In 4 Tagen endet die Frist für die @EBIBGE – die Unterschriftensammlung für ein europäisches #Grundeinkommen.
Für Deutschland fehlen noch knapp 1000 Unterschriften, aber auch andere EU-Länder können das Quorum noch schaffen. Unterschreibt und teilt: https://t.co/1eXnWv7IqF pic.twitter.com/gJ8tQjhG2n
— Mein Grundeinkommen (@meinbge) June 21, 2022
Interessant, aber auch verfänglich als Begründung für ein Grundeinkommen…
Bill Bryson schreibt, er hat bei seiner Geschichte der Wissenschaft 10 mal mehr Spuren von frei-vor-sich-hin-tüftelnden Geistlichen gefunden hat, als von professionellen Physikern, Ökonomen oder Erfindernhttps://t.co/OdU6qE97g9
— Franca Parianen (@FParianen) June 20, 2022
…, denn damit würden Sinn und Zweck des ganzen daran gemessen, wie viel Sinnvolles seinetwegen entstanden ist. Wäre nichts Sinnvolles entstanden, wäre ein Grundeinkommen folglich auch nicht sinnvoll, so der Umkehrschluss. Dabei würde ich nicht in Abrede stellen wollen, dass ein – hier aber Bedingungsloses – Grundeinkommen solche Auswirkungen haben könnte, weil es Muße ermöglicht. Das wäre wünschenswert, nicht aber Grund dafür, es einzuführen, weil sonst die Würde der Person und ihre Anerkennung wieder in eine Kosten-Nutzen-Rechnung überführt wird.
Sascha Liebermann
Konsequenz ist nicht Schäbigkeit…
Das ist an Kurzsichtigkeit nicht mehr feierlich. @UlrichSchneider ist ein glühender Verfechter der bedarfsgeprüften Sozialleistung und nennt es schäbig, wenn überschüssiges Geld (#9EuroTicket) zurückgezahlt werden muss.
Das ist bedarfsgeprüftes Geld, kein #BGE! https://t.co/iib1HvpU3e
— BGE Eisenach (@bge_esa) June 17, 2022
…, denn das eine folgt aus dem anderen, wie BGE Eisenach zurecht schreibt. Wer Bedarfe feststellt und Bedürftigkeit zur Voraussetzung der Gewährung einer Leistung macht, muss diese Bedarfe ins Verhältnis zueinander setzen. Wer das für unangemessen hält, muss dafür plädieren, dass die Leistungen direkt zu den Beziehern gelangen, am besten auf einfachstem Wege, also durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Dafür aber war Ulrich Schneider bislang nicht zu haben.
Sascha Liebermann
„Die Grundeinkommensgesellschaft als Caring Society“ – Vortrag von Ute Fischer
Unterschätzung eines Bedingungslosen Grundeinkommens…
Interessant, wer in der Debatte um ein #Dienstjahr welche Argumente vorbringt. In seinem im Herbst in der edition @suhrkamp erscheinenden Buch zählt @crendueles jedenfalls auch Pflichtdienste zum Werkzeugkasten einer auf gemeinsame Gleichheit ausgerichteten Politik. pic.twitter.com/VxeSJAlXcA
— The Great Regression (@tgrdebate) June 13, 2022
…das wird an dem Textauszug, der hier zu sehen ist, deutlich, zugleich eine Überladung von anderen Forderungen, die sich aus einem BGE ergeben können, aber nicht müssen.
Sascha Liebermann
Grundeinkommen versus Hartz IV (weitgehend) ohne Sanktionen
Nein, weil sanktionsfreies Hartz IV bedarfsgeprüft, haushaltsbezogen und eine Lohnersatzerleistung ist. Das #BGE ist nichts von dem. #Grundeinkommen #IchBinArmutbetroffen
— BGE Eisenach (@bge_esa) June 13, 2022
Eben, ein Bedingungsloses Grundeinkommen, aber nicht als Ausnahme, sondern als Regel…
Ökonom & Chef des DIW Fratzscher:
„Sinnvoller als Steuersenkungen & Subventionen sind direkte Transfers an Menschen & zwar an alle, so dass die Leute das Geld in der Tasche haben & selber entscheiden können, wofür sie das Geld brauchen.“#Tankrabatt #Energiegeld #BGE https://t.co/Ridc0QlsRG
— (@HansWernerSinn1) June 13, 2022
…dann entscheiden die Einzelnen darüber, wer ihr BGE oder Anteile davon erhält. Dazu müsste allerdings auf deren praktische Vernunft vertraut werden, dass sie schon damit umzugehen wissen. Angesichts mancher Einwände gegen ein BGE und darüber hinaus, scheint das viel verlangt zu sein.
Sascha Liebermann
Bafög versus Bedingungsloses Grundeinkommen
Wie schneidet das altbekannte #BAföG im Vergleich zum bedingungslosen #Grundeinkommen ab? Nicht so gut, finden wir! Deshalb: Grundeinkommen für faire #Bildungschancen! pic.twitter.com/BO7oZ69ptZ
— Expedition Grundeinkommen (@expeditionbge) June 13, 2022
Viele Einzelforderungen, weshalb aber kein Bedingungsloses Grundeinkommen…
Die Tafeln sind für unsere Politik zum Bestandteil der Daseinsvorsorge geworden. Das ist unverantwortlich, wie man bei #IchBinArmutbetroffen mitlesen kann. Wer Politk dazu bewegen will was gegen Armut zutun unterzeichnet am besten diese Petition:https://t.co/IZFTUx1Qkb https://t.co/BlvTVtDagV
— Jenny Günther (@JennyGnther) June 10, 2022
…zumindest als Ziel?
So wertvoll der Beitrag der Tafeln gegenwärtig ist, da sie für manche die letzte Anlaufstelle ist, so sehr sind sie doch auch Ausdruck eines Problems. Wie aber wäre das zu lösen? Der Offene Brief zur Petition, die eine Abschaffung von Armut anstrebt, enthält viele Forderungen, auch die Aufhebung von Sanktionen (vermutlich alle Sozialgesetzbücher betreffend), weshalb aber kein Bedingungsloses Grundeinkommen? Woran hängt das? Es ginge viel weiter und würde damit manche der Einzelforderungen erledigen und den Vorrang von Erwerbstätigkeit aufheben, der trotz all der Forderungen sonst nämlich bestehen bliebe.
Sascha Liebermann
„Herrschgier und zugleich Selbstverachtung“…
Die Aussage, das #BGE sei eine Stilllegungsprämie, bringt die ganze Tragik unserer Gesellschaft zum Ausdruck.
Als sei nur noch Stille und Nichts außerhalb von instrumentellen Sozialbeziehungen.
Als geschehe ohne Auftraggeber nichts.
Als sei alles Status. #Grundeinkommen
— BGE Eisenach (@bge_esa) June 12, 2022
…so spitzte Theodor W. Adorno einst zu, was noch – wie hier der Hinweis auf die „Stilllegungsprämie“ zeigt – in der Diskussion um ein Bedingungsloses Grundeinkommen als Phänomen und Symptom zu beobachten ist. In einem Aufsatz schrieb er:
„Wohl ist Amerika nicht mehr das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber man hat immer noch das Gefühl, daß alles möglich wäre. Begegnet man etwa in soziologischen Studien in Deutschland immer wieder Aussagen von Probanden wie: Wir sind noch nicht reif zur Demokratie, dann wären in der angeblich so viel jüngeren Neuen Welt derlei Äußerungen von Herrschgier und zugleich Selbstverachtung schwer denkbar.“ (Adorno, Theodor W. (1982 [1969]): Wissenschaftliche Erfahrungen in Amerika. Gesammelte Schriften 10.2, Frankfurt, S. 735)
Obwohl schon lange zurückliegend scheint diese Zuspitzung sehr gut noch immer die Gegenwart zu treffen, wenn man sich die verschiedensten Einwände und Vorbehalte gegenüber einem BGE genauer ansieht und was im Vorwurf, es sei eine Stilllege-, manchmal auch eine Stillhalteprämie, zum Ausdruck kommt.
Dabei kann nicht oft genug betont werden, wie anders die Verfasstheit der politischen Grundordnung ist, welche Autonomiezumutung und welches Autonomievertrauen sie ausspricht. Doch das muss auch mit Leben gefüllt werden.
Sascha Liebermann
