…meldet ftd.de und berichtet über eine Studie der Washington State University, die in Alaska durchgeführt wurde. Überraschend sind diese Befunde nicht, auch die Bertelsmann-Stiftung hat vor wenigen Jahren vergleichbare Ergebnisse präsentiert, siehe unseren Kommentar dazu hier.
„Keine überzeugende Alternative zu Hartz IV“ – sei der Bürgergeldvorschlag…
…so wird Ulrich Walwei, Vizedirektor des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), auf evangelisch.de zitiert. Im epd-Gespräch hatte er die Wichtigkeit von Mitwirkungspflichten und ihrer Sanktionsbewehrung bekräftigt. Gesagt habe er auch, dass Leistungsbezieher sich nicht im Arbeitslosengeld einrichten sollen, dazu bedarf es Anreize, damit das nicht geschehe. All das besagten auch Forschungsbefunde, womöglich meint er die aus dem IAB. Doch diese Befunde sprechen nicht für die zitierten Aussagen (siehe hier und hier), sie sprechen auch gerade nicht für die Gefahr, dass sich Leistungsbezieher dort einrichten (siehe hier). Da wüsste man doch gerne mehr, um welche Ergebnisse es sich handeln soll. Frühere Studien anderer Autoren hatten schon auf vielfältige Gründe für einen Verbleib im Leistungsbezug hingewiesen und die Mär von der vermeintlichen Hängematte hatte sich als empirisch haltlos erwiesen.
Sascha Liebermann
„Grüne Jugend droht mit Ablehnung der Ampel“
Koalitionsverhandlungen: #Grüne Jugend droht mit Ablehnung der #Ampel, wenn #Bürgergeld nicht existenzsichernd und sanktionsfrei ist https://t.co/0CkLou39A9 Nun rächt sich, dass die #Grünen #Grundeinkommen nicht diskutierten und #zlabsh vernachlassigkeiten https://t.co/MPS6uYVRv7
— Michael Opielka (@MichaelOpielka) November 2, 2021
Neue Brochüre der BAG Grundeinkommen online verfügbar
Ab sofort kann unsere neue Broschüre bestellt werden. https://t.co/21KYMkUW1y pic.twitter.com/e9masSN5dV
— BAG Grundeinkommen (@BAGGrundeinkom) November 1, 2021
Eben: nicht nur abschaffen, das Wie macht den Unterschied…
Aber nicht alles, was Armut abschafft (#BGE)? (MS)
— BGE Eisenach (@bge_esa) November 1, 2021
…bei Butterwegge werden Unstimmigkeiten deutlich, keine Sanktionen, aber moralische Verpflichtung zu Erwerbstätigkeit.
So stark die Formel auch klingt „Sozial ist, was Armut abschafft“, gibt es Gründe für Armut, die mit Einkommensmangel nichts zu tun haben. Es wird immer Bürger geben, die trotz aller Unterstützung schwer mit dem Alltag zu ringen haben, immerhin aber wüssten sie, dass es ein BGE regelmäßig gäbe und sie als die, die sie sind, damit anerkannt würden. Deswegen müssen nicht nur Sanktionen aufgegeben werden, das Erwerbsgebot steht der Würde im Weg.
Sascha Liebermann
„Ich erlebe Menschen, die Bewerbungsgespräche bewusst boykottieren“ – sagt eine Arbeitsvermittlerin…
…und berichtet in Zeit Online (Bezahlschranke) über ihre Erfahrungen mit Bewerbungsgesprächen, zu denen Bezieher von Arbeitslosengeld II durch die Sanktionsmöglichkeiten gedrängt werden. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu (siehe auch hier und hier), es gab sie auch schon zu Zeiten des Arbeitsamtes vor der „Agenda 2010“, an Bedeutung hat sie nichts verloren:
„Ich glaube, da gibt es einen konkreten Fehler im System: Wieso sollen Menschen zu Bewerbungsgesprächen gehen, wenn sie den Job eigentlich nicht wollen? Auch die Firma hat nichts davon, wenn sie jemanden anstellt, der oder die keine Lust hat, dort zu arbeiten. Es wäre viel sinnvoller, sich mit den Arbeitssuchenden zusammenzusetzen und zu fragen, was demjenigen liegt. Dazu fehlt den Arbeitsvermittlerinnen leider aber oft die Zeit – wobei der rechtliche Rahmen dazu ja möglicherweise gerade geändert wird.“
„Fortschritt – aber bitte mit Grundeinkommen“…
…ein Gastbeitrag von Ronald Blaschke in der Frankfurter Rundschau.
„Wenn Sie 1000 Euro im Monat geschenkt bekämen, ändert sich Ihr Leben weniger als gedacht“…
…focus greift das Interview mit Sascha Liebermann in der Wirtschaftswoche (mittlerweile hinter Bezahlschranke) auf und macht daraus eigenen Beitrag.
Grundeinkommen versus Mindestlohn
Bedingungsloses #Grundeinkommen:
Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung haben die gleiche existenz- und teilhabersichernde finanzielle Basis.
Benötigte Leistungen aufgrund einer Behinderung können von dieser demokratischen Basis aus beantragt werden. #BesserBGE https://t.co/wazNgrdVOb— Susanne Wiest (@susannewiest) October 30, 2021
Frühere Beiträge zum Mindestlohn (hier auch Thesen dazu) und zur Frage, wie sich die Lage von Bürgern mit Behinderung verändert.
Sascha Liebermann
Selektives Misstrauen oder vielleicht besser gleich die Demokratie abschaffen – treffend angemerkt
Kernpunkt! Entweder misstraut man (als Ordo) dem Wahlvolk und den Politikern, oder nicht. Wenn man misstraut und gegen unverantwortliche „zu hohe“ Schulden eine Schuldenbremse fordert, wieso traut man dann, mit knappem Geld plötzlich verantwortungsvoll und langfristig umzugehen? https://t.co/zDWxcsPO7P
— egghat ¯\_(ツ)_/¯ (@egghat) October 30, 2021