„Versuchslabor Armut“…

…eine Dokumentation (hier in der Mediathek von 3SAT) über Armut und Feldexperimente, die Einsichten in deren Gründe liefern sollen. Diese Doku gibt Einblick darein, wie solche Feldexperimente in Anlehnung an Kontrollstudien aus der medizinischen Forschung durchgeführt werden. Auf der Basis standardisiert erhobener und ausgewerteter Daten, darauf wird von Stefan Silvestrini hingewiesen, kann allerdings nur festgestellt werden, welche Unterschiede zwischen Kontrollgruppen bestehen. Woher sie rühren, ist so nicht herauszufinden, es bedarf dazu sogenannter qualitativer Verfahren, die dann erst verstehen lassen, welche kulturellen Deutungsmuster hinter dem Handeln der Menschen zu erkennen sind. Damit wird zugleich deutlich, dass Befunde nicht einfach auf andere Länder übertragen werden können, siehe dazu auch Interviews mit der Ethnologin Sabine Klocke-Daffa über das Grundeinkommensprojekt in Namibia.

Sascha Liebermann

„Grundeinkommen für alle!?“…

…ein Podcast des christlichen Senders erf.:

„Zu schön um wahr zu sein – oder würde das Grundeinkommen für alle tatsächlich unsere Probleme lösen? Würde ein fester Sockel auf dem Konto, den wir ohne Leistung beziehen, dafür sorgen, dass wir unsere Arbeit freiwillig und ohne Druck verrichten, oder würden einfach nur die Preise klettern und die Leistungsspirale von neuem rotieren? Was ist dran am bedingungslosen Grundeinkommen und welche Prinzipien aus der Bibel stehen dahinter oder widersprechen sogar?“

Podcast zum Herunterladen und Anhören.

Siehe unseren früheren Meldungen und Kommentare zur Diskussion um ein BGE in kirchlichen Kreisen.

Siehe hier die Predigt von Bischof Dr. Knuth aus dem Jahr 2007 „Grundeinkommen aus theologischer Sicht“.

Ganz anders sah das vor nicht langer Zeit Kardinal Reinhard Marx.

Selbstentmündigung oder Gestaltung von Alternativen?

Diesen Unterschied führt eine informative Dokumentation über die Finanzkrise im Rahmen der ZDF-Sendung Zoom (bei Youtube anschauen) vor Augen. Sie gibt Einblick in die Leichtgläubigkeit mancher politischer Amtsinhaber bzw. Mandatsträger, die willfährig politische Gestaltungsmöglichkeiten aus der Hand gegeben haben, statt sie in der Hand zu behalten. Die viel beklagte vermeintliche Abhängigkeit von „der Wirtschaft“, „den Banken“ oder „den Unternehmen“ ist selbstverschuldet, durch Entscheidungen herbeigeführt, weil die Interessen einer Seite mit den Interessen aller gleichgesetzt wurde. Damit verhält es sich ganz wie mit der Rede von „Sachzwängen“, die noch immer ein Grund waren zu behaupten, dass es keine Alternativen gäbe. Es geht ja nicht um Wolkenkuckucksheime, die herbeigewünscht werden, sondern nur darum, dass es immer Alternativen gibt, die Frage ist nur, ob sie in Frage kommen und gewünscht sind.

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„Zwei von drei Müttern sind in Teilzeit beschäftigt“…

…eine unscheinbare Meldung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die gemeinhin wieder so gedeutet werden wird, dass endlich die Erwerbsmöglichkeiten für Mütter durch ein angemessenes Betreuungsangebot für Kinder verbessert werden sollen, um dem „Problem“ entgegenzutreten. So könne dann mehr Vollzeit erreicht werden.

Wer braucht auch schon „Zeit für Familie“, wie der Achte Familienbericht (2012) einst übertitelt war, der seinem Inhalt nach in vielerlei Hinsicht, vor allem in den Empfehlungen, auf „Weniger Zeit für Familie“ (siehe auch hier und hier) hinauslief. Wer die Familie für das fünfte Rad am Wagen, wer sie für überflüssig wie einen Kropf hält, der soll das doch einfach sagen, statt die immer stärkere Orientierung am Arbeitsmarkt hinter Emanzipationsfloskeln („Vereinbarkeit von Familie und Beruf“) zu verbergen.

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„Americans Want to Believe Jobs Are the Solution to Poverty. They’re Not“…

…ein Feature von Matthew Desmond in der New York Times über ein geläufiges Vorurteil. In einer Passage geht es um das „universal basic income“:

„Because liberals have allowed conservatives to set the terms of the poverty debate, they find themselves arguing about radical solutions that imagine either a fully employed nation (like a jobs guarantee) or a postwork society (like a universal basic income). Neither plan has the faintest hope of being actually implemented nationwide anytime soon, which means neither is any good to Vanessa and millions like her. When so much attention is spent on far-off, utopian solutions, we neglect the importance of the poverty fixes we already have.“

Am Ende seines Beitrags kommt Desmond darauf zu sprechen, was er für wichtig und richtig erachtet:

„Americans Want to Believe Jobs Are the Solution to Poverty. They’re Not“… weiterlesen