„Die entrückten Grünen“ – ein durchaus treffender Kommentar, aber ohne Perspektive…

…von Jasper von Altenbockum in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Außerdem ist die Entrückung keine Besonderheit der Grünen, sie trifft auf alle Parteien zu. Auch wird seit Jahren mit vereinten Kräften der Ausbau der Ganztagsbetreuung vorangetrieben, ohne ernsthaft zu erwägen, was das für das Familienleben bedeutet, wenn dafür nur die Randzeiten des Erwerbslebens übrigbleiben. Von Altenbockum hat recht, wenn er es als Privileg betrachtet, heute mit einem Gehalt auskommen zu können, für die Mehrheit der Familien gilt das nicht, teils, weil sie darauf nicht verzichten können, teils weil sie es nicht wollen. Das nimmt nicht Wunder angesichts der verherrlichenden Feier von Erwerbsteilnahme in den vergangenen vierzig Jahren. Statt das Normalmodell der Vollerwerbstätigkeit in Frage zu stellen ist es zum Modell für alle Erwerbspersonen geworden. Das Familienleben wird in die Kita ausgelagert, was übrigbleibt, als „quality time“ verklärt. Doch dem Beitrag mangelt eine Perspektive. Wenn es denn so ist, dass die herrschende Vorstellung von Erwerbstätigkeit Familien an ihre Grenzen bringt, was dann? Davon ist nichts zu lesen, denn auch in der FAZ wird gemeinhin Erwerbstätigkeit der Vorrang vor allem anderen eingeräumt oder habe ich da etwas übersehen?

Siehe unsere früheren Beiträge zu dieser Diskussion hier.

Sascha Liebermann

„Geld für’s Nichtstun“ – die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat ein sonderbares Verständnis des Existenzminimums…

…die Vehemenz Ulrich Schneiders in Ehren, aber was ist sein Gegenvorschlag, wenn er doch am Bedürftigkeitsprinzip festhalten will?

Siehe auch „‚Bürgerfreundlichkeit‘ fordern, am Bedürftigkeitsprinzip aber festhalten“ und „Hartz IV abschaffen, Sanktionen abschaffen, aber Bedürftigkeitsprüfung beibehalten – warum nicht einen Schritt weitergehen?

Sascha Liebermann

Es wäre schon entlastend, würde das offen eingestanden, statt es in wohlklingende Formeln zu verpacken…

…die darüber hinwegtäuschen, welch dauerndes Spannungsverhältnis es bedeutet, sich beidem gleichumfänglich widmen zu wollen. Familiale Bedürfnisse lassen sich nicht planen, Erwerbstätigkeit schon. Ersteres erfordert stets die ganze Person der Eltern, letzteres können auch andere tun.

Siehe unsere früheren Beiträge dazu hier.

Sascha Liebermann

„Fachkräftemangel oder Mangel an guten Arbeitsbedingungen“…

…keine neue, aber eine berechtigte Frage angesichts der stetig wiederkehrenden Diskussion über diese Frage.  Siehe unsere früheren Beiträge dazu hier.

Womöglich würde noch besser zu erkennen sein, wie es mit den Arbeitsbedingungen steht, wenn es für Arbeitnehmer einfacher wäre, auszuweichen bzw. sie mehr Verhandlungsmacht hätten, wie ein Bedingungsloses Grundeinkommen sie verschaffen würde.

Sascha Liebermann

Weil es „Geschrei“ geben könnte, etwas abzulehnen – eine interessante Haltung,…

…da könnte gleich auf jede Auseinandersetzung verzichtet werden, zu der eben „Geschrei“ dazugehört im Ringen um eine Entscheidung.

Sascha Liebermann