… schreibt Philipp Krohn in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Bezahlschranke) und thematisiert diese Frage nicht zum ersten Mal, hier handelt es sich um zwei Buchrezensionen. Die pädagogische Anleihe im Titel wäre allerdings nicht nötig gewesen, um die Relevanz der Frage deutlich zu machen, denn um Lernen geht es nicht. Es geht vielmehr um die Frage, welchen Stellenwert Familie hat angesichts einer stetigen Ausweitung von Betreuungszeiten und der Absenkung des Betreuungsalters seit Einführung des Elterngeldes. Nicht mehr, sondern weniger Zeit für Familie nehmen sich Eltern, und das Elterngeld ist eine Prämie für Erwerbstätige, auch wenn Krohn zurecht kritisiert, dass Besserverdiener davon stärker profitieren.
„100% Sanktionen durch die Hintertür“…
100% Sanktionen durch die Hintertür: mal wieder erreicht uns ein Hilferuf, weil das komplette #HartzIV kurzfristig entzogen werden soll. Hierbei berufen sich die Jobcenter auf „fehlende Mitwirkung“ und dann geht das ruck zuck.
— Helena Steinhaus (@SteinhausHelena) April 29, 2022
„Es fehlt die Wertschätzung“…
…ein interessantes Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Bezahlschranke) mit einer promovierten Bäckermeisterin, die für das Handwerk Forschung und Lehre aufgegeben hat, um eine Bäcker-Tradition der Familie fortzuführen. Ihre Bäckerlehre begann sie im Alter von 35 Jahren. Der Beitrag macht auch deutlich, wie sehr die Abwertung handwerklicher Berufe und die Aufwertung des Studiums ein Grund dafür ist, weshalb es an Auszubildenden fehlt.
Siehe unseren früheren Beiträge zum Bäckerhandwerk.
Podiumsdiskussion am DIW zum Grundeinkommen – Aufzeichnung online
.@S_Gruetzmacher @MFratzscher @jpschupp @WolfgangSchro17 & Rolf G. Heinze, Dominik Schad diskutieren jetzt im Livestream die Frage, ob sich Deutschland auf dem Weg zum bedingungslosen #Grundeinkommen (#BGE) befindet? https://t.co/DnCgn7G7bQ
— DIW Berlin (@DIW_Berlin) April 27, 2022
„Ein Alltag ohne soziale Demütigung – das ist das Grundrecht aller, ausnahmslos“…
= #BGE
— BGE Eisenach (@bge_esa) April 26, 2022
…so ein bekanntes Zitat der SPD-Politikerin Regine Hildebrandt, doch was hätte sie zum Bedingungslosen Grundeinkommen gesagt, hätte sie denn dafür plädiert, dass das Existenzminimum frei von Sanktionen und Bedürftigkeitsprüfung bereitgestellt werden müsste? Hätte Sie dafür plädiert, Sorgetätigkeiten zu ermöglichen auf der Basis eines auskömmlichen BGE? Manch einer (siehe auch hier), der die Würde des Individuums hochhält und Sanktionen für unangemessen erklärt, will Sanktionen doch nicht aufgeben und hält Erwerbstätigkeit für den entscheidenden Hebel, um Armut zu verhindern. Wie Frau Hildebrandt, die eine vorbehaltlose Befürworterin der Sozialhilfe war und sie für eine große Errungenschaft hielt, das gesehen hat, können wir einer Rede aus dem Jahr 1999 entnehmen:
„Ein Alltag ohne soziale Demütigung – das ist das Grundrecht aller, ausnahmslos“… weiterlesen
Aktueller Stand der Europäischen Bürgerinitiative Bedingungsloses Grundeinkommen…
…findet sich hier.
Zwanzig Prozent der benötigten Unterschriften sind bislang erfolgt, was sagt uns das – bei allen Erschwernissen durch die Pandemie – über die Grundeinkommensdiskussion in Europa, was über die in den jeweiligen Ländern? In manchen gibt es besonders wenige Unterschriften, wie z. B. in Finnland, Schweden aber auch Frankreich? Was sagt uns das über den Status der Europäischen Bürgerinitiative als solcher?
Siehe unsere Beiträge zur EBI Grundeinkommen, der ersten wie der zweiten, hier.
Sascha Liebermann
Wie wahr
Es heißt nicht umsonst „Bedingungsloses Grund Einkommen“. Es heißt nicht „Wohlverhaltenseinkommen“
— Petra L.#StandWithUkraine (@PeLo0307) April 22, 2022
Dabei könnte man auf den Profifussball verzichten, auf die freiwillige Feuerwehr nicht
Die Chimäre von der „Vereinbarkeit“ – dennoch muss sie sein…
…so zumindest liest sich der Beitrag Livia Gersters in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Bezahlschranke) vor dem Hintergrund des Rücktritts der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Anne Spiegel. Die darin zitierten Politikerinnen, die selbst Mütter sind, sehen den Rücktritt und seine Begründung aus verschiedenen Perspektiven. Sie begrüßen, dass sichtbar wird, wir fordernd der „Politikbetrieb“ ist, wie unterschiedlich seine Erwartungen an Väter und Mütter, wie wenig er auf die Herausforderungen von Familien Rücksicht nimmt. Zugleich aber soll es möglich sein, beides zu „vereinbaren“, das Vollzeit-Engagement in der Politik und Familienleben. Dass der Alltag anders aussehen könnte, Abstimmungen zusammengelegt werden könnten usw. wird mit Blick auf das Europäische Parlament aufgezeigt. Die hierfür zitierte Politikerin kommentiert das so:
„Deshalb war es auch selbstverständlich, dass die Abgeordneten abends bei ihren Familien waren“.
Immerhin, doch: vereinbar? Wo ist die Vereinbarkeit, wenn der Alltag mit Vollerwerbstätigkeit beider Eltern gepflastert ist und das Familienleben in die Randzeiten entschwindet? Von einem realistischen Verständnis von Familie ist das weit entfernt, eben doch Un-Vereinbarkeit.
Sascha Liebermann
„Gleiches gleich“
Wir behandeln Gleiches ungleich.
Fürsorge ist Fürsorge, ob entlohnt oder nicht. Wird sie entlohnt, gewähren wir den Grundbedarf bedingungslos (= Freibetrag). Wird sie nicht entlohnt, fordern wir Erwerbsbereitschaft für seine Gewährung.
Lösung? #BGE. Behandelt Gleiches gleich.
— BGE Eisenach (@bge_esa) April 23, 2022