„Das Versprechen der sozialen Marktwirtschaft“ – Grunderbe für alle, schön paternalistisch…

…so liest sich, woran Stefan Bach ein Grunderbe knüpfen will. Es spricht nichts gegen Bildungs- und Weiterbildungsangebote, viel gegen die Verknüpfung des einen mit dem anderen. Siehe dazu frühere Beiträge hier und hier. Es stellt sich in diesen Dingen immer eine grundlegende Frage. Muss die Existenzsicherung von Wohlverhalten abhängig sein, ja oder nein? Wenn die Würde für sich steht, darf sie nicht von andere abhängig gemacht werden. Wird sie von anderem abhängig gemacht, steht sie nicht für sich.

Sascha Liebermann

Stefan Bach – Einschätzung zur Finanzierbarkeit in Anlehnung an Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats

Stefan Bach hat naheliegende Fragen an das Gutachten „Bedingungsloses Grundeinkommen“

Normative, nicht psychologische Differenz – letztere verweist auf erstere, es geht darum, wie Handeln bewertet wird

Normen (siehe auch hier) sind andere Realitäten als psychische Dispositionen, die Bewertung von Handeln durch Normen ist also etwas anderes als die Bewertung von Handlungsmöglichkeiten durch eine Person aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur. Diese Differenzierung wird häufig nicht beachtet und führt zu unangemessenen Schlussfolgerungen, so auch in der Gleichsetzung von Negativer Einkommensteuer und Sozialdividende. Dass diese Unterscheidung kaum beachtet oder auf psychologische Differenzen reduziert wird, lässt erahnen, dass die Bedeutung von Normen und Regeln vollkommen unterschätzt wird. Das ist wiederum für die BGE-Diskussion aufschlussreich, wenn es darum geht, etwaige Auswirkungen zu ermessen, denn die entscheidende Umwertung, die ein BGE vornimmt, ist normativer Art, sie hebt den heute bestehenden Widerspruch zwischen Demokratie und Sozialstaat auf.

Sascha Liebermann

Mitgenommen werden oder mitkommen? Für einen Vorschlag kann man nur werben, mitkommen müssen die Umworbenen schon selbst