Die Gemeinsamkeiten, wenn auch fachwissenschaftlich vor ganz anderem Hintergrund, mit den Untersuchungen des Entwicklungsforschers Remo Largo (siehe auch hier) sind bestechend.
Ulrich Oevermann ist gestorben – die Soziologie verliert einen wichtigen Denker
Keineswegs übertrieben ist es zu sagen, dass ohne Prof. em. Dr. Ulrich Oevermann die Initiative Freiheit statt Vollbeschäftigung womöglich nicht gegründet worden wäre. Zwar hat er ihre Gründung weder angestoßen oder vorangetrieben noch aktiv unterstützt, doch er hat uns mit der Idee eines Grundeinkommens in Berührung gebracht und immer wieder Diskussionen dazu geführt, die dann später in die Gründung mündeten. Sein Interesse am Grundeinkommen bestand keineswegs in einem aktivistischen oder politischen Anliegen, auch wenn das manchmal so wirken konnte. Vielmehr entsprang es für ihn aus einer Analyse der „Arbeitsgesellschaft“, ihrer Widersprüche und ihrer Folgen.
Schon 1983 verfasste er ein Manuskript, das sehr viel später veröffentlicht wurde, in dem er – vor dem Hintergrund anhaltend hoher Arbeitslosigkeit – die Frage aufwarf, ob Arbeitsleistung noch als Kriterium der Einkommensverteilung dienen könne. Darin kommt der Vorschlag eines Bedingungslosen Grundeinkommens nicht vor, nicht einmal der Begriff, doch die Frage danach, welcher Voraussetzungen eine individuierte Lebensführung bedarf und welche Möglichkeiten ihrer Entfaltung bestanden, war Gegenstand.
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Bedingungsloses Grundeinkommen in Südkorea
„Lee, der sich für ein bedingungsloses #Grundeinkommen engagiert, setzte sich demnach im Feld von zuletzt vier verbleibenden Bewerbern durch.“ ➡️ https://t.co/8UJsEoK8EA pic.twitter.com/m0mlP9pi7r
— Mensch in Germany (@InMensch) October 12, 2021
„UBI lived Research Network“ – ein neues Forschungsnetzwerk…
…das kürzlich begründet wurde und sich auf der Website vorstellt. Ziel ist es, die fallrekonstruktive Forschung auf Basis „natürlicher Protokolle“ in Sachen Bedingungsloses Grundeinkommen zu fördern, vielleicht auch zu betreiben. Die Informationen sind spärlich, wer dahinter steht, ist nicht klar, obwohl schon von interdisziplinären Aktivitäten gesprochen wird und ein klares „mission statement“ formuliert wird.
Weshalb dieser Forschungszugang wichtig ist, siehe dazu hier.
Sascha Liebermann
Deutschland, kein Hochsteuerland
So viel zum Mythos, Deutschland sei ein #Hochsteuerland:
„die Belastung aus #Einkommensteuer und Sozialabgaben seit 1986 ist deutlich gesunken.“ — dies gilt vor allem auch für Topverdiener.
Schöne Studie unserer Kollegen vom @ifo_Institut.@DIW_Berlin https://t.co/vgXZcBpgyN
— Marcel Fratzscher (@MFratzscher) October 12, 2021
Siehe hierzu auch die Grafik auf dem Portal Sozialpolitik aktuell.
„Eine „versteckte“ Kürzung?“ Stefan Sell zur Regelsatzerhöhung…
…in einem ausführlichen Beitrag in seinem Blog.
Ist denn mit einem höheren Regelsatz das Grundproblem gelöst? An Stigmatisierung ändert das gar nichts
Es ist lange bekannt, dass Hartz4 c.a. 200 Euro unter dem Existenzminimum liegt.
Keine Partei, die von sich behauptet, das mit der Würde des Menschen ernst zu meinen, kann sich vor einer deutlichen, schnellen Regelsatzerhöhung wegdrücken. https://t.co/KHmiIZM121
— sarah-lee (@xsarahleee) October 8, 2021
Es ist wohlfeil, die Würde des Menschen hochzuhalten, ohne die Gründe der Stigmatisierung zu beseitigen. Wer das ernsthaft will, muss einen Schritt weiter gehen, damit die Existenzsicherung den Grundfesten der Demokratie entspricht. Im Grundgesetz ist von Erwerbsgebot keine Rede.
Sascha Liebermann
Innovationsfreundliche Sozialpolitik mit Bürgerversicherung und Grundeinkommen
Ein Zukunftsnarrativ lässt sich aus den Programmen der #SPD nicht, der #Grünen und #FDP nur mit Wohlwollen lesen: was fehlt, ist eine Idee der #Sozialpolitik, die nicht zuviel verspricht, das aber sicher und innovationsfreundlich: #Grundeinkommen #Bürgerversicherung Moderne
— Michael Opielka (@MichaelOpielka) October 9, 2021
Aus der Hartz IV-Realität
Mutter mit drei kleinen Kindern wird bewilligtes #HartzIV nicht ausgezahlt, weil angeblich der Partner bei ihr wohnt. Selbst wenn es so wäre, dürfte das Geld nicht eingestellt werden, sondern sie müsste Gelegenheit zur Klärung kriegen. Die wollen aber den Druck erhöhen 1/2
— Helena Steinhaus (@SteinhausHelena) October 4, 2021
Gute Frage: Was wäre, wenn…
Das erlaubt sich das Unternehmen nur, weil es mit beliebig vielen anderen Arbeitskräften rechnen kann, die zu den beklagten Bedingungen arbeiten. Wie wäre es, wenn es ein bedingungsloses #Grundeinkommen geben würde und man einfach „Nein“ sagen kann?
— Mirko Hörmann (@NextLifter) October 6, 2021
…diejenigen auf diese Angebote nicht angewiesen wären? Eine vollkommen andere Situation läge vor.
Sascha Liebermann