„Solo-Selbstständige: Unter Verdacht“…

…darüber schreibt Karin Finkenzeller auf Zeit Online. Wieder sehr lehrreich, wie „zielgenau“ – eines der Lieblingswörter derjenigen, die meinen, wie „gesteuert“ werden könne –  Maßnahmen bzw. Programme in diesem Zusammenhang sind. Sie sind einfach nicht verlässlich, wie dem Artikel zu entnehmen ist, und sorgen dadurch für vermeidbare Verunsicherungen. Es würde sich einmal lohnen, all diese Maßnahmen durchzugehen und mit den Auswirkungen eines Bedingungslosen Grundeinkommens zu konstrastieren. Es wäre tatsächlich zielgenau im Sinne einer verlässlichen Absicherung, ließe niemanden durch den Rost fallen und erlaubte, freimütig die Zukunft in Angriff zu nehmen. Siehe auch „Die Krise der Selbständigen“ (Bezahlschranke) in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Sascha Liebermann

„Spanien bekommt eine Grundsicherung“…

…darauf hatte auch Stefan Sell schon hingewiesen, nun tut es die Süddeutsche Zeitung. Damit ist klar, was es mit dem vermeintlichen „Grundeinkommen“ in Spanien auf sich hat. Ähnlich wie das reddito di cittadinanza in Italien handelt es sich um eine bedarfsgeprüfte Leistung, die am ehesten dem Arbeitslosengeld II bzw. der Sozialhilfe ähnelt.

Sascha Liebermann

Selbst wenn es so wäre, spräche das gegen ein Bedingungsloses Grundeinkommen oder gegen Rawls‘ Gerechtigkeitstheorie?

Darüber hinaus enthält der Tweet manche Behauptung, die gut begründet von der ihr gegenüberliegenden Seite betrachtet werden könnte.

Sascha Liebermann

„…dass wir die Menschen auch zur Leistung ermuntern sollen“…

…so Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister, im Gespräch mit Thilo Jung in Jung&live. Unwillkürlich erinnert einen diese Haltung an die Worte Wolfgang Schäubles, Präsident des Deutschen Bundestages, die ich unter dem Titel „Der Staat als Hüter des Glücks und Anreizbewahrer?“ kommentiert habe. Altmaier hat den Vergleich mit einem „erdölexportierenden Land“ schon einmal als Beispiel bemüht, dort nannte er auch den Namen „Saudi Arabien“, siehe unseren Kommentar hier. Sollten solche Äußerungen überhaupt noch kommentiert werden?

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„Lasst die Maschinen für uns arbeiten!“…

…so ist der Beitrag von Adrian Lobe im Deutschlandfunk übertitelt, der sich mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz beschäftigt und auf ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu sprechen kommt. Dass BGE und Digitalisierung nicht notwendig zusammen hängen, sei zumindest erwähnt. BGE geht auch genauso ohne.

Sascha Liebermann

„Wie die Corona-Krise Lebensglück zerstört“ – reißerischer Titel und bescheidene Befunde…

Was die Frankfurter Allgemeine Zeitung geritten hat, unter diesem Titel einen Beitrag von Johannes Pennekamp (Bezahlschranke) zu veröffentlichen, bleibt deren Geheimnis. Im Beitrag geht es darum, wie die Corona-Krise die Lebenszufriedenheit verändert hat, wie nicht anders zu erwarten, wird wieder nur aus standardisierten Befragungen berichtet, die wenig darüber preisgeben, was die Befragten in ihren eigenen Worten bewegt. Denn solche Befragungen lassen die Befragten gar nicht – im wörtlichen Sinne – zu Wort kommen, sie können nur einen Wert auf einer Skala ankreuzen.

Wer fallrekonstruktiv (siehe auch hier und hier) forscht, also auf der Basis nicht-standardisierter Datenerhebungen und -auswertungen, weiß genau, dass Einschätzungen von Lebenssituationen oder auch -erfahrungen viel weniger eindeutig und glatt sind, als es solche Befragungen erscheinen lassen, auch Widersprüche werden deutlich sichtbar. Es hat mit der Methodik der Befragungen zu tun, dass sie nicht näher an das konkrete Leben herankommen. Deswegen ist es ratsam, für solche Fragen nicht auf solch begrenzt aufschlussreiche Methoden zu setzen.

Sascha Liebermann