Herr Butterwegge übernehmen Sie, denn das #BGE ist ja ungerecht. „Mehr als jeder zweite Bezieher von Arbeitslosengeld erhält weniger als 1.000 Euro“ https://t.co/gvnYHUvOoA #ots
— BGEjetzt (@Winters_Joachim) June 23, 2020
Autor: Sascha Liebermann
„Die Regelsätze in der Grundsicherung sind deutlich zu niedrig“
❗️Ein Gutachten im Auftrag der @GrueneBundestag belegt: Die Regelsätze in der Grundsicherung sind deutlich zu niedrig. Sie ermöglichen keine Teilhabe. Die Regierung spart auf Kosten der Ärmsten, das muss aufhören! Wir schreiben hier, wie es besser geht. https://t.co/zKH8pl8TWj
— Sven Lehmann ️ (@svenlehmann) June 23, 2020
„Mutter zu werden kostet Frauen ein Vermögen“ – die gleichen Befunde, dieselben Empfehlungen wie stets – und dazu eine Studie?
Johannes Pennekamp berichtet in der Frankfurter Allgemeine Zeitung über eine neue Studie der BertelsmannStiftung, die im Titel angefügte Anmerkung zu den gar nicht überraschenden Ergebnissen macht er allerdings nicht. Man kann sich bei manchen Studien und noch mehr bei den Empfehlungen fragen, ob es denn der Studie bedurft hätte. In der Kurzdarstellung zur Studie heißt es auf der Seite der BertelsmannStiftung:
„Insgesamt bilden die Ergebnisse zum Gender Lifetime Earnings Gap und zur Motherhood Lifetime Penalty einen eindrücklichen Nachweis der immensen Ungleichheiten, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt zwischen den Geschlechtern und zunehmend auch innerhalb der Gruppe der Frauen bestehen. Diese doppelte Ungleichheit ist nicht nur ungerecht, sondern geht auch mit einer gesamtwirtschaftlichen Ineffizienz einher, die sich die deutsche Wirtschaft insbesondere angesichts des demografischen Wandels und des anhaltenden Fachkräftemangels nicht erlauben kann. Wenn Frauen – und insbesondere Mütter – nur rund die Hälfte der für Männer möglichen Lebenserwerbseinkommen erwirtschaften, obwohl sie ihnen in Leistungsfähigkeit und Bildung in nichts nachstehen, wird ein großer Teil des Arbeitskräftepotenzials nicht ausgeschöpft.
Für die Politik gibt es ein vielseitiges Tableau an Handlungsoptionen, um der doppelten Ungleichheit nicht nur Einhalt zu gebieten, sondern auch aktiv entgegenzuwirken. Die Optionen reichen von Maßnahmen, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen (unter anderem durch einen kompromisslosen[!] Ausbau der Betreuungsinstitutionen), über eine Reform des Ehegattensplittings und der Minijob-Regelungen bis hin zu einer besseren Entlohnung und verstärkten tarifvertraglichen Abdeckung der als systemrelevant eingestuften Berufe.“
„Eiertanz der Partei DIE LINKE um ein Bedingungsloses Grundeinkommen“…
…ein Beitrag von Charlotte Ullmann auf scharf links.
„Die Schweiz steuert auf Altersarmut zu“…
…auch bei unserem Nachbarn ist das ein Thema, wie die Schlagzeile der Schweizer Zeitung Blick zeigt. Es geht um die Folgen der Corona-Krise für Arbeitnehmer über 55 Jahre, ein Leser verweist auf ein Bedingungsloses Grundeinkommen als Alternative.
„Faire Arbeit statt bedingungsloses Grundeinkommen“ – wie zu erwarten…
„Wir sanktionieren zu viel und unterstützen zu wenig“? – Es kommt auch darauf an, was das Ziel ist
„Unser Sozialsystem braucht ein Umdenken. Wir sanktionieren zu viel & unterstützen zu wenig.“ @MFratzscher diskutiert mit Ute Holzey, @lisapaus, @MatthiasHeider & Franziska Roßig im @rbbinforadio über aktuelle Chancen der #Coronakrise: https://t.co/kn5y51Ghng #grundeinkommen
— DIW Berlin (@DIW_Berlin) June 22, 2020
Weniger zu sanktionieren und mehr zu „unterstützen“ ändert am Ziel des Sozialsystems nichts. Es kommt eben auf das Ziel an und dann auch darauf, ob Unterstützung auf der Basis von Freiwilligkeit oder sanktionsbewehrten „Angeboten“ erfolgt. Darüber habe ich mit Marcel Fratzscher auch einmal diskutiert (siehe hier), der Unterschied zwischen uns bezüglich der Gestaltung von Hilfe könnte nicht größer sein.
Sascha Liebermann
„Bittsteller-Position“? Bei aller Kritik: die Grundsicherung beruht auf einem Rechtsanspruch…
Für jede(n) ist sie entwürdigend, nicht nur für Künstler*innen.
Schauspieler Alexander Pluquett:
„Grundsicherung oder #Hartz4 ist nicht dasselbe wie Kurzarbeitergeld. Und diese Bittsteller-Position ist absolut entwürdigend.“ #BGE #Grundeinkommen
— BGE Eisenach (@bge_esa) June 22, 2020
…, gewährt wird sie aber nur in Abhängigkeit davon, ob die Bezugsbedingungen vom Antragsteller erfüllt werden. Daran kann vieles kritisiert werden, aber es handelt sich nicht um ein Almosen und auch nicht um eine Bitte. Dass dies in der öffentlichen Diskussion immer wieder einmal so gesehen wird, zeugt von einem unklare Rechtsverständnis. Dass die Bezugsbedingungen stigmatisierend wirken, weil sie die Leistungsbezieher trotz Rechtsanspruch zu jemandem machen, der sich erklären muss und auf einen bestimmten Weg zurückfinden soll, das ist unstrittig. Zu einfach sollte man es sich nicht machen, denn immerhin steht die Mehrheit hinter dieser Art von Bedingungen.
Siehe meinen früheren Beiträge zu dieser Frage hier und hier, zur Stigmatisierung durch die Bedingungen für den Leistungsbezug hier.
Sascha Liebermann
„Arme, Fremdstämmige und Ausländer als Gefahr?“…
…ein berechtigter Hinweis von Ariane Bemmer im Tagesspiegel darauf, dass auch die Lebensbedingungen dazu beitragen, wer wie sich mit SARS-CoV2 infizieren kann – es trifft nicht alle gleich, was auch mit der Einkommenssituation zu tun hat.
„Finland’s basic income never failed, our ‘jobs’ did“…
…ein Beitrag von Tyler Prochazka auf den Basic Income News. Siehe frühere Beiträge von uns zum Experiment in Finnland hier.