslosen Grundeinkommens“…
…so Heinz Bude in seinem Beitrag für das Corona-Kolloquium am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Die Äußerung zum BGE kommt gegen Ende ab Minute 25:09. Die Diskussion werde nicht mehr den Charakter einer Orchideendiskussion haben, sagte er, wie es bisher doch eher der Fall gewesen sei. Das kann man so sehen, das BGE allerdings ist schon länger eine Alternative, die aus der Sozialstaatsdiskussion nicht mehr wegzudenken ist. Bude selbst hält die bestehende Form der Mindestsicherung allerdings für viel vernünftiger.
Weshalb er gegen ein BGE ist und das Bestehende besser findet, dazu sagt er nichts. Es handelt sich eher um eine Art argumentationslose Ablehnung.
Sascha Liebermann
P.S.: Wer sich für eine soziologische Auseinandersetzung mit Budes Diagnose zu den „Überflüssigen“ interessiert, möge diesen Text von Thomas Loer und mir lesen.
„Warum ich mit 74 Jahren immer noch arbeiten muss“…
…darüber berichtet Hanna Gerwig auf Krautreporter.
„Das große Experiment in der Lausitz“ – Hannes Koch über das neue Buch von Adrienne Goehler…
…und die Überlegungen zu einem Feldexperiment in der Lausitz, eine Region, die durch den Braunkohletagebau geprägt ist. Hier geht es zum Beitrag.
Die Hoffnung auf Feldexperimente und wichtige Einsichten, die sie liefern könnten, vermag ich nicht zu teilen, das hat methodische, aber auch politische praktische Gründe, siehe hier. Weitere Beiträge zu Feldexperimenten von unserer Seite siehe hier.
Verstehen kann ich die Hoffnung darauf, dass solche Feldexperimente womöglich Zweifel auflösen könnten, die häufig anzutreffen sind, dass sie endlich einmal mit aller Klarheit zeigen, wie unbegründet viele Befürchtungen sind. Doch wenn solche Zweifel dadurch aufgelöst werden würden, hätte es nicht mit der methodischen Belastbarkeit der Ergebnisse zu tun, sondern damit, die methodischen Eigenheiten und Grenzen nicht nachvollziehen zu können.
„Fighting for human dignity means fighting for humans, not workers“
Fighting for human dignity means fighting for humans, not workers. We need to recognize all the unpaid work going on that min wages do nothing to recognize, and we need to recognize that people should have the power to refuse paid work until their conditions are met to consent. pic.twitter.com/RKA0uy4U75
— Scott Santens (@scottsantens) May 23, 2020
Erhard Gross, Initiative Grundeinkommen Ulm, zum Bedingungslosen Grundeinkommen
Steuerberater Erhard Gross zum #BGE (13:40):
„Dann kriegt es jeder, kriegt auch der Millionär?! Natürlich kriegt er es. Das hat er jetzt ja auch: er hat den Freibetrag.“#Grundeinkommen
— BGE Eisenach (@bge_esa) May 24, 2020
Erhard Gross engagiert sich schon lange Zeit für ein Bedingungsloses Grundeinkommen und begann dies, wie seine Frau Gisela Glück-Gross, zu Zeiten als noch Helmut Pelzer sein Ulmer Bürgergeld-Modell entwickelte, das später als Ulmer Transfergrenzenmodell bekannt wurde. Leider wird darauf heute kaum mehr Bezug genommen. In der Ulmer Initiative Grundeinkommen ist es Jürgen Rettel, der die Überlegungen dazu weiterführt.
Heißt es nicht oft, ein Bedingungsloses Grundeinkommen sei eine linke Idee – ein Blick auf diese Debatte klärt, wie undifferenziert das ist
„Bedingungsloses Grundeinkommen – Chance oder trojanisches Pferd?“ Contra #BGE via @JuttaKrellmann https://t.co/fPcIGr8KoZ pic.twitter.com/utGFEEg53J
— Inge Hannemann (@IngeHannemann) May 24, 2020